Die Aufregung ist spürbar

Schultüte im Arm, Ranzen auf dem Rücken: In diesem Jahr hat die WZ die Jim-Knopf-Schule in Wölfersheim besucht. Was haben die Abc-Schützen an ihrem ersten Tag gelernt?
Die Nacht vor Aufregung kaum geschlafen, morgens alles hergerichtet. Mit Ranzen und Schultüte ausgerüstet auf den Weg in die Grundschule gemacht. »Ich freue mich so sehr«, sagte Alessio. Er wurde am Dienstag in die 1d der Jim-Knopf-Schule in Wölfersheim eingeschult.
»Ihr seid die Hauptpersonen dieses Tages. Herzlich willkommen an der Jim-Knopf-Schule«, sagte Schulleiterin Viola Ehm zur Begrüßung in der Turnhalle in Södel. Eltern, Geschwister und andere Verwandte waren gekommen, um stolz ihre Abc-Schützen am großen Einschulungstag zu begleiten.
»Dieser Tag ist etwas ganz Besonderes«
In diesem Jahr wurden 90 Schülerinnen und Schüler an der Jim-Knopf-Schule eingeschult - vier erste Klassen sowie eine Vorklasse. Bei der Einschulungsfeier in der Turnhalle waren auch viele Mitschüler aus höheren Klassen gekommen. Sie sangen Lieder im Chor, traten mit Cellos und Geigen auf und trugen Gedichte vor. Auch Wölfersheims Bürgermeister Eike See war vor Ort, um die Erstklässler zu begrüßen. »Dieser Tag ist etwas ganz Besonderes«, sagte er.
Die Klasse 1d sei ebenfalls besonders, sagte ihre Klassenlehrerin Michaela Hofmann. Denn sie ist die Schulhund-Klasse. »Wir haben unseren Rüden Emmi, er ist ganz lieb und begleitet mich und meine 20 Erstklässler«, sagte die 54-Jährige. Seit 30 Jahren ist sie Grundschullehrerin. »Und trotzdem jedes Jahr so aufgeregt, als wär’s das erste Mal.«
Damit stand sie ihren neuen Schülern aber in nichts nach. Denn die waren auch aufgeregt. Manchen war es zwar nicht geheuer, nach der Feier in der Turnhalle ohne die Eltern in die Klassen zu gehen. Aber der Großteil der Abc-Schützen strahlte übers ganze Gesicht.
Angekommen im neuen Klassenraum konnten die Kinder kurz Emmi kennenlernen. Der Hund war allerdings nur kurz da, um ihn nicht zu überfordern.
Morgens ein Treffen im Kreis
Ihren neuen Schülern erklärte Hofmann daraufhin ein wenig etwas zum Ablauf. »Jeden Morgen treffen wir uns im Kreis. Den Stoffhund Emmi geben wir reihum, und jeder erzählt, wie es ihm geht.« Das erste Kind in der Runde legte gleich los: »Ich freue mich, dass ich endlich in der ersten Klasse bin.« Dem schlossen sich die meisten Kinder an. Manche waren etwas schüchtern und gaben den Hund schnell weiter.
Anschließend las Hofmann den Kindern eine Geschichte vor: »Das kleine Ich bin Ich« von Mira Lobe. Ein kleines Tier fühlt sich mit vielen anderen Tieren verwandt - obwohl es keinem ganz gleicht. Dann jedoch erkenne das Tier: »Ich bin ich«. Lehrerin Hofmann sagte danach: »So ist es auch bei uns Menschen. Jeder ist einzigartig und besonders.«
Danach konnten die Kinder die Tiere aus der Geschichte - Nilpferd, Frosch, Hund und mehr - mit Buntstiften ausmalen. Schnell waren Mäppchen und Stifte ausgepackt, und in bunten Farben malten die Erstklässler ihre Tiere aus. Zum Ende der einen Stunde Unterricht gab es noch eine Hausaufgabe. »Füllt mir diesen Steckbrief über euch bis morgen aus. Eure Eltern können euch gern helfen.«
Traditionelle Einschulungsbrezel
Beim Herausgehen bekam jedes Kind eine große Brezel in die Hand gedrückt. Es ist die traditionelle Einschulungsbrezel, die Erstklässler bereits seit vielen Jahrzehnten in der Wetterau und weit über ihre Grenzen hinaus zum Schulanfang bekommen. Die Exemplare der Jim-Knopf-Schule wurden von der Gemeinde Wölfersheim gespendet. Vorm Gebäude wurden die Kinder gespannt von ihren Eltern empfangen. Hofmann rief noch: »Viel Spaß - und bis morgen!«