Weihnachtskalender, Stollen und Gebäck

Büdingen (co). Mit Stollen und Weihnachtsgebäck im Gepäck ist kürzlich eine siebenköpfige Büdinger Delegation in die 1100 Kilometer entfernte französische Partnerstadt Loudéac gereist, um dort zum ersten Mal wieder seit drei Jahren Adventskalender an rund 400 Kinder in den Kindergärten und den sechsten Klassen der Schulen zu verteilen. Diese deutsche Tradition war bis vor Längerem dort unbekannt, sodass schon seit einigen Jahren Loudéacer Kinder damit erfreut und gleichzeitig mit dem hiesigen Brauch bekannt gemacht werden.
Nach Loudéac gereist waren Erste Stadträtin Katja Euler, der ehemalige Bürgermeister Erich Spamer, Sieglinde Huxhorn-Engler, die Vorsitzende des Verschwisterungsvereins, und Vereinsmitglied Adel Abdel-Nour. Zum ersten Mal bei der Kalenderverteilung dabei waren auch zwei Schülerinnen und ein Schüler der Französischklasse des Jahrgangs zehn des Büdinger Wolfgang-Ernst-Gymnasiums. Diese Idee, auch junge Leute in die Verteilung mit einzubinden, hatte Katja Euler während des Besuchs der Loudéacer Freunde zum Jubiläum »50 Jahre Großgemeinde Büdingen« geäußert und war damit sofort auf offene Ohren gestoßen, zumal auch der alljährliche Schüleraustausch zwischen Büdingen und Loudéac bereits zum dritten Mal der Pandemie zum Opfer gefallen war. Den drei Jugendlichen gefiel es sehr gut: »Wir waren bei den vielfältigen Aktivitäten immer dabei und es hat großen Spaß gemacht«, berichteten Marie, Marlene und Jonathan.
Nach der zwölfstündigen Fahrt von Oberhessen ins Herz der Bretagne wurden die Büdinger dort von Jacky Duault, dem Präsidenten des Comité de Jumelage, und weiteren Loudéacer Freunden empfangen. »Endlich können wir euch wieder hier in Loudéac willkommen heißen«, hob Duault hervor, und Huxhorn-Engler betonte: »Ihr habt uns wirklich gefehlt!«
Nikolaus als Helfer
Auf dem Programm standen auch ein Ausflug ans Meer nach Saint Malo und gemeinsam mit den Loudéacer Freunden die Verteilung der 400 Kalender, die von der Stadt Büdingen und dem Verschwisterungsverein gesponsert wurden, an die Kinder. Bei jeder Gruppe durfte natürlich der Nikolaus als freundlicher Überbringer der Geschenke nicht fehlen, und als solcher machten außer Gérard Le Gendre, einer der Urväter der mittlerweile nahezu 40-jährigen Städtepartnerschaft, auch die Katja Euler und Adel Abdel-Nour eine überzeugende Figur. Die Kinder hatten als Dank Lieder und Tänze für ihre Besucher vorbereitet.
Anschließend hieß der Loudéacer Bürgermeister Bruno Le Bescaut die Büdinger bei einem Empfang im Rathaus herzlich willkommen, und es wurden Geschenke ausgetauscht. Ein weiterer Programmpunkt war die offizielle Überreichung einer Spende in Höhe von 6028 Euro an die »Liga gegen den Krebs« des Departements Côte d’Armor, in dem Loudéac liegt. Zusammengekommen war die stattliche Summe bei einer Benefiztour von 20 Loudéacer Sportlern um den Comité-Präsidenten Duault, die im Mai innerhalb von fünf Tagen von Loudéac nach Büdingen gelaufen und geradelt waren, und während ihres dreitägigen Aufenthaltes dort. Auch die Stadt Büdingen hatte 700 Euro beigesteuert.
Am gemeinsamen Wochenmarktstand des Comité de Jumelage und der Büdinger Freunde fanden die mitgebrachten Stollen und Weihnachtsplätzchen gegen eine Spende reichlich Absatz. Der Erlös kam dem Comité zugute. Am Abend kam man noch einmal zu einem gemeinsamen Essen zusammen, bevor es Abschied nehmen hieß. Doch alle Beteiligten freuen sich schon auf das Wiedersehen im Januar in Büdingen: dann werden an den Grundschulen der Kernstadt und der Stadtteile erstmals wieder die typisch französischen Galettes des Rois, die Königskuchen, an die Viertklässler verteilt.