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»Wir brauchen Hände für die Wende«: CDU eröffnet heiße Wahlkampfphase

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Fordert mehr Einsatz vom Bund für den ländlichen Raum: Dr. Jens Mischak will Nachfolger von Landrat Manfred Görig (SPD) werden. © Stefan Weil

Mit einem offenen Kreisparteitag hat die CDU Vogelsberg in Schotten ihren »heißen« Wahlkampf eingeläutet. Dabei gab es neben regionalen Themen auch viel Kritik an der aktuellen Bundesregierung.

Schotten . Die heiße Phase des Wahlkampfs hat die Vogelsberger CDU in der Schottener Festhalle eingeläutet. Die Ziele sind klar: Dr. Jens Mischak soll neuer Landrat werden und den scheidenden Manfred Görig (SPD) beerben, Michael Ruhl sein Landtagsdirektmandat verlängern und in Wiesbaden die CDU die Wahl zum Hessischen Landtag gewinnen.

Die beiden Kandidaten erhielten am Rednerpult prominente Unterstützung. Landtagsfraktionschefin Ines Claus und der Fuldaer Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld in seiner Funktion als osthessischer Bezirksvorsitzender der CDU schworen die knapp 60 Anwesenden auf den Wahltag am 8. Oktober ein.

»Unsere Umfragewerte sind gut. Aber jetzt gilt die ganze Konzentration der zweiten Halbzeit.«

Zu Beginn der rund zweistündigen Veranstaltung stand ein anderer Kandidat kurz im Mittelpunkt. Benjamin Göbl will neuer Bürgermeister von Schotten werden.

Auswirkungen auf das Gesundheitssystem

In einer kurzen Stellungnahme bedankte sich der 34-Jährige parteilose Mitarbeiter der Stadtverwaltung für die Unterstützung der Christdemokraten, die keinen eigenen Bewerber ins Rennen schicken.

»Die aktuelle Politik ist von einem großen Vertrauensverlust gekennzeichnet, der vor keiner Seite haltmacht«, kennzeichnete Mischak die allgemeine Situation. »Vieles geht an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei, insbesondere in der ländlichen Region«, betonte der Landratskandidat.

Statt mit Cannabis müsse sich die Politik mit den dringenden Problemen der Menschen beschäftigen, die morgens früh aufstehen, den ganzen Tag arbeiten und sich am Abend etwas Entspannung gönnen möchten.

Konkret ging Mischak auf das Gesundheitswesen ein. »Wir an der Basis in der ländlichen Region bekommen die Auswirkungen der Bundes- und Landesgesetze besonders zu spüren.«

Es sei ein Unterschied, ob ein Krankenhaus im Vogelsberg oder im Ballungsraum schließen müsse. In diesem Zusammenhang konnte Mischak weitere acht Millionen Euro für den Neubau des Kreiskrankenhauses in Alsfeld vermelden, die die Landesregierung zugesagt habe.

»Dem Kreis bleiben aber dann immer noch 60 Millionen Euro«, so der Gesundheitsdezernent zum gewaltigen Investitionsvolumen. Das duale Ausbildungssystem mit den Berufsschulen müsse gestärkt werden. »Wir brauchen Hände für die Wende«, meinte Mischak unter dem Beifall der Anwesenden.

Bund bei Kitas und Schulen gefordert

Ausführlich widmete er sich dem Thema Migration. »So kann es nicht weitergehen«, äußerte Mischak seine Überzeugung. »Im Vogelsberg sind keine Gemeinschaftsunterkünfte mehr zu finden«, so seine knappe Erklärung.

Eine gute Integration bedeute auch genügend Kita- und Schulplätze, um die nach Deutschland kommenden Menschen in die Gesellschaft einzugliedern. »Der Bund ist gefordert, die Einwanderung endlich zu regulieren.«

In einer sehr engagierten und am Ende auch kämpferischen Rede bekannte sich Ines Claus zum Leistungsprinzip. »Es regt mich auf, wenn ich höre, dass die Bundesjugendspiele abgeschafft werden sollen. Zum Leben gehört Gewinnen und Verlieren dazu. Kinder müssen lernen, mit Niederlagen umzugehen.« Dazu gehört auch eine Bekenntnis zum Spitzensport.

Wenig Freude dürfte der grüne Koalitionspartner in Wiesbaden mit der Aussage der CDU-Frau haben, nach der Wahl am 8. Oktober ein eigenes Landwirtschaftsministerium anzustreben, und es aus dem Umweltministerium auszugliedern.

Info: Ruhl (MdL): Jagd auf Wolf ermöglichen

Michael Ruhl, Landtagsabgeordneter und Direktkandidat, plädierte für eine wohnortnahe stationäre Versorgung von Patienten, wie sie das Kreiskrankenhaus in Alsfeld ermögliche. Zwischen Stadt und Land gebe es viele Unterschiede.

Der Landtagsabgeordnete nannte als Beispiele das Gebäudeenergiegesetz, die Mobilität und den Umgang mit dem Wolf. Hier sei die Einbeziehung in das Jagdrecht dringend geboten.

Der Ampel in Berlin warf Ruhl vor, sich auf Nebenschauplätzen zu vertun. »SPD, Grüne und FDP kümmern sich nicht um die großen Probleme der Menschen. Ausdrücklich warnte er davor, »Rechtsaußen« zu wählen. »Das stärkt nur die Ampel.«

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