Was der richtige Senioren-Hund ist

Mit dem Eintritt in den verdienten Ruhestand ändern sich die gewohnten Lebensumstände. Von manchen heiß ersehnt, von anderen gefürchtet. Mancher Lebenstraum soll sich nun erfüllen, das können Reisen sein oder der langgehegte Wunsch nach einem Hund. Aber es sollte schon der richtige sein.
Während Katzen, vor allem wenn sie zu zweit gehalten werden und die Halter sich in ihrer Freizeit mit ihnen viel beschäftigen, mit der Berufstätigkeit ihrer Besitzer gut zurechtkommen können, trifft dies auf Hunde weniger zu. Ganztägige Berufstätigkeit verbunden noch mit einem längeren Arbeitsweg kann dann schnell 10 Stunden Abwesenheit bedeuten. Das ist selbst für den ruhigsten aller Hunde täglich einfach zu lang.
Deshalb ist ausreichend Zeit zu haben eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Aufnahme eines Hundes in die Familie und der große Vorteil des Rentenalters. Natürlich spielen aber noch viele andere Faktoren eine wichtige Rolle. Obwohl individuell verschieden, kann die körperliche Fitness mehr oder weniger gut sein, und dies kann sich auch noch schnell ändern. Deshalb muss der Ruheständler gut abwägen, welche Größe und Eigenschaften der Hund haben soll und wie alt der Neuzugang sein sollte. Eher kleine Hunde, die natürlich auch weniger Gewicht mitbringen, erscheinen durchaus geeigneter, aber auch hier gilt es genau hinzuschauen.
Ein quirliger hochaktiver Terrier kann wesentlich anstrengender sein als ein ausgeglichener älterer Retriever, zumal man sich bei ausgesprochenen Zwerghunderassen beim Anleinen oder Hochheben enorm tief bücken muss.
Da dem Rentner im Idealfall sowohl Zeit als auch Geduld zugeschrieben wird, kommt auch ein Welpe infrage.
Ein Hundebaby kann von Anfang an in die jeweiligen Lebensumstände integriert werden, sei es die Gewöhnung an etwaige Enkelkinder oder ausgedehnte Reisen im Wohnmobil. Allerdings sind Hundekinder ebenso so süß wie anstrengend und besonders in den ersten Wochen ein Fulltimejob.
Junghunde kommen in die Pubertät wie Menschenkinder auch und hinterfragen dann gerne mal alle Hausstandsregeln. Deshalb kann ein älterer Hund gerade im Alter eine tolle Option sein, wenn er denn gut erzogen und von möglichst unproblematischem Charakter ist. Seriöse Tierheime und Tierschutzorganisationen sind eine gute Anlaufstelle, die fundierte Beratung und Hilfe bieten, um die perfekte Hund-Halter-Kombination zu finden. Manchmal werden für die vierbeinigen Schützlinge auch »Gassigänger« gesucht. Das ist eine perfekte Möglichkeit, die eigene Fitness mit einem Hund zu erproben und vielleicht dabei auch noch seinen Traumhund zu finden.
Auch wenn wir statistisch immer älter werden können, muss in all diese Überlegungen immer miteinbezogen werden, dass wir Vorsorge treffen müssen für den Fall, dass wir als Tierhalter erkranken oder gar mehr oder weniger plötzlich versterben können. Sicher trifft dies auch auf junge Menschen zu, aber die Wahrscheinlichkeit des Eintretens dieser Umstände ist im Alter leider höher.
Deshalb ist es unerlässlich, vor der Anschaffung eines Haustieres Absprachen und Regelungen für den Fall der Fälle zu treffen. Dies kann eine familiäre Lösung sein oder eine Übereinkunft mit vertrauenswürdigen Freunden.
Auch manche Züchter oder viele Tierheime stehen ihren Schützlingen lebenslang zur Seite und suchen im Notfall sogar nach einem neuen Zuhause. Auch notarielle Verträge sind möglich, um auch die finanzielle Sicherung des Hundes zu ermöglichen.
Prominentestes Beispiel einer hochbetagten Tierhalterin ist die jüngst verstorbene Queen. Ihre zwei geliebten Welsh Corgis Sandy und Muick nahmen sogar am Rande des Trauerzugs am Begräbnis ihrer Herrin teil und sollen danach in den Haushalt des Sohnes gewechselt sein.