Alpenrock statt Festkommers

Wölfersheim-Melbach (im). Partyspaß statt Festkommers, zünftiger Alpenrock statt langer Chroniken: Unter der Leitung ihres Festpräsidenten und langjährigen 1. Vorsitzenden Thomas Welkenbach hat die Freiwillige Feuerwehr Melbach ihren pandemiebedingt um zwei Jahre verschobenen 125. Geburtstag mit viel Schwung und Leichtigkeit in der Wölfersheimer Wetterauhalle gefeiert.
Zahlreiche befreundete Wehren aus der Gemeinde und der Region sowie die Partnerwehr aus Wald-Erlenbach im Odenwald waren im Trachtenlook mit Lederhose und Dirndl erschienen und freuten sich auf einen beschwingten Abend mit dem Tiroler Erfolgstrio Trenkwalder, das bereits 1996 zum 100-jährigen Bestehen der Melbacher Wehr aufgespielt hatte.
49 Jahre - und somit mehr als ein Drittel der 125 plus zwei Jahre - habe er das Leben und die Arbeit der Feuerwehr Melbach geteilt, führte Thomas Welkenbach in seiner Begrüßungsansprache aus. »Eine lange Zeit, in der sich nicht nur die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren stark verändert und vervielfacht haben - auch große Veranstaltungen, wie wir sie früher in Festzelten durchgeführt haben, scheinen seit der Pandemie vorerst der Vergangenheit anzugehören.« Umso mehr freue es ihn, dass sich einige Gäste noch kurzfristig entschlossen hätten, das Jubiläum seiner Wehr nachzuholen, stellte der Festpräsident angesichts des anhaltenden Zustroms in die Halle fest - um dann einen Blick in das Gründungsprotokoll der Feuerwehr Melbach vom 24. Juni 1896 zu werfen: »Laut diesem Dokument wurden damals, vor nunmehr 127 Jahren, Richard Geck zum Kommendanten, Wilhelm Weigershäußer zum sogenannten Oberführer, G. Blum II. zum Zeugwart und Wilhelm Altvatter zum Rechner ernannt. Dem weiteren Vorstand gehört an: Wilhelm Philippi III., Ernst Keil und Wilhelm Betz«, verlas Welkenbach mit Dank an die Gründungsväter.
Mit Mut in den neuen Stützpunkt
Bürgermeister Eike See dankte in seinem Grußwort der Melbacher Wehr für ihren Mut, in den neuen gemeinsamen Feuerwehrstützpunkt nach Södel umzuziehen. Er freue sich jetzt schon darauf, das Haus einzuweihen. Gemeindebrandinspektor Daniel Mathes hob den selbstlosen Einsatz aller Feuerwehrmänner und -frauen hervor, »die ihre Familie und ihre Lieben im Stich lassen, wann immer der Melder geht, um Menschen in höchster Not zu helfen, die sie nicht kennen«.
Als ehemaliger Bürgermeister von Wölfersheim legte SPD-Landratskandidat Rouven Kötter den Schwerpunkt seiner Rede auf die besondere Bedeutung des Feuerwehr-Ehrenamtes, das aufgrund permanenter Bereitschaft zeitlich nicht einzugrenzen und in dem man zudem mit dem Ernstfall und lebensbedrohlichen Situationen konfrontiert sei. »Ihr riskiert eure eigene Sicherheit, um die unsere zu retten - dafür gebührt Euch höchster Dank und Anerkennung«, rief Kötter den Einsatzkräften zu. Wie seine Vorredner überreichte er ein Jubiläumspräsent, dem er einen besonderen Gutschein beigefügt habe: »Zeit ist wohl das Kostbarste, was man verschenken kann. Deshalb beinhaltet mein Gutschein einen Thekendienst Eurer Wahl, für den Ihr mich verpflichten dürft.«
Nach dem kompakten offiziellen Teil stürmten die Trenkwalder die Bühne und brachten schon mit den ersten Takten den Saal zum Mitklatschen, Mitsingen und Schunkeln. Eigene Lieder rund um das Leben und die Liebe, Tanzboden-Gaudi sowie »Jodler aus Spaß an der Freud« haben dem Trio um Hubsi Trenkwalder (Akkordeon) viel Begeisterung in der Heimat und auf internationalen Tourneen sowie bei allen großen volkstümlichen TV-Shows eingebracht. Die Mischung kam auch in Wölfersheim sehr gut an.