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Wo Prinzen auf Zwerge treffen

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Von: red Redaktion

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Spannend erzählt Waltraud Kleinau-Ritter das Märchen vom »Wasser des Lebens«. Ihre junge Zuhörerschaft hängt ihr dabei förmlich an den Lippen und dankt ihr den Vortrag schließlich mit reichlich Applaus. © pv

Altenstadt (red). »Es war einmal…« So beginnen viele Märchen. Es war einmal, da ließen sich die Klassen des fünften Jahrgangs der Altenstädter Limesschule von Erzählerin Waltraud Kleinau-Ritter auf eine Reise in die spannende und bildreiche Welt der Märchen entführen.

Für ihren Auftritt kramte die 54-Jährige tief in den Schätzen der Brüder Grimm und fand dort das Märchen vom »Wasser des Lebens«. Was die Schülerinnen und Schüler in den Deutschstunden zuvor schon über die Kennzeichen der Gattung Märchen erarbeitet hatten, ließ die Erzählerin nun durch ihre gesprochenen Worte lebendig werden.

Einfühlsam und spannend

Nach einer kurzen Einführung in die Welt der Volks- und Kunstmärchen ging es auch schon los. Einfühlsam und spannend, mit berührender Gestik und Mimik, mitreißend und doch ganz unaufdringlich erzählte Kleinau-Ritter von einem König, der unter einer unheilbaren Krankheit leidet - wohlgemerkt, sie erzählte, nichts wurde vorgelesen. »Erzählen hat eine ganz andere Qualität als Lesen oder Vorlesen, ich bin immer in Augenkontakt mit den Kindern«, beschrieb sie die Vorteile einer Erzählerin.

Um seinen Vater vor dem sicheren Tod zu retten, sucht ein junger Prinz nach dem Wasser des Lebens. Die Herausforderungen, denen er sich stellen muss, lassen sich nur mit Mut, Verstand und einem großen Herzen lösen. Wie das bei Märchen so ist, gab es natürlich auch bei dieser Erzählung ein glückliches Ende: »Und die Königstochter empfing ihn mit Freuden und sagte, er wär ihr Erlöser und der Herr des Königreichs, und bald ward die Hochzeit gehalten mit großer Glückseligkeit.«

Dass das Geschichtenerzählen im Zeitalter von Smartphones, Computerspielen und der wachsenden Bespaßung durch Fernsehen und soziale Netzwerke immer noch fasziniert, zeigte sich daran, dass die Schüler förmlich an den Lippen der Erzählerin klebten. Mal waren sie angewidert, wenn Kleinau-Ritter davon erzählte, dass das Schlosstor dicht hinter dem jungen Prinzen zuschlägt und ein Stück seiner Ferse abschlägt, mal erschrocken, als sie berichtete, dass ihn beim Anblick eines frisch gemachten Betts große Müdigkeit überkommt und er einschläft. Die 54-Jährige band die Schüler in das Märchen ein, stellte ihnen Fragen und erklärte Einzelheiten genauer.

Tosender Applaus

Ungefähr eine Schulstunde dauerte die Märchenerzählung. Am Ende gab es tosenden Applaus für Waltraud Kleinau-Ritter. »Mir hat es gut gefallen, dass die Märchenerzählerin alles auswendig konnte. Ich habe schon Probleme, mir eine Seite Vokabeln zu merken«, sagte ein elfjähriges Mädchen. Auch ihr gleichaltriger Mitschüler war von Vortrag und Auswahl des Märchens begeistert. »Richtig toll, wie sie es aufgebaut hat«, meinte er. Kleinau-Ritter freute sich über das rege Interesse der Kinder. »Die Schüler nehmen das sehr gut an. Sie haben ein Bedürfnis, Geschichten zu hören«, resümierte sie. Die märchenhaften Schulstunden ermöglicht hatte der Förderverein der Schule.

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