Ovag-Angebot ausgeschlagen

Wöllstadt (udo/hed). Die Gemeinde hat das Angebot der Ovag, eine Photovoltaik-Freiflächenanlage in der Gemarkung Nieder-Wöllstadt zu bauen, abgelehnt. In der Gemeindevertretung am Donnerstag gab es jeweils neun Ja- und neun Neinstimmen - was nicht für die Annahme der Vorlage des Gemeindevorstands langte.
Der Energiekonzern wollte entlang der Bahnstrecke in Richtung Bruchenbrücken (an der B 45 nördlich von Nieder-Wöllstadt) eine Anlage mit einer Größe von 10,1 Hektar errichten und damit zehn Megawatt Peak erzeugen, was rechnerisch dem Jahresverbrauch von ca. 2800 Drei-Personen-Haushalten entspreche. Für den Betrieb der Anlage war eine Gesellschaft bestehend aus Gemeinde, Grundstückseigentümer und Ovag geplant, und auch die Bürger hätten sich beteiligen können, etwa in Form von Solarsparbriefen.
Maximilian Best (FWG) sprach sich wegen der guten Böden der Wetterau gegen den Standort, nicht aber gegen den Ansatz aus. FWG und CDU plädierten wegen der widerstreitenden Stimmen für eine freie Abstimmung. Die ergab dann ein Patt.
Pikantes Detail: Für die Sitzung hatte die CDU den Antrag gestellt, der Gemeindevorstand möge mit der Ovag in Kontakt treten, um gemeinsam einen Weg zu finden, wie Wöllstädtern regenerativer Strom angeboten werden könne, der in Wöllstadt gewonnen wird. Hierbei soll eine genossenschaftliche Beteiligung angestrebt werden. Die Gemeinde soll bereit sein, mit der Ovag »innovative Ideen« aufzugreifen. Für die Realisierung eines entsprechenden Projekts soll der Gemeindevorstand Dächer von Gebäuden der Gemeinde für den Aufbau von Photovoltaikanlagen gegen ein Nutzungsentgelt bereitstellen.
Der Antrag war im Ausschuss in einen Prüfantrag verwandelt worden. Ob die Ovag daran jetzt noch Interesse hat, ist allerdings fraglich.