Mann ersticht Therapiehund Aiko: Anwohner erheben Vorwürfe gegen Halterin

In Wiesbaden-Auringen hat ein Mann einen Therapiehund erstochen. Nun erheben Nachbarn Vorwürfe gegen die Halterin.
- In Wiesbaden wurde Ende September Therapiehund "Aiko" erstochen
- Ein Nachbar seiner Halterin soll der Täter sein
- Die Hintergründe sind bislang noch unklar, es gibt aber Vermutungen
- In den sozialen Netzwerken wurde der Mann nach der Tat massiv bedroht
Update 7. Oktober 2019, 10.30 Uhr: Nachdem die Polizei Wiesbaden bereits vor einigen Tagen bestätigte, dass eine Anzeige gegen die Halterin von "Aiko" vorlag, erheben jetzt auch Anwohner Vorwürfe gegen die Frau. Der Therapiehund "Aiko" war Ende September von einem Nachbarn durch einen Messerstich getötet worden. Die Tat hatte für Aufsehen gesorgt, da sie laut Halterin ohne Vorankündigung und erkennbaren Grund kam.
Therapiehund Aiko in Wiesbaden getötet: Vorwürfe gegen Hundehalterin
Nun melden sich im Wiesbadener Kurier aber Anwohner aus Wiesbaden-Auringen zu Wort (Bezahlinhalt), laut denen das getötete Tier nicht nur friedlich gewesen sei. "Es muss aber endlich auch gesagt werden, dass es Leute in Auringen gibt, die schon lange Angst vor den beiden, immer frei laufenden Hunden hatten“, zitiert das Blatt Nachbarn der Hundehalterin. Bitten, die beiden freilaufenden Hunde anzuleinen, seien ignoriert worden. Die Halter hätten die Tiere nicht unter Kontrolle gehabt.
Andere Hundebesitzer hätten versucht, der betroffenen Halterin und ihren Tieren aus dem Weg zu gehen. „Ich habe, wenn die Tiere auf mich zugelaufen kamen, aus Vorsicht sofort umgedreht und einen anderen Weg genommen“, so eine Hundehalterin zu der Zeitung. Es sei bekannt gewesen, dass es Probleme mit diesen Hunden gäbe.
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Update 2. Oktober 2019, 10.45 Uhr: Bereits mehr als 11.000 Menschen haben die Petition auf der Plattform change.org unterschrieben, die fordert, dass Tiere vor dem Gesetz nicht mehr als "Sachen" gelten.
Nach Tod von Therapiehund Aiko: Petition fordert Gesetzesänderung für Tierquäler
Denn im Strafrecht werden Tiere so behandelt - und damit nicht anders als Gegenstände. Das wollen Tierschützer mit der Petition nun ändern. "Der Täter ist auf freiem Fuß. Er wird auch keine große Strafe erwarten müssen, da dieser MORD vor unserem Gesetzesgeber nur als ,Sachbeschädigung' gilt. DAS MUSS SICH ÄNDERN!", heißt es in dem Beschreibungstext auf change.org. "Durch den Körper eines Tieres fließt Blut, sie haben Organe, können Trauer empfinden und auch Freude. Sie erleiden Schmerzen!"
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Wiesbaden: Getöteter Therapiehund Aiko - Petition fordert Gesetzesänderung
Das nächste offizielle Ziel sind demnach 15.000 Unterschriften, am Mittwochvormittag hatten sich rund 11.070 Menschen beteiligt. "Alle Tiere (ausgenommen die, die offiziell zur Lebensmittelgewinnung dienen) müssen als Lebewesen anerkannt werden und dem Täter, der ein solches quält oder tötet MUSS die volle Härte des Gerichts treffen!", heißt es auf change.org.
Derzeit liegt die Höchststrafe für das Töten eines Tieres bei drei Jahren (§17 Tierschutzgesetz).
Wiesbaden: Getöteter Therapiehund Aiko - Hinweise auf mögliches Tat-Motiv
Update 1. Oktober 2019, 10.30 Uhr: Bereits in der Vergangenheit hat es eine Anzeige gegen die Frau gegeben, deren Therapiehund Aiko am Montag in Wiesbaden-Auringen getötet wurde. Das bestätigte die Polizei in Wiesbaden nun auf Anfrage. Einer ihrer beiden Hunde soll demnach ein Familienmitglied des 21-Jährigen, der am Montag in Wiesbaden mit einem Messer auf den Border-Collie losgegangen sein soll, angegriffen haben. Laut Polizei gab es ein Ermittlungsverfahren. Angaben zu dessen Ausgang konnte der Sprecher nicht machen. Ob die Vorwürfe stimmen, sei noch nicht geklärt.
