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Sahra Wagenknecht über Corona-App: „Die kommt nicht auf mein Handy“

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Die Corona-Warn-App ist seit kurzer Zeit verfügbar. Sahra Wagenknecht (Die Linke) hat sie noch nicht installiert - und hat das auch künftig nicht vor.

Frankfurt - Die Corona-App ist seit dem 15. Juni verfügbar. Sie soll dabei helfen, Infektionsketten in Zuge der Corona-Pandemie* rechtzeitig zu erkennen und zu durchbrechen. Eigentlich hätte die App schon im April auf den Markt kommen sollen. Doch nach technischen Probleme, Kompetenzgerangel und vielen Diskussionen zum Thema Datenschutz später war es nun im Juni so weit.

Sahra Wagenknecht zweifelt an Sicherheit der Corona-App 

Sahra Wagenknecht (Die Linke) hat ihre Zweifel zur Corona-App geäußert. Sie persönlich würde sich die App nicht auf ihrem Smartphone installieren, so die Politikerin in der Interview-Sendung „Jung und Naiv“. „Mir ist nicht klar, was da alles abgefragt und gefunkt wird. Ich finde das relativ uneindeutig und unklar. Ich hoffe einfach, dass ich mich so schützen kann und schließlich ist das Benutzen der App ja freiwillig.“ 

Darüber hinaus sei sie besorgt, ob sich nicht Hacker Zugriff zu ihren Daten über die Corona-App verschaffen könnten. Auf die Frage von Moderator Thilo Jung hin, ob Politiker nicht als „Vorbild“ vorangehen und sich mit dieser App eingängig auseinandersetzen müssten, antwortet Sahra Wagenknecht: „Ich hab mich damit beschäftigt. Soweit ich weiß, ist es nicht ausgeschlossen, dass über die Corona-App ins Telefon gehackt wird und auch das mit den Daten ist nicht hundertprozentig klar.“ 

Sahra Wagenknecht: Bei Corona-Warn-App kritischer als der Chaos Computer Club

Darauf entgegnet Jung, selbst wenn sich jemand in das iPhone hacken würde, könne er nichts mit dem Corona-Warn-App-Profil desjenigen anfangen. Da stehe kein Name oder keine Daten, sondern nur eine „Zahlenfolge“.

Sahra Wagenknecht (Die Linke) hat ihre Zweifel zur Corona-App geäußert.
Sahra Wagenknecht (Die Linke) hat ihre Zweifel zur Corona-App geäußert. © Odd ANDERSEN / AFP

Der Moderator weist außerdem darauf hin, dass selbst der äußert regierungskritische „Chaos Computer Club“ die Verwendung der App als mehr oder weniger bedenkenlos eingestuft habe. „Google bekommt keine Informationen, Apple bekommt nichts“, so Jung zur Linken-Politikerin. Doch Wagenknecht bleibt dabei: Die Tech-Giganten könnten immer Daten abgreifen. Also auch ganz ohne Corona-Warn-App, was dann nicht gegen sie sprechen kann.

Sahra Wagenknecht hofft auf Ende der Corona-Pandemie auch ohne App

Jung versucht es ein weiteres Mal, Sahra Wagenknecht zu überzeugen. Doch die bleibt standhaft: „So wie ich das verstehe, ist die App ein Einfallstor in das iPhone. Deswegen finde ich das ein bisschen schwierig, aber wie gesagt, ich hoffe, dass wir diese Pandemie jetzt eingrenzen können“.

Sie halte die App nicht für unnütz. Aber sie müsse sich hundertprozentig sicher sein können, dass es keine missbräuchlichen Verwendungen für die Corona-Warn-App gebe. Zumindest davor warnen, sich die App zu installieren, will Wagenknecht aber auch nicht. (Marvin Ziegele)

Die Corona-Warn-App steht in Deutschland jetzt zum Download bereit. Doch nicht jeder kann die neue App herunterladen.

Sahra Wagenknecht rechnet mit Merkel und Co. ab und nennt