Wo sich Abfall durchaus lohnen kann

Seit zwölf Jahren sorgt der Recyclingbetrieb Bana in Borsdorf dafür, dass Metallschrott in eine sinnvolle Wiederverwertung gelangt. Das rentiert sich für das Unternehmen ebenso, wie für die Anlieferer.
W ohin mit meinem Metallschrott? Das fragt sich auch heute noch so mancher Handwerksbetrieb und auch Privatpersonen. Sicherlich kann man ihn kostenlos bei den Recyclinghöfen im Wetteraukreis entsorgen. Allerdings hört und liest man auch überall, dass Rohstoffe knapper werden und damit wertvoll sind. Warum also nicht noch etwas verdienen für mehr oder weniger wertvolles Metall, das zu Hause nur im Weg herumliegt?
Seit 2010 gibt es den Recyclingbetrieb Bana in der Zeppelinstraße 31 im Niddaer Stadtteil Borsdorf. Das junge, familiengeführte und schnell wachsende Unternehmen recycelt Metalle aller Art. Viele Betriebe der Umgebung lassen sich auf dem eigenen Betriebsgelände einen Container zum Sammeln aufstellen oder bringen selbst weiterverwendbare Metalle nach Borsdorf. Ein firmeneigener Fuhrpark sorgt dafür, dass die Container stets zeitnah aufgestellt und abgeholt werden. Auch gewerbliche Schrottsammler und Privatpersonen liefern Metallschrott zur Wiederverwertung bei Bana ab. Der rege Anlieferverkehr lastet den Betrieb mit seinen rund 4500 Quadratmetern Werksgelände gut aus und vermutlich muss man irgendwann expandieren.
Dokumentation ist äußerst wichtig
Die Entsorgungsfachbetriebsverordnung (EfbV) schreibt vor, dass jedes Kilogramm, das auf das Gelände gelangt und es nach Sortierung und Verarbeitung wieder verlässt, dokumentiert wird. Alles wird immer wieder gewogen und im Betriebs-Tagebuch, dem Herzstück eines Entsorgungsfachbetriebs, festgehalten. Die Nachweise über Ein- und Ausgänge müssen fünf Jahre archiviert werden. Geschäftsführer Ahmed Arif, zuständig für den kaufmännischen Bereich, Unternehmensentwicklung und Verkauf, sowie sein Bruder Ahmad Astaq Arif und Vater Mohammad Ashraf Arif, entschlossen sich 2015 erstmals zu einer freiwilligen Zertifizierung nach EfbV, die alle zwei Jahre wiederholt werden muss. Damit ist der Betrieb berechtigt, die Bezeichnung »Entsorgungsfachbetrieb« nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz zu führen. Auch eine regelmäßige Fortbildung ist so gesichert. Im Umkreis von 15 bis 20 Kilometern sind sie der einzige reine Metallrecyclingbetrieb.
Obwohl sie für Abladezone und Erstbearbeitung einen Bereich von rund 600 Quadratmetern durch einen Ölabscheider gesichert haben, dürfen sie keine Autos oder Motorräder annehmen. Auch sogenannte Weiße Ware wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Kühltruhen sind von der Annahme ausgeschlossen. Fahrräder hingegen nimmt das Unternehmen gerne an. »So müssen die alten Drahtesel wenigstens nicht mehr aus Bächen und Seen entsorgt werden«, sagen Arifs. Der Geschäftsführer ist sich sicher, dass durch das Unternehmen und die Einrichtung der Recyclinghöfe deutlich weniger Schrott in der Landschaft landet und Wertstoffe stattdessen in die Wiederverwertung gelangen.
Richtige Trennung des Metallschrotts
Trotz täglicher Anlieferung und Verarbeitung des Metallschrotts entsteht auf dem Gelände wenig Staub und Lärm.
Die Bana Recycling GmbH ist eine Anlaufstelle für die Anlieferung von Metallschrott aller Art. Meist kommen die unterschiedlichen Metalle als Mischschrott an, in größeren Mengen sind die besonders wertvollen Metalle wie Aluminium und Kupfer auch getrennt. Die Mitarbeiter haben einen geschulten Blick für die Wertstoffe und vollziehen zügig und erfahren die händische Trennung der Metalle. Dabei trennt der Bagger als Hilfsmittel wie mit Fingerspitzen die einzelnen Metalle.
Immer wenn ein Sammelcontainer auf dem Betriebsgelände gefüllt ist, verkauf Bana die Metalle im Verwertungskreislauf nach Kapazität und aktuellem Marktpreisen weiter. An diesen Marktpreisen orientieren sich auch die Erlöse, die man den Anlieferern zahlt. Rentabel ist es allemal und man kann sich sicher sein, dass der Metallschrott nach seiner weiteren Bearbeitung einer neuen Verwendung zugeführt wird.