Zwei Varianten für die Eichelbachfurth

Zur zweiten Bürgerinformation kamen etwa 40 Bürger. Der Bereich am Bach soll grüner werden. Zwei Gestaltungsvorschläge warfen die Architekten an die Wand. Einer gefiel besonders.
Mehr Grün, weniger Asphalt - kurz ein Durchgangsort, Zielpunkt, Aufenthalts- und Ausblickraum soll der Bereich rundum die Eichelbachfurt am Ende der geplanten Neugestaltung sein. Zur zweiten Bürgerinformation für dieses Vorhaben konnte Ortsvorsteher Werner Rau 40 Interessierte im Bürgerhaus begrüßen, auch die Stadtverordnetenvorsteherin Adelheid Spruck und den Fachdienstleiter der städtischen Bauverwaltung, Pablo Hildebrandt. Landschaftsarchitekt Ralf Habermann und seine Mitarbeiterin Beyza Tekin der Firma Götte Landschaftsarchitekten. Sie hatten schon im November Bürgerwünsche gesammelt und stellten daraus zwei Gestaltungsvarianten vor.
Ein Ambiente zum Verweilen
Detailliert erläuterte Habermann die beiden Gestaltungspläne, die zugleich vergrößert an die Wand projiziert wurden. Angesprochen wurden unterschiedliche Sitzelemente, Fahrradständer und E-Bike-Ladestation sollen dazukommen. Unterschiedliche Farben des Bodenbelags grenzen Straßen- und Ruheflächen ab und geben zugleich ein optisches Signal zum Drosseln des Fahrtempos.
Ausführlich sprach Habermann über standortgeeignete Bäume und schlug die Bepflanzung mit Purpurerlen (Alnus X spaethii) vor, die mit einer Wuchshöhe von zwölf bis 16 Metern etwa den Dächern der umliegenden Gebäude entsprechen, standfester sind als ähnliche, am Wasser wachsende Gehölze, aber keine übergroßen Kronen entwickeln. Das war zugleich ein Schlaglicht auf die Herausforderungen des Klimawandels. Habermann: »Früher konnte ich unter 40 Baumarten wählen, jetzt halten nur noch 15 den innerörtlichen Stresssituationen stand.«
Auch den Zeitplan konnte Habermann konkretisieren. Die Bürgergespräche im November und jetzt im März dienten der Grundlagenermittlung und Vorentwurfsplanung. Jetzt wird sich die eigentliche Entwurfsplanung mit den Arbeitsschritten Genehmigungsplanung und Genehmigung in der Stadtverordnetenversammlung, Ausführungsplanung, Vorbereitung von und Mitwirkung bei der Vergabe anschließen. Die Umsetzung der Maßnahme mit Bauüberwachung und Objektbegleitung soll im nächsten Jahr erfolgen.
Pablo Hildebrandt lieferte ergänzende Informationen: Im Haushalt 2023 sind 40 000 Euro für die Planung eingestellt, im Haushaltsentwurf für 2024 sind es 100 000 Euro für die Umsetzung. Man hofft aber, noch weitere Mittel aus Sonderförderungsprogrammen abrufen zu können.
Dass Habermann eine gute Herangehensweise gewählt hatte, zeigte die lebhafte Anschlussdiskussion. So wurde die Verlegung von Leerrohren vorgeschlagen, um bei der Verlegung der Glasfaserkabel für schnelles Internet nicht wieder Oberflächen aufreißen zu müssen. Auch auf den sanierungsbedürftigen Zustand der Straßenbrücke wurde hingewiesen. Hier konnte Pablo Hildebrandt informieren, dass für 2024 auch eine Brückensanierung in Planung ist. Bedenken wegen des herbstlichen Laubfalls wurden von der Mehrheit des Diskutierenden nicht geteilt, wohl aber der Wunsch, dass die Sicht auf das besonders reizvolle Fachwerk der Gebäude an der Eichelstraße erhalten bleibt.
Mit Aufklebern als »Emotionspunkten« konnten am Ende des Abends die Teilnehmenden die Variante auszeichnen, die ihnen am besten zusagte. Der Favorit wurde der Entwurf mit der zur unteren Eichelbachbrücke hin gelockerten Begrünung.
