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Ziel: Einheitlicher Sammelrhythmus

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Von: Kim Luisa Engel

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Wölfersheim (keh/hed). Die Abfalleinsammlung ist - wie in den anderen Kommunen des Kreises derzeit - auch in der Wölfersheimer Gemeindevertretersitzung ein Thema gewesen. Die aktuellen Verträge zur Sammlung von Abfällen enden am 31. Dezember 2024, ab 2025 werden sie europaweit neu ausgeschrieben.

Nur in Hessen und Nordrhein-Westfalen sind die Kommunen noch selbst für die Müllabfuhr zuständig; in den anderen Bundesländern die Landkreise. Der Wetteraukreis ist einer von sechs Landkreisen, in denen Städte und Gemeinden diese Aufgabe wahrnehmen. 23 Kommunen - Bad Nauheim und Bad Vilbel haben selbst Personal und Fahrzeuge - hatten sich 2004 zu einer Arbeitsgemeinschaft Abfallwirtschaft Wetterau (AGAW) zusammengeschlossen, um die Leistung gemeinsam zu vergeben. Doch nach drei durchgeführten europaweiten Ausschreibungen besteht immer noch ein Flickenteppich bei den Abfuhrrhythmen - was zu höheren Preisen für die Einsammlung führt (diese Zeitung berichtete).

In Wölfersheim erläuterte Dr. Jürgen Roth vom Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) die Ausgangslage. »Größtes Ziel der gemeinsamen Ausschreibung muss ein einheitlicher Sammelrhythmus sein«, heißt es vom AWB. Damit könnten Entsorgungsunternehmen besser kalkulieren, was zu mehr und auch wirtschaftlicheren Angeboten führen werde. »Wir sind bemüht, eine kostengünstige Lösung zu finden, in einer Zeit, in der eh schon alles teurer wird«, sagte Bürgermeister Eike See (SPD). Zuvor hatte Michael Rückl für die Grünen daran erinnert, dass Wölfersheim sowie 13 andere Wetterau-Kommunen den Müll wiegen. Andere nutzten das Identsystem - zahlen also nur für die Anzahl der tatsächlichen Leerungen - und bekämen dafür größere Tonnen.

Grüne für weniger Mindestleerungen

Rückl betonte, dass es den Grünen auch um die Vermeidung von Müll gehe und größere Tonnen für mehr Abfall sorgen könnten. »Hier geht es darum, Kosten zu vermeiden, nicht darum, Müll zu vermeiden«, kritisierte Rückl. See sagte, dass im Wetteraukreis zwar 14 Kommunen wiegen würden, aber nur insgesamt 16 in ganz Hessen: »Das Wiegesystem hat sich anscheinend nicht durchgesetzt.«

Weiter haderten die Grünen mit der Einführung einer Mindestanzahl von zehn zu bezahlenden Leerungen pro Jahr beim Hausmüll. Er stelle seine Tonne manchmal ein Jahr lang nicht raus, sagte Rückl, ehe er fragte: »Ist das gerecht?« Wer weniger Müll mache, solle auch weniger bezahlen. Rückl schlug vor, die Mindestanzahl herabzusetzen und zu prüfen, ob auch kleinere Tonnen möglich seien.

Die Gemeindevertreter stimmten dem geänderten Beschlussvorschlag einstimmig zu und beauftragten den AWB mit der europaweiten Ausschreibung der Abfälle. Auch wurden die Parameter für die Ausschreibung ab 1. Januar 2025 bestimmt, auf die die Städte und Gemeinden der AGAW sich vorher geeinigt hatten.

Folgende Ergänzungen wurden aufgenommen: Um Haushalte, die Müll sparen, nicht schlechterzustellen, sollte die kostenpflichtige Mindestleerungszahl gesenkt werden, zum Beispiel auf sechs oder wenigstens acht. In den Wiegekommunen sollten zukünftig auch deutlich kleinere Behälter angeboten werden, zum Beispiel 60-Liter-Tonnen. Es solle außerdem geprüft werden, ob der AWB bei der Ausschreibung auf der Grundlage des Identsystems auch eine alternative, rechtssichere Ausschreibung des Wiegesystems durchführen kann.

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