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Winter kann kommen: Loipennetz am Taufstein verbessert und ausgebaut

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In den Sommer- und Herbstmonaten wurden mehrere Wasserstellen von freiwilligen Helfern der Vogelsberger Skivereine beseitigt. © Stefan Weil

Der »Taufsteingletscher« hat wegen seiner Schneesicherheit bei Skilangläufern und Skiwanderern einen guten Namen. Für die- kommende Saison haben TGV und Naturpark Vulkanregion die Loipen verbessert.

Am dritten Novemberwochenende hatte sich der hohe Vogelsberg erstmals in diesem Winter in eine Schneedecke eingehüllt. Die Freude für die Wintersportler ist zwar nur kurz gewesen, aber immerhin konnte der Skilanglaufnachwuchs des TGV Schotten einige kleine Runden in den Wäldern rund um den Taufstein drehen.

Der nördliche Abhang vom mit 772 Metern höchsten Gipfel des Vogelsberges hat bei Skilangläufern und Skiwanderern einen guten Namen. Hessenweit gilt es als das schneesicherste Gebiet, um diesem gesunden Sport nachzugehen. Wenn in anderen Regionen, wie der Rhön oder im nordhessischen Upland rund um Willingen, nichts mehr geht, liegt meist auf dem »Taufsteingletscher« noch so viel Schnee, dass hier Wintersportler auf ihre Kosten kommen können.

Der TGV Schotten, der zusammen mit den nordischen Skizentren in Gersfeld und Willingen einen Landesstützpunkt bildet., ist in der Vergangenheit das ein oder andere Mal als Ausrichter von Langlauf-Wettkämpfen in die Bresche gesprungen. So auch im vergangenen Winter, als ein großer Nachwuchswettbewerb im Rothaargebirge stattfinden sollte, aber wegen Schneemangel vor der Absage stand.

Gute Zusammenarbeit

Schottens emsige Skisportler sprangen kurzfristig ein und konnten sich über mehr als 200 Teilnehmer auf dem Taufstein freuen.

Die guten Bedingungen, die Skisportler vorfinden, kommen aber nicht von ungefähr. In erster Linie ist der Naturpark Vulkanregion Vogelsberg für die Pflege des knapp 50 Kilometer langen Loipennetzes im hohen Vogelsberg zuständig. Jährlich vor der Saison im Herbst müssen die Loipentrassen gemulcht werden, um so schon bei wenig Schnee eine Präparierung zu ermöglichen.

Naturpark-Geschäftsführer Rolf Frischmuth verweist dabei auf die gute Zusammenarbeit mit der Skiabteilung des TGV Schotten. »Da geht vieles Hand in Hand.«

Während das große Loipenfahrzeug des Naturparks erst ab circa 15 Zentimetern Schnee zum Einsatz kommen kann, kann der TGV mit seinem kleineren Arbeitsschlitten auch schon bei geringeren Schneehöhen Bahnen zum Skating walzen.

Das Gerät war vor dem vergangenen Winter mit finanzieller Unterstützung des hessischen Innenministeriums, des Vogelsbergkreises und der Stadt Schotten sowie durch eine Spendenaktion angeschafft worden.

Schneesicherheit inzwischen bekannt

»Die Topbedingungen unserer Loipen und die immer wieder erstaunliche Schneesicherheit hat sich inzwischen herumgesprochen. An den Schneewochenenden herrscht oft großer Andrang«, betont TGV-Ehrenvorsitzender Erwin Mengel.

Dass das auch im bevorstehenden Winter so sein wird, davon ist Naturpark-Geschäftsführer Frischmuth überzeugt. »Wir sind auf jeden Fall startklar und gut vorbereitet. So wurden am Loipenfahrzeug, in das 2020 erheblich investiert wurde, erneut verschiedene Verbrauchsteile erneuert.

Kostenintensiver geworden ist der eigentliche Betrieb. Mit Blick auf die stark gestiegenen Spritpreise spricht Frischmuth von einem »weinenden Auge«.

Für die Nutzer der Loipen hat das allerdings keine Konsequenzen, denn eine Gebühr wird nicht erhoben. Nach wie vor gibt es den »Loipl«, einen kleinen Aufkleber, der fünf Euro für die ganze Saison kostet und unter anderem im Info-Zentrum auf dem Hoherodskopf und beim Skiverleih Afflerbach an der Taufsteinhütte erhältlich ist.

Die Einnahmen könnten aber die Mehrkosten durch die hören Spritpreise nicht einmal ansatzweise decken, so der Geschäftsführer.

Touristenloipe verbreitert

In den zurückliegenden Sommer- und Herbstmonaten hat sich auf den Loipentrassen einiges getan, wie Mengel und Frischmuth betonen.

In mehreren gemeinschaftlichen Aktionen von Helfern des TGV Schotten, des TSV Grebenhain und des SC Lanzenhain sowie dem Team des Naturparks wurden mit schwerem Gerät wie Bagger, Stockroder und Mulcher neue Trassen geschaffen und die fünf Kilometer lange Touristenloipe auf acht bis zehn Meter verbreitert.

Einen großen Stellenwert hatte die Beseitigung von Gefahrenstellen in den Bergabpassagen parallel zur Landesstraße nach Hochwaldhausen. Hier wurden mehrere Wasserstellen durch das Ziehen von Drainagegräben und Verlegen von Rohren sowie mit dem Auffüllen von Schotter und Hackschnitzeln beseitigt.

Eine Verbesserung hat auch die 5,5 Kilometer lange Wettkampfstrecke erhalten. Hier wurde eine zusätzliche rasante Abfahrt eingebaut, die allerdings nur für gut trainierte Aktive gedacht ist, wie Mengel betont.

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Alles ist vorbereitet für die neue Skisaison auf den Taufsteinloipen. © Stefan Weil

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