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Zukunftsorientiertes Lernen im Blick: iPad-Klassen an der Vogelsbergschule

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iPads gehören an der Vogelsbergschule für die älteren Schülerinnen und Schüler zum Unterrichtsalltag. © Stefan Weil

Digitalisierung heißt das Zauberwort, das auch das Schulleben zunehmend bestimmt. An der Vogelsbergschule trägt man der Modernisierung und der Zukunft Rechnung - unter anderem mit iPad-Klassen.

Eine Spitzenstellung in Hessen bei der Digitalisierung der Schulen nimmt der Vogelsbergkreis ein, als Träger nicht zuletzt verantwortlich für Investitionen in die Gebäudestrukturen und in die Ausstattung an den kreisweit 38 Schulstandorten.

So wurden seit 2009 alle Schulen mit Activboards - digitale Schultafeln - ausgestattet und inzwischen auch, dank einer Förderung durch die Breitbandinfrastrukturgesellschaft Oberhessen (BIGO), mit leistungsstarken Breitbandanbindungen versorgt.

Die schnelle Datenübermittlung ist Voraussetzung für den modernen Unterricht der iPad-Klassen, aber auch für die Nutzung von Lernangeboten aus dem Internet oder dem pädagogischen Schulserver »IServ«.

Zu den technischen Voraussetzungen gehören ein drahtloses lokales Funknetzwerk (WLAN) und digitale Endgeräte, die iPads, kleine handliche Tablet-Computer, die per Touch-Display bedient werden.

Alle Schüler der iPad-Klassen sind mit diesen digitalen Endgeräten ausgestattet. Angeschafft wurden sie entweder in Absprache mit den Eltern oder mit Unterstützung der Schule beziehungsweise des Fördervereins. Mit den iPads ist der jederzeitige Zugriff auf multimediale Inhalte aus dem Internet möglich.

Eigene Präsentationen erstellen

Die Jugendlichen können auch eigene Präsentationen erstellen, sie auf der großen digitalen Schultafel präsentieren oder ihren Mitschülern und Lehrern zugänglich machen.

»Die Nutzung beschränkt sich nicht nur auf Schreiben und Lesen, sondern ist sehr viel vielfältiger, wie die digitale Ablage von Daten anstatt Sammeln in Heften und Ordnern oder die Einbindung von Lernvideos«, sagt Schulleiter Norbert Schwing.

Die Vorteile sollen allen Schülern zugutekommen«, betont Nadine Seip, die zusammen mit Mareike Nettbohl für die Koordination, die methodischen Belange und Unterrichtskonzepte der digitalen Klassen zuständig ist.

Oliver Breidenstein kümmert sich in dem Team vor allem um den möglichst reibungslosen technischen Ablauf. Wichtig für die zukunftsweisende Ausrichtung des Unterrichtes sei auch das Votum der Eltern. »Die Bereitschaft ist vorhanden. Die Eltern stehen hinter den iPad-Klassen und unterstützen das Projekt«, sagt Nettbohl.

Die notwendige Software und die Anwendungsprogramme stellt der Vogelsbergkreis zur Verfügung. »Durch die einheitliche Plattform kann jeder Schüler auf alle Anwendungen zugreifen«, betont Oliver Breidenstein. Die Organisationsstruktur verleiht den Lehrkräften auch eine Kontrollmöglichkeit.

Jedes einzelne Endgerät kann von den Pädagogen über das Funknetzwerk eingesehen werden. Andererseits kann auch jedes einzelne »Schulheft« in digitaler Form vom iPad auf das Activboard übertragen werden.

Unterricht breiter und vielfältiger

»Der Unterricht mit dem iPad ist breiter und vielfältiger als mit Heften und Büchern«, betont das Koordinationsteam der Schule. »Es gibt einen Mehrwert für die Schüler«, so Breidenstein. Aber auch die Pädagogen könnten von der neuen Unterrichtsform profitieren.

»Die Kolleginnen und Kollegen entwickeln sich weiter.« Dazu tragen auch interne Fortbildungen in »digitalen Mittagspausen« bei. »Methodisch sind wir bei dem Projekt in drei Stufen vorgegangen. Neben der Schulung der Kollegen haben wir auch auf die Unterstützung externer Partner gesetzt und uns zunächst mit der komplexen Materie selbst vertraut gemacht«, sagt Seip.

»Wir lernen natürlich als Institution ebenfalls täglich dazu«, betont Schwing. Der Lerneffekt sei auch von den Schülern verinnerlicht. »Getreu dem Motto »Schüler helfen Schülern« würden die Teilnehmer der iPad-Klassen ihre Erkenntnisse und ihren Wissensstand im Umgang mit den digitalen Endgeräten weitergeben.

Dass es auch kritische Stimmen zu der Digitalisierung des Unterrichtes gibt, sei verständlich, so Nettbohl, Seip und Breidenstein.

»Da wird schon mal geäußert, dass die Jugendlichen nur an den iPads rumhängen würden, was so natürlich nicht zutrifft. Der gewohnte Unterricht verändert sich nicht gänzlich. Viele Strukturen bleiben gleich. Es gibt weiterhin Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit. Wir nutzen aber den Mehrwert, den der digitale Unterricht bietet.«

Schwing verweist auf die größere Effektivität und Vielfalt des Unterrichtes. Bücher und Hefte würden aber auch weiterhin Teil des Unterrichtes sein. Arbeiten würden weiterhin analog geschrieben. Andererseits sinke der Aufwand für die Unterrichtsvorbereitung durch die iPad-Nutzung.

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