Wetterauer vergiftet: 71-Jähriger landet nach Schluck Rotwein im Krankenhaus

Ein 71-jähriger Mann aus dem Wetteraukreis will einen Rotwein probieren. Doch plötzlich landet er mit Vergiftungserscheinungen im Krankenhaus.
Wetterau - Ein 71-jähriger Mann aus dem Wetteraukreis hat nach dem Probieren des Inhalts einer Rotweinflasche starke Kreislaufprobleme erlitten. Rettungskräfte brachten ihn kurz darauf mit Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus.
Wie die Polizei jetzt mitteilt, wollte am 9. Februar ein 71-jährigem Mann aus der Wetterau einen Rotwein trinken. Nach dem Entkorken sei ihm bereits die seltsame, gelbliche Farbe sowie der sonderbare Geruch des vermeintlichen Rotweins aufgefallen. Beim anschließenden Probieren bemerkte er zudem einen stark chemischen Geschmack. Daraufhin habe er die Flüssigkeit sofort wieder ausgespuckt.
Nach nur einem kurzen Augenblick, traten laut Polizei Gesundheitsbeeinträchtigungen ein. Familienangehörige des 71-Jährigen verständigten den Rettungsdienst und der Mann kam in ein Krankenhaus.
Bei einer toxikologischen Untersuchung stellte sich laut Polizei nun heraus, dass die Flasche offensichtlich manipuliert worden war und flüssige Betäubungsmittel in hoher Konzentration enthielt. So wurde im Labor unter anderem MDMA, die chemische Verbindung 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin nachgewiesen. Dieses ist Hauptbestandteil der Partydroge "Ecstasy".
Wetterauer vergiftet: Woher stammt die Flasche?
Das Friedberger Rauschgiftkommissariat hat nun die Ermittlungen übernommen. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand war die Flasche über einige Umwege unbeabsichtigt in den Besitz des 71-Jährigen gelangt. So waren nicht zustellbare Warensendungen, die zudem einem ursprünglichen Absender nicht mehr zugeordnet werden konnten, durch ein Paketermittlungszentrum an Gewerbetreibende versteigert worden. Die besagte Rotweinflasche erwarb hier der Höchstbietende als Teil eines Konvoluts an Alkoholika. Dieser wiederum veräußerte sie in der Annahme, es handele sich um Rotwein, an den 71-Jährigen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Flasche durch einen Betäubungsmittelhandel versandt-, und mit einer falschen Absenderadresse versehen worden war. Aus bislang nicht bekannten Gründen erreichte sie jedoch den vorgesehenen Empfänger nicht und landete beim Auktionator.
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