Wer wird Propst?

Hungen/Frankfurt (pm). Gemeindepfarrer Marcus Kleinert (53) aus Hungen und die Frankfurter Studierendenpfarrerin Anke Spory (54) wollen Propst beziehungsweise Pröpstin für etwa 300 000 Evangelische in Oberhessen werden. Beide bewerben sich um das geistliche Leitungsamt in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), das in anderen Landeskirchen mit dem eines Regionalbischofs vergleichbar ist.
Für 300 Gemeinden zuständig
Der künftige Amtsinhaber mit Dienstsitz in Gießen ist dann für rund 300 Gemeinden in den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und Wetterau zuständig. Die Entscheidung fällt am Freitag bei der in Frankfurt tagenden Kirchensynode.
Kleinert war zwischen 1996 und 1998 Vikar in Gießen. Danach schloss er bei der Gießener Allgemeinen Zeitung eine Ausbildung zum Redakteur an. 1999 trat Kleinert seine erste Pfarrstelle in Rohrbach im Dekanat Büdingen an. Seit 2004 ist Kleinert Pfarrer in Hungen. Im Dekanat war er unter anderem Beauftragter für den Religionsunterricht und die Konfirmandenarbeit. Er bildet zudem seit vielen Jahren Vikare aus. Ebenso ist er Referent im evangelischen Medienhaus mit dem Schwerpunkt für digitale Gemeindearbeit. Kleinert ist aktuell auch stellvertretendes Mitglied der 13. Kirchensynode der EKHN.
Konkurrentin Spory war nach ihrem Vikariat in der Stadtkirchengemeinde Darmstadt in der Personalentwicklung der Deutschen Bank tätig. 2002 wurde sie Pfarrvikarin in Friedberg. Nach ihrer Elternzeit war Spory von 2011 bis 2020 Pfarrerin in Bad Homburg-Gonzenheim. Seit drei Jahren ist sie geschäftsführende Pfarrerin der evangelischen Studierendengemeinde in Frankfurt. Seit 2014 ist sie auch Autorin für Verkündigungssendungen im Hessischen Rundfunk.
Das Verfahren der Propstwahl ist in der Kirchenordnung genau geregelt. So können selbst auf der Wahl-Synode noch Vorschläge zur Wahl unterbreitet werden, wenn 20 Prozent der Delegierten eine weitere Kandidatur befürworten. Dann muss die Wahl allerdings verschoben werden. Die Amtszeit für Pröpste beträgt sechs Jahre. Wiederwahlen sind möglich. FOTO: PM