Waldsiedlung kann sich über Comedy aus dem Bauch heraus freuen

Am 18. März tritt Tim Becker in der Waldsiedlung auf. Vorab spricht er im Interview über seine ersten Schritte als Bauchredner in der Schulzeit, Inspirationsquellen und eine besondere Auszeichnung.
Waldsiedlung (red). Sein aktuelles Programm heißt »Bauch im Hirn« und mit diesem kommt Bauchredner Tim Becker am Samstag, 18. März, in das Gemeinschaftshaus der Waldsiedlung. Es ist sein zweites Gastspiel in der Gemeinde. Mit dieser Zeitung sprach er über seine ersten bauchrednerischen Schitte in der Schulzeit, Inspirationen für seine Figuren und wie er zum Titel »Doctor humoris causa« kam.
Sie kommen mit Ihrem Programm »Bauch im Hirn« für einen Auftritt in die Waldsiedlung. Auf was darf sich das Publikum freuen?
Ich nehme das Publikum mit in mein Gehirn. Bei dieser wilden Fahrt begegnen wir jeder Menge kurioser und durchgeknallter Gestalten, wie etwa dem Aggrohasen, einer Eintagsfliege, der Berliner Punkratte Konstantin und vielen mehr. Es wird eine Comedyshow mit bitterbösem Humor, mitreißenden Storys und faszinierenden Puppen.
Sie lassen die Puppen nicht nur tanzen, sondern auch viel erzählen - und das bereits seit über 15 Jahren. Wie und warum kamen Sie zum Bauchreden?
Ein Kumpel und ich entwickelten als Jugendliche eine Sprechtechnik, damit wir uns während des Unterrichts oder bei Arbeiten unterhalten konnten, ohne dass man sehen konnte, wer da spricht. Irgendwann sah ich dann einen Bauchredner im Fernsehen. Den fand ich sehr cool! Außerdem dachte ich mir: Hey, das mache ich doch auch schon, nur ohne Puppe. Da ich bereits viel als Zauberkünstler aufgetreten war, lag es nahe, das auch mal in die Show zu integrieren. Irgendwann entwickelte das so eine Dynamik, dass ich nur noch als Bauchredner und nicht mehr als Zauberkünstler auftrat.
Sie haben mit Heinz-Jürgen Schlotzmann oder Joe der Hippie tolle Persönlichkeiten kreiert. Nach welchen Kriterien entstehen die Charaktere Ihrer Puppen?
Es gibt keine Kriterien im eigentlichen Sinn. Sie müssen aber auf jeden Fall außer- beziehungsweise ungewöhnlich sein. Dürfen auch ein wenig anecken, mal böse sein, mal niedlich.
Gibt es Menschen in Ihrem Umfeld, deren Charakter man in Ihren Puppen wiederfindet?
Ja (lacht) …, das passiert sehr häufig. Ich beobachte ständig mein Umfeld und lasse dann bestimmte Sätze, Charaktereigenschaften oder Eigenarten mit in die Show einfließen. Vielleicht ja auch Ihre …
Bei Puppentheater denkt man erstmal an eine Kindervorstellung. Dies ist bei Ihnen aber nicht der Fall. Vor welchem Publikum treten Sie am liebsten auf - und für welches Publikum würden Sie eine Bauchredner-Show generell empfehlen?
Das stimmt. Meine Show ist eine Show für Erwachsene und Jugendliche. Es kommen zwar auch immer mal Kinder zu Auftritten und die haben durchaus auch mal ihren Spaß dabei, verstehen allerdings die meisten Gags nicht. Am liebsten trete ich ganz einfach vor Theaterpublikum auf, das in meine abendfüllenden Shows kommt. Da ist klar: Die kommen, um diese Show jetzt auch zu sehen und es ist automatisch eine gute Stimmung im Raum. Bauchrednershows sind generell für alle Menschen geeignet, die gerne lachen und sich für eine kurze Zeit in eine andere Welt entführen lassen möchten. Es gibt unterschiedliche Shows für jede Altersklasse. Bei mir kommen die Erwachsenen und Jugendlichen auf ihre Kosten.
Seit 20. Januar tragen Sie den Titel »Doctor humoris causa«. Er wurde ihnen von den »Froisteckern« im Rahmen der großen NCV-Doktorensitzung im Bürgerhaus Nidda verliehen. Wie kam es dazu?
Haha … da bin ich quasi wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Man hat mich einfach eingeladen und mir diesen Titel verliehen. Ich trete viel in der hessischen Fastnacht auf und bringe dort Menschen zum Lachen. Das hat denen so gut gefallen, dass sie mir den Titel verliehen.
Hauptberuflich arbeiteten Sie früher als Einzelhandelskaufmann im Zooladen - Fachbereich Aquaristik/Terraristik. Haben Sie ein Lieblingstier?
Ja. Aquarienfische. Das habe ich mir auch privat als ein Hobby beibehalten. Ich hatte auch mal einen Hund. Einen Beagle. Die mag ich wirklich sehr! Aber leider erlaubt das Tourleben es derzeit nicht, sich wieder einen Hund zu holen. Ansonsten bin ich sehr an Natur und Tieren interessiert, ich fotografiere auch viel. Dabei haben es mir Meeressäugetiere und Bären besonders angetan.