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Volker Bouffier zum Tod von Thomas Schäfer: „Er war verzweifelt“

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Der Tod von Thomas Schäfer ruft Trauer und Bestürzung hervor.
Der Tod von Thomas Schäfer ruft Trauer und Bestürzung hervor. © picture alliance/dpa

Am Samstagabend wird der plötzliche Tod von Finanzminister Schäfer bekannt. Politiker aller Parteien zeigen sich erschüttert. Schäfer habe sich große Sorgen über die Coronakrise gemacht, deutet Ministerpräsident Volker Bouffier an.

Update vom 29.03.2020, 12.57 Uhr: Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) hat sich nach den Worten von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) große Sorgen um die Bewältigung der Coronakrise gemacht. „Große Sorgen vor allen Dingen darum, ob es gelingen könne, die riesigen Erwartungen in der Bevölkerung, insbesondere der finanziellen Hilfen, zu erfüllen“, sagte Hessens sichtlich erschütterter Regierungschef am Sonntag. 

„Ich muss davon ausgehen, dass ihn diese Sorgen erdrückt haben. Er fand offensichtlich keinen Ausweg mehr. Er war verzweifelt und ging von uns. Das erschüttert uns, das erschüttert mich.“ 

Ermittler gehen davon aus, dass sich der 54-jährige Schäfer das Leben genommen hat. Volker Bouffier sagte zum Tod seines langjährigen politischen Weggefährten: „Wir sind geschockt, wir sind fassungslos, und wir sind vor allen Dingen unendlich traurig.“ 

Schäfer habe als exzellenter Fachmann über die Grenzen Hessens hinaus höchste Anerkennung und Vertrauen erfahren. „Gerade ihn hätten wir in einer so schweren Zeit besonders gebraucht“, sagte Bouffier mit Blick auf die Coronakrise

„Die größte Herausforderung unseres Landes, sie erfordert Besonnenheit und Tatkraft. Für beides stand auch Dr. Thomas Schäfer.“ Er habe bis zuletzt daran gearbeitet, diese Krise organisatorisch und finanziell zu bewältigen.

Thomas Schäfer ist tot - Trauer und Bestürzung in Hessen

Erstmeldung, 29.03.2020, 08.14 Uhr: Wiesbaden - Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer ist völlig überraschend gestorben. Die Leiche des CDU-Politikers wurde am Samstag an einer Bahnstrecke gefunden. Ermittler gehen davon aus, dass sich der 54-Jährige das Leben nahm. Die Landespolitik reagierte geschockt und tief bestürzt über den Tod Schäfers, der auch als Nachfolger von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gehandelt wurde. 

Bouffier selbst will sich am Sonntagmittag (12.00) Uhr mit einem Statement - wegen der Coronakrise per Videoschalte - zum tragischen Tod von Schäfer äußern. In einer ersten Reaktion am Samstagabend hatte der Regierungschef gesagt: „Wir sind alle geschockt und können es kaum glauben, dass Thomas Schäfer so plötzlich und unerwartet zu Tode gekommen ist.“

Thomas Schäfer ist tot - So reagieren Wegbegleiter

Man müsse den Tod Schäfers jetzt verarbeiten und trauere mit seiner Familie. „Unser aufrichtiges Beileid gilt daher zuerst seinen engsten Angehörigen, und wir wünschen ihnen für diese schwere Zeit Kraft und Stärke.“ 

Ähnlich äußerte sich CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer: „Die Nachricht vom plötzlichen Tod von Thomas Schäfer hat mich, hat uns alle in der CDU schockiert. Sie trifft uns und macht uns traurig und fassungslos“, schrieb sie auf Twitter. 

Auch die hessischen Grünen trauern um den CDU-Politiker. „Thomas Schäfer wie wir ihn erlebten, schätzten und mochten: Ein Mensch mitten im Leben, voller Tatendrang, klug, humorvoll und fröhlich“, sagte Landtagsfraktionschef Mathias Wagner am Sonntag. „Wir werden Thomas Schäfer vermissen, als Mensch und als überaus kompetenten und umsichtigen Politiker“, sagte Wagner. Gedanken und Mitgefühl seien bei Schäfers Familie und seinen Angehörigen.

Thomas Schäfer: Landespolitiker und Finanzexperte

Schäfer war mehr als zwei Jahrzehnte in der hessischen Landespolitik aktiv, seit dem Jahr 2010 war er auf dem Posten des Finanzministers. In seinem Amt hatte der Finanzexperte auch bundesweit auf sich aufmerksam gemacht. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. 

Am Samstagvormittag war an einer Bahnstrecke bei Hochheim eine Leiche entdeckt worden. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft Wiesbaden und Polizeipräsidium Westhessen wurde umfangreich ermittelt - bis feststand, dass es sich um die Leiche Schäfers handelte.

Die Parteien im hessischen Landtag zeigten sich tief erschüttert über den Tod des CDU-Politikers. „Ich kenne wenige Persönlichkeiten, die so standfest, interessant und zuverlässig waren wie Thomas Schäfer“, sagte Landtagspräsident Boris Rhein. „Schon jetzt fehlt er! Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, Politik ohne ihn zu gestalten.“ 

Thomas Schäfer: Beileidsbekundungen und Trauer

Wissenschaftsministerin Angela Dorn und Sozialminister Kai Klose - beide grüne Kabinettskollegen Schäfers - veröffentlichen Bilder von Trauerkerzen in den sozialen Medien.

Auch Vertreter der Oppositionsparteien äußerten sich fassungslos und drückten ihr Beileid für die Familie und die Hinterbliebenen aus. Die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im hessische Landtag, Janine Wissler, schrieb auf Twitter: „Ich bin bestürzt und fassungslos über diese schreckliche Nachricht. Mein Beileid und mein Mitgefühl gilt seiner Familie.“

Trauer um Thomas Schäfer: „Fassungslos und bestürzt“

Hessens SPD-Landtagsfraktionschefin und -Landesvorsitzende Nancy Faeser schrieb auf Twitter, sie sei fassungslos und tief bestürzt. „Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt in dieser schweren Zeit seiner Familie.“ 

„Mit Thomas Schäfer verlieren wir einen klugen, menschlichen, humorvollen und kompetenten Kollegen. Er war eine der prägenden Persönlichkeiten der hessischen Landespolitik des letzten Jahrzehnts“, teilten Hessens FDP-Landtagsfraktionschef René Rock und FDP-Landeschef Stefan Ruppert gemeinsam mit.

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