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Wohnungsbau für »Glücksboten«

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Die Aktiven (v. l.) Thomas Wirth, Gerald Haust, Gerhardt Wirth, Jessica Dirlam, Christiane Meub, Richard Klomfaß, Eberhard Marten, Timo Wirth und Nils Schultheiß von Dauernheims Feuerwehr und den Naturfreunden Ober-Mockstadt bringen die Nistkästen an. © pv

Ober-Mockstadt (mü). Früher waren sie im ländlichen Raum ein weitverbreiteter Anblick, heute nehmen ihre Bestände auch hier merklich ab: Schwalben und Mauersegler. Ein Grund hierfür sind schwindende Nistmöglichkeiten, etwa in alten Scheunen und Bauernhöfen sowie der Mangel an geeignetem Material. Umso wichtiger ist es, den Tieren auf andere Weise Nistplätze zu schaffen und diese zu erhalten, wie jetzt in der Gemeinde Ranstadt geschehen.

Bestens gerüstet fanden Schwalben und Mauersegler in diesem Frühjahr ihre gewohnten Brutplätze in der Großgemeinde vor: Die Naturfreunde Ober-Mockstadt hatten alles für die Rückkehr der Zugvögel aus ihren Überwinterungsgebieten vorbereitet. So hatte man mithilfe eines Hubwagens etwa 30 Mauersegler- und über 50 Schwalbennester an 20 Häusern kontrolliert und gereinigt. Beide Vogelarten sind brutplatztreue Vögel und kehren in jedem Jahr an ihre gewohnte Niststelle zurück.

Mehr als 20 neue Niststandorte

Zusätzliche neue Standorte schufen die Naturfreunde durch die Montage von über 20 selbst angefertigten Schwalben- und Mauerseglerkästen, um die wendigen Luftakrobaten zu unterstützen. Mit gutem Beispiel gingen hierbei die Gemeindeverwaltung und die Feuerwehr Dauernheim voran, beide Institutionen sind nun selbst stolze Nestbesitzer.

»Obwohl Mensch und Vogel seit jeher friedlich nebeneinander existieren, gehen die Bestände von Mehl- und Rauchschwalben seit Jahren drastisch zurück«, erläutert Christian Gugler, Schriftführer der Naturfreunde Ober-Mockstadt, im Nachgang zur Aktion im Gespräch mit dieser Zeitung. »Wesentliche Ursachen dafür sind fehlende Nistmöglichkeiten sowie ein Mangel an geeignetem Material für den Nestbau. Fehlende Lehmpfützen und weniger Insektennahrung sind vermutlich weitere Gründe dafür, dass die sogenannten ›Boten des Frühlings und des Glücks‹ immer seltener werden.« Zudem würden manche Nester auch mutwillig zerstört, da Kot und Nistmaterial in den Augen mancher Hausbesitzer den Anblick der Fassade störten, berichtete Gugler. Und fuhr fort: »Bei diesem Problem kann ein Kotbrett einen halben Meter unter dem Nest einfache Abhilfe schaffen.«

Notwendige Unterstützung

Die kulturfolgenden Siedlungsvögel seien insgesamt zunehmend auf menschliche Unterstützung angewiesen. Umso mehr freuten sich die Naturfreunde, dass sie in vielen Familien in und rund um Ober-Mockstadt Schwalben- und Mauersegler-Fans gefunden haben, die diese wunderbaren Vögel nicht nur dulden, sondern schätzen. »Nachahmer können sich sehr gerne über www.naturfreunde-obermockstadt.de bei uns melden und ebenfalls Schwalbennestbesitzer werden«, so der Schriftführer, der abschließend allen Helfern, den beteiligten Haushalten sowie der Gemeinde für ihre Unterstützung dankte.

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