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Wenige ernsthafte Zwischenfälle

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Region (ten). Im Gegensatz zu anderen hessischen Regionen hat es durch den gefrierenden Regen am Montagmorgen im Wetteraukreis und im südlichen Vogelsberg nur relativ wenige ernsthafte Zwischenfälle gegeben. Offenbar hatten viele die Warnungen des Wetterdienstes ernst genommen. Nur der Rettungsdienst registrierte vergleichsweise viele Einsätze.

Immer wieder war im Laufe des Wochenendes empfohlen worden, zu Hause zu bleiben. Zudem wurde aus einigen Kreisen berichtet, dass die Schulen wegen des zu erwartenden Glatteises geschlossen bleiben. Eine solche grundsätzliche Regelung gab es für den Wetteraukreis nicht.

Auf Nachfrage des Kreis-Anzeigers berichtete Beate Rebstock, stellvertretende Leiterin des Staatlichen Schulamtes in Bad Vilbel, dass die weitaus meisten Schulen im Kreisgebiet auf den wegen der Corona-Pandemie eingeübten Distanzunterricht umgestellt hatten. Die Schüler blieben zu Hause und wurden dort via Computer und Internet unterrichtet.

Einen anderen Weg gingen unter anderem die Erlenbachschule Gedern, die Limesschule Altenstadt, die Gesamtschule Konradsdorf und das Wolfgang-Ernst-Gymnasium Büdingen. Weil sie damit rechneten, dass sich die Straßenverhältnisse im Laufe des Vormittags normalisieren würden, begann dort der Unterricht zur dritten Stunde. In allen betroffenen Schulen war für Kinder, deren Eltern darauf angewiesen waren, eine Notbetreuung eingerichtet worden.

Winterdienst steht Gewehr bei Fuß

Laut Sven Rischen, Sprecher der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO), gab es wegen des Glatteises im gesamten Bereich Behinderungen. Im Landkreis Gießen seien eine Reihe Verbindungen ausgefallen, »weil die Busse nicht vom Hof kamen«.

Es habe insgesamt aber wenige Probleme gegeben, weil die Präsenzpflicht an den Schulen aufgehoben und frühzeitig gewarnt worden war. »Verspätungen hatten wir auf fast allen Linien, im Laufe des Vormittags hat sich das aber normalisiert«, bilanzierte Rischen. »Wir sind zum Glück von einem Vorfall wie in Dreieich verschont geblieben.« In der südhessischen Kommune war ein Linienbus gegen einen Baum gerutscht. Dabei waren 15 Fahrgäste und der Busfahrer leicht verletzt worden.

Dass es im Wetterau- und Vogelsbergkreis nicht zu schwereren Glatteisunfällen kam, ist auch dem Winterdienst zu verdanken. Cornelia Höhl, Sprecherin von Hessen Mobil in Schotten, wies auf die gute Vorbereitung der Straßenmeistereien in Nidda, Friedberg, Grebenhain und Lauterbach hin. Dafür würden neben einem Straßen- und Wetterinformationssystem des Deutschen Wetterdienstes auch Glättemeldeanlagen im Straßennetz genutzt. »Diese messen Untergrund- und Lufttemperatur sowie Luft- und Fahrbahnfeuchte«, erläuterte Höhl.

Dadurch standen die Winterdienstfahrzeuge bereit und konnten ab 2.30 Uhr die Strecken abfahren, noch bevor der Regen einsetzte. Dabei seien die Touren im Laufe des Vormittags mehrfach gefahren worden. »Man muss das beobachten«, sagte die Sprecherin und erklärte, dass man in der Praxis auf sich verändernde Verhältnisse reagieren müsse. Wenn Strecken wieder vereisten, müssten sie wiederholt gestreut werden.

170 Einsätze für Rettungsdienste

Zwar waren die Straßen gut gestreut und vielfach eisfrei. Doch teilweise nahmen Eigentümer privater Grundstücke ihre Verkehrssicherungspflicht offenbar nicht so ernst. Gehwege seien in diesen Bereichen zum Teil nicht gestreut gewesen, berichtete unter anderem Kreisbrandinspektor Lars Henrich aus der Zentralen Leitstelle des Wetteraukreises in Friedberg. Bis zum Mittag hätten die Rettungsdienste rund 600 Anrufe und rund 170 Einsätze gehabt. »Das ist schon sehr viel«, machte Henrich deutlich. »Der Witterung geschuldet waren darunter mehrere chirurgische Notfälle«, umschrieb er die Folgen von Stürzen auf glatten Wegen.

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