Erstochener Therapiehund in Wiesbaden: Anteilnahme in sozialen Netzwerken
Wegen der Meldung, dass der Therapiehund einer Frau aus Wiesbaden abgestochen wurde, laufen die Kommentatoren in den sozialen Netzwerken heiß. Neben viel Anteilnahme mit der an MS erkrankten Frau finden sich auch Kommentare mit fragwürdigem Inhalt. "Ich wünsche jedem Tierquäler die Hölle auf Erden, denn ihr seid nur Dreck und widerlicher Abschaum", schrieb beispielsweise jemand auf Facebook.
Laut Bild.de ist der verdächtige Bundeswehrsoldat seit Sonntagabend nicht mehr gesehen worden. Der Lebensgefährte der betroffenen Hundehalterin, Gerhard B., sagte laut der Bild: "Entweder er hat sich verschanzt oder ist abgehauen." Laut einem Polizeisprecher werde der Verdächtige bisher trotz der Drohungen noch nicht von der Polizei geschützt. Dass man ihm geraten habe, das Haus nicht zu verlassen, wie Bild.de berichtete, sei allerdings falsch.
Wiesbaden: Therapiehund Aiko vor Augen der Besitzerin getötet
Update, 30. September 2019, 18.35 Uhr: Der gewaltsame Tod eines Therapiehundes in Wiesbaden hat eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Zahlreiche Menschen drückten in den Sozialen Medien ihre Anteilnahme aus.
Die Urheber einer Unterschriften-Petition im Internet nahmen den Fall zum Anlass, die Gesetzeslage bei tödlichen Übergriffen auf Tiere zu kritisieren. Denn Tiere gelten nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes rechtlich als Sache. Aus diesem Grund wird die vorsätzliche Tötung eines Tieres als Sachbeschädigung behandelt.
Erstmeldung, 30. September 2019, 07.09 Uhr: Wiesbaden - Zu einer äußerst brutalen Tat kam es bereits vergangenen Donnerstag in Wiesbaden, als ein 21-Jähriger auf den Therapiehund seiner Nachbarn eingestochen und diesen getötet hatte. Die Polizei bestätigte den Fall an sich, gab aber keine weiteren Informationen dazu heraus.
Der 10-jährige Collie war schon lange ein ausgebildeter Therapiehund, aber es gab in der Vergangenheit mit dem Nachbarn wohl öfters Ärger wegen dem Hund der schwerbehinderten Besitzerin. Den Nachbar habe es wohl gestört, dass Aiko auch mal ohne Leine unterwegs war. „Aber ich kann die Leine nicht immer halten, ich habe Gicht. Und Aiko war ein ausgebildeter Therapiehund, der ist nie weit weg gelaufen und hat auf’s Wort gehört“, sagte die Besitzerin dem "Merkurist". Der Nachbar habe laut der Hundehalterin schon mehrmals angedroht, den Hund zu töten.
Brutale Tat in Wiesbaden: Hund Aiko erstochen
Bei einem Spaziergang soll der 21-jährige Bundeswehrsoldat dem Tier unvermittelt ins Herz gestochen haben. Der Nachbar behauptet aber, dass er von dem Hund angegriffen wurde und aus Notwehr gehandelt habe. Aiko starb blutüberströmt in den Armen seiner Besitzerin. Am Tatort war eine weitere Hundehalterin, die der Polizei als Zeugin sicherlich wichtige Hinweise zum Tathergang geben kann.
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In den sozialen Netzwerken ist die Trauer und Anteilnahme riesig. Viele Menschen wollen der Besitzerin des verstorbenen Aikos gerne mit Geldspenden helfen, die will diese aber nicht annehmen. Ihr reicht die Anteilnahme am Tod ihres geliebten Tieres völlig aus.
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Therapiehund erstochen: Tier wird in Pathologie untersucht
Der getötete Hund befindet sich aktuell in der Gießener Pathologie und wird dort untersucht. Es wird geprüft, ob er den Nachbarn wirklich angegriffen hatte und es sich um Notwehr handelte, oder ob der 21-Jährige gelogen hat.
Von Sascha Mehr und Anna Grösch
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