Anreize gegen Schottergärten
Wölfersheim (pm). Der Schottergarten ist so ziemlich das Gegenteil von Vielfalt, Buntheit, Diversität und Schönheit, schreiben die Wölfersheimer Grünen in einer Pressemitteilung. Die Fraktion schlägt jetzt vor, Anreize zu setzen, um Schottergärten zurückzubauen. Des Weiteren wollen sie die Entsiegelung von Flächen im privaten und gewerblichen Bereich finanziell fördern.
Die Ideen seien nicht neu, in etlichen Kommunen würden sie bereits praktiziert. So habe zum Beispiel die Stadt Offenbach eine Entsiegelungsrichtlinie.
In Wölfersheim habe es bereits einen Vorstoß zum Thema Schottergärten gegeben. 2020 sei auf Anregung der Grünen für den letzten Bauabschnitt des Södeler Neubaugebiets beschlossen worden, sie in den Grundstückskaufverträgen auszuschließen. »Das wurde leider neun Monate später auf Betreiben der SPD-Fraktion wieder zurückgenommen«, schreiben die Grünen.
Stattdessen sollten nun »Bürgerinnen und Bürger über die Vorteile der naturnahen Gartengestaltung beraten und für jede naturnahe Gartengestaltung, auf Antrag, eine Förderung in Höhe von 150 Euro ausgezahlt werden«, zitieren die Grünen. Bislang sei nicht bekannt, in welchem Maß von dieser Förderung Gebrauch gemacht worden sei.
Wölfersheim ist Teil des Bündnisses der »Klima-Kommunen« in Hessen. Es will sich für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels engagieren, schreiben die Grünen. Ein Aspekt der Anpassung sei die Entsiegelung von Flächen und deren (Wieder-)Begrünung. Diesen Aspekt griffen die Grünen jetzt auf. Gemeindevertreterin Sylvia Jeratsch: »Wir wollen versiegelten Flächen und Schottergärten mit einem Anreizprogramm begegnen. Dazu soll der Gemeindevorstand eine Vorlage erstellen. Die bestehende Förderung einer naturnahen Gartengestaltung kann darin integriert werden. Außerdem soll geprüft werden, ob es aus dem Topf der ›Klima-Kommunen‹ Geld für derartige Anreizprogramme gibt«.
Entschließe sich die Gemeindevertretung zu einem solchen Anreizprogramm, dann müsse es natürlich entsprechend beworben werden. »Das sollte gelingen. Denn wenn das Rathaus was kann, dann Öffentlichkeitsarbeit«, ist sich Sylvia Jeratsch sicher.