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Wiedereröffnung von Bleichenbacher Kindergarten weiter offen

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Seit zwei Jahren zieht sich die Sanierung des Bleichenbacher Kindergartens nun schon hin, mit Auswirkungen auf das gesamte Orts- und Vereinsleben. Doch auch jetzt ist ein Ende der Arbeiten nicht genau absehbar. © Oliver Potengowski

Es ist Dauerthema in Bleichenbach: die Wiedereröffnung des Kindergartens und damit verbunden die Freigabe des Dorfzentrums für Vereinsaktivitäten. Nun traf sich der Ortsbeirat zum Ortstermin.

Die Sanierung des Bleichenbacher Kindergartens stand im Mittelpunkt der jüngsten Ortsbeiratssitzung. Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring erläuterte, warum sich die Arbeiten inzwischen rund zwei Jahre hinziehen. Einen Termin, wann das Dorfzentrum wieder für Vereine nutzbar ist, nannte sie nicht. Dafür versprach sie Unterstützung bei Ausweichlösungen.

»Es gibt in Bleichenbach eigentlich kein anderes Thema mehr«, stellte Ortsvorsteher Valentin Schwarz zu Sitzungsbeginn fest. Die hätte eigentlich mit einer Besichtigung des Kindergartens und der Baufortschritte starten sollen. Doch wegen Abstimmungsproblemen und um eventuelle Schäden oder Störungen des Bauablaufs zu vermeiden, verlegte man die Sitzung kurzerhand ins Feuerwehrhaus.

Kinderbetreuung statt Vereinsarbeit

Denn das Dorfzentrum, dass sich seit dem Um- und Anbau der alten Schule zum wichtigen Zentrum des Dorflebens entwickelte, steht seit Monaten weder Vereinen noch Ortsbeirat als Treffpunkt zur Verfügung. Wegen der Hochwasserschäden am Kindergarten nutzt man es seit zwei Jahren als Notlösung für die Betreuung.

Dass die Sanierung des Kindergartens nur langsam und zeitweise scheinbar gar nicht vorangeht, ist schon lange Thema im Ort. Dass Pfeiffer-Pantring im Oktober erklärte, sie gehe von einer Fertigstellung noch im Herbst aus, gab den Diskussionen weitere Nahrung. Denn auch im neuen Jahr ist die Wiedereröffnung nicht absehbar. Es gebe viele Gerüchte und Falschmeldungen, sagte Schwarz. Mit der Erörterung des Themas im Ortsbeirat und der Präsentation von Fakten möchte er dem entgegentreten.

»Mich interessiert es brennend, wann wir wieder ins Dorfzentrum können«, drängte Ingrid Frei auf einen Termin. Veranstaltungen wie das Frauenfrühstück seien nicht möglich, und auch ihren Raum könnten die Landfrauen nicht nutzen. Das Problem teilt sie mit vielen Ortsvereinen. Christian Luther von den Sängern der TSG 1864 berichtete vom geplanten Männerfrühstück. »So wie ich das gehört habe, kann ich das in den Wind schreiben.« Er bedauerte, dass schon das Schlachtessen ausgefallen sei. »Für die Vereine ist das bitter.«

Hoffnung macht sich dagegen derzeit der Elternbeirat des Kindergartens. »Wir planen, das Kindergartenfest im Kindergarten zu machen«, erklärte Eugen Blehm. »Das ist im Juni.« Jens Kraft stimmte zu. »Nach jetzigem Stand ist davon auszugehen, dass der Kindergarten frühestens im April fertig ist.« Allerdings müsste man dann noch den Umzug aus dem Dorfzentrum abwickeln.

Pfeiffer-Pantring beteiligte sich an solchen Vermutungen nicht, nachdem sie wiederholt Einschätzungen über die Dauer der Arbeiten korrigieren musste. »Ich werde mich nicht ein weiteres Mal so weit aus dem Fenster lehnen«, sagte sie. Nachdem vergangenes Jahr drei Mitarbeiter die Bauabteilung verließen, hätten die neuen Mitarbeiter eine fünfseitige Liste zum Stand der Arbeiten erstellt. Darin sei aufgeführt, welche Gewerke bereits fertiggestellt und welche noch offen seien.

»Wenn das alles fertig ist, geben wir den Kindergarten wieder frei«, erklärte sie. Sie wies darauf hin, dass ein Kindergarten ein Gebäude sei, das für Stadt und Mitarbeiter eine besondere Verantwortung bedeute. Es gelte unter allen Umständen zu vermeiden, die betreuten Kinder Gefahren auszusetzen oder dass sie gar zu Schaden kämen. Kinderbetreuung, während im oder am Gebäude Bauarbeiten liefen, sei deshalb nicht möglich.

Keine Mehrheit für externen Bauleiter

Gerda Vollmers Überlegung, dass es gut gewesen wäre, zu Beginn der Sanierung einen externen Bauleiter einzubinden, stimmte Pfeiffer-Pantring grundsätzlich zu. Allerdings gab es dafür im Magistrat keine Mehrheit. Ohnehin seien die Entscheidungsspielräume der Verwaltung begrenzt, sagte sie. »Wenn wir als Kommune über ein den Aufgaben entsprechendes Haushaltsbudget entscheiden könnten, wären wir schneller.« Doch bisher warte die Stadt immer noch auf eine Entscheidung, welche Entschädigung vom Land für die Hochwasserschäden komme.

Dabei hat sie für die Situation der Vereine Verständnis, die Räume für ihre Veranstaltungen brauchen. Sie rät, auf das Bürgerhaus Ortenberg oder den Bahnhof Bleichenbach auszuweichen. Letzterer findet wenig Gegenliebe, dort sei auch die Heizung defekt. Auch die Sänger sind mit den Alternativen nicht glücklich. Ortenbergs Bürgerhaus sei zu groß, in Bergheim fehle die Bühne. Schließlich solle beim Männerfrühstück die Oberhessische 7 für Unterhaltung sorgen. »Im Moment sind die Bürgerhäuser noch nicht ausgebucht«, rät Pfeiffer-Pantring rechtzeitig über Alternativen zu entscheiden.

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