Wenn der Notarzt per Video mitfährt

Vogelsbergkreis (red). »Wenn der Arzt nicht kommt - Kann Telemedizin helfen?« Dieser Frage ging der Fernsehsender Arte nach - unter anderem im Vogelsbergkreis. Mehrere Tage waren Filmemacherin und Multimedia-Journalistin Diana Deutschle und ihr Team im November vor Ort, drehten unter anderem an der DRK-Rettungswache Alsfeld. Das Ergebnis ist Mittwoch, 15.
März, ab 19.40 Uhr auf Arte zu sehen.
Über mehrere Wach-Dienste hinweg begleitete ein Kamerateam die Arbeit in der Rettungswache. Es drehte auch am Uni-Klinikum Marburg, in Hamburg und Frankreich. Besonderes Augenmerk legte man auf das seit 2019 im Kreis und den Nachbarkreisen Gießen und Marburg-Biedenkopf laufende Projekt »Tele-Notfallmedizin im Rettungsdienst«. 15 Rettungswagen, drei davon im Vogelsbergkreis, stattete man für das Pilotprojekt mit Patientenmonitoren aus, die Vitalwerte und EKG live an einen Tele-Notarzt übermitteln können. Das Projekt des Landes Hessen verlängerte man im Juni um ein weiteres Jahr - die Pilotphase verlief vielversprechend.
»Ziel ist es, die Versorgung bei Notfällen immer weiter zu verbessern - und dabei die vorgehaltenen Strukturen intelligent und rasch einzusetzen.«, erläutert Dr. Erich Wranze-Bielefeld, bis Ende Januar ärztlicher Leiter des Rettungsdiensts im Vogelsberg. Es gelte, überflüssige Notarzteinsätze zu vermeiden. Immer wieder komme es vor, dass sich erst am Einsatzort herausstellt, dass keine notfallmedizinische Betreuung nötig sei.
Oft zeige sich für die Rettungskräfte erst vor Ort ein genaues Bild der Lage. »Kommt dann der Einsatz der Tele-Notfallmedizin in Frage, wird der Tele-Notarzt alarmiert«, so Wranze-Bielefeld. Sollte Bedarf bestehen, ist zudem die Alarmierung eines Notarzts zum Einsatzort möglich.
Längst vertraut mit dem System sind Rettungssanitäterin Mareike Diehl und Notfallsanitäter Andre Hoß. Sie wurden vom Fernseh-Team begleitet und gaben einen Einblick in die Arbeit mit der Tele-Notfallmedizin.