Weiter großer Platzbedarf in Schottener Kitas

Die Geburtenzahlen sind zwar rückläufig. Dennoch setzt sich die Platzproblematik in den Schottener Kindertagesstätten auch im Jahr 2023 fort. Eine Entspannung zeichnet sich allerdings ab.
Einmal jährlich legt die Stadt Schotten die Bedarfsplanung für ihre Kindertagesstätten vor. Grundlage dafür sind neben den Planungen für die vergangenen Jahre die Geburtenzahlen in der Schottener Großgemeinde, die zuletzt vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 statistisch erfasst wurden.
»Mit 72 Kindern ist zwar ein leichter Rückgang der Geburtenzahlen gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen, das ist jedoch noch immer auf relativ hohem Niveau«, betont Bernd Neumann, Leiter der Haupt- und Personalabteilung in der Stadtverwaltung.
Damit ist fast wieder die Zahl der Erhebung von 2016/17 mit 80 Kindern erreicht. Die höchste Geburtenrate in jüngster Vergangenheit betrug in den Jahren 2017/18 und 2018/19 jeweils 95 Kinder.
Folge der nach wie vor hohen Zahl von Geburten sei, dass sich die seit einigen Jahren bestehende Platzproblematik auch künftig fortsetzen werde. Immerhin sei im vergangenen Jahr eine »gewisse Entspannung« erreicht worden, so Neumann weiter.
Am 1. März war im sogenannten Singsaal der Festhalle eine Krippengruppe für zwölf unter dreijährige Kinder eröffnet worden. Anfang August folgte die »Waldgruppe« im Stadtwald, die organisatorisch der Kita »Am Schloss« angegliedert ist.
Manche Eltern warten lieber ab
Die neue Krippengruppe ist Teil der Kita »Am Park«, zu der auch die schon seit mehreren Jahren bestehende Kita-Gruppe in der Festhalle gehört. Weitere Kita-Einrichtungen befinden sich in Rainrod, Eschenrod und Burkhards.
Durch das Mehrangebot an Plätzen habe sich die Warteliste von 65 auf 45 Kinder reduziert, wovon zehn Kinder wunschgemäß bis zum kommenden Frühjahr in eine der städtischen Einrichtungen aufgenommen werden könnten.
Zusätzlich werden weitere fünf Kinder in der Tagespflege betreut. »Weitere Aufnahmen wären auch zum jetzigen Zeitpunkt schon möglich. Dem steht allerdings der Elternwunsch hinsichtlich Datum und Einrichtung entgegen. Die Eltern warten lieber noch ab«, berichtet der Hauptabteilungsleiter.
Die Warteliste dokumentiere zunächst grundsätzlich den Rechtsanspruch der Eltern auf einen Platz zum angegebenen Aufnahmedatum. Ob die Eltern den Platz dann auch wirklich in Anspruch nehmen würden, entscheide sich konkret bei der tatsächlichen Aufnahme, denn es sei immer möglich, diese noch einmal hinauszuschieben.
Die Bedarfsplanung für die städtischen Einrichtungen geht für das Kindergartenjahr 2022/23 für die Drei- bis Sechsjährigen bei einer 90-prozentigen Betreuungsquote von 321 Kindern aus, die in den Kitas einen Platz erhalten können.
Prognostisch wird im kommenden Jahr mit 326 Plätzen ein Höchststand erreicht. Danach wird die Kurve nach den Planzahlen abflachen bis auf 275 Plätze im Kita-Jahr2027/28.
Zugrunde gelegt wird für diese Prognose die Tatsache, dass dann die geburtenschwachen Jahrgänge der 1990er Jahre in die Mütterrolle kommen.
Sinkende Zahlen nach dem Jahr 2024
Neben den Kitaplätzen für die älteren Kinder spielen bei den Planungen auch die Nachfrage nach Krippenplätzte eine große Bedeutung.
So beträgt der Platzbedarf bei einer 35-prozentigen Betreuungsquote der unter dreijährigen Kinder aktuell 85 mit ebenfalls leicht abfallender Tendenz in den kommenden Jahren. Bei einer angenommenen Betreuungsquote von 53 Prozent werden 129 Krippenplätze in den städtischen Einrichtungen benötigt.
Die aktualisierte Bedarfsplanung für das Einzugsgebiet der beiden Kindertagesstätten »Am Park« und »Am Schloss«, zu dem neben der Kernstadt auch die Stadtteile Götzen, Betzenrod und Rudingshain gehören, geht von einem Bedarf von 176 Plätzen für das Kita-Jahr 2022/23 aus. Im Jahr 2023/24 soll er auf 179 Plätze ansteigen und danach allmählich zurückgehen.
Für Rainrod und Einartshausen wird für die Kita »Wiesenwichtel« von einem Bedarf von 55 Plätzen für 2022/23 ausgegangen, ebenso für 2023/24. In den Folgejahren soll der langsam sinken bis 47 Plätze im Jahr 2027/28.
Für die Kita »Landmäuse« in Eschenrod mit dem Einzugsgebiet für Michelbach, Busenborn, Breungeshain, Eichelsachsen und Wingershausen liegt der Bedarf laut Planung für 2022/23 bei 67 Plätzen, um danach kontinuierlich auf 59 Plätze im Jahr 2027/28 zu sinken.
Im »Kindernest« in Burkhards, das nur an Vormittagen geöffnet hat, werden für die Kinder aus den drei Niddertal-Stadtteilen Burkhards, Kaulstoß und Sichenhausen im aktuellen Kindergartenjahr 2022/23 24 Plätze benötigt. Danach steigt der Bedarf bis 2025/26 auf 31 an und sinkt auf 23 Plätze im Jahr 2027/28 ab.