Was wächst denn da?

Als Vorbereitung für einen Streuobstlehrpfad als Teil der Landesgartenschau 2027 erstellt die Gemeinde Limeshain einen Kataster für die Streuobstbestände auf Gemeindegebiet.
Limeshain (red). Ab Anfang September erfasst die Gemeinde Limeshain den Bestand an Streuobstbäumen digital und überträgt ihn in ein Kataster. Damit will die Verwaltung abklären, wie viele und welche Arten von Obstbäumen sich auf Gemeindegebiet befinden.
In Limeshain gibt es viele Streuobstwiesen, die seit Langem das Landschaftsbild prägen, aber immer mehr an Bedeutung und Nutzen verlieren. Es gibt sogar eine eigene Apfelsorte, den »Himbacher Grünen«. Diese uralte lokale Sorte steht mittlerweile auf der Roten Liste der in Deutschland gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen.
Die Gemeinde plant für die Landesgartenschau 2027 die Einrichtung eines Streuobstlehrpfads, um die Bedeutung dieser erhaltenswerten Flächen wieder mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und Bürger für dieses Thema zu sensibilisieren.
Voraussetzung für Streuobstlehrpfad
Der erste Schritt bis zur Ausarbeitung des Lehrpfads ist daher die Bestandsaufnahme vorhandener Streuobstbestände in der Gemeinde. Für diese Aufgaben hat die Verwaltung einen absoluten Spezialisten auf diesem Gebiet gewinnen können. Pomologe Werner Nussbaum wird diese Aufgabe übernehmen und ab Dienstag, 5. September, auf den Streuobstwiesen in Limeshain unterwegs sein. Auf allen frei zugänglichen Flächen wird er mithilfe einer Luftbildaufnahme die Bäume bestimmen. Eingezäunte Grundstücke werden nicht betreten und die dort stehenden Bäume auch nicht bestimmt. Wenn Nussbaum eine seltene Sorte oder einen Baum findet, der keine Früchte mehr trägt, wird der Baum mit einer Edelstahlplakette versehen, diese Prozedur ist für den Baum unbedenklich.
Der große Bonus für Grundstücksbesitzer ist dabei, dass man nach der Datenerhebung über die Gemeinde oder auch direkt während der Erhebung von Werner Nussbaum erfahren kann, welche Apfelsorten auf seiner Streuobstwiese stehen. Zudem entstehen Grundstücksbesitzern keine Kosten.
Um den Datenschutz zu gewähren, erhält Werner Nussbaum für seine Datenerhebung von der Gemeinde entsprechende Luftbilder zusammen mit den Gemarkungsgrenzen. Es werden allerdings keine persönlichen Daten der Grundstücksbesitzer erhoben, weitergegeben oder gespeichert. Die erhobenen Daten sollen in das Geoinformationssystem der Gemeinde einfließen und dem Streuobstkataster des Regionalverbands Rhein-Main zur Verfügung gestellt werden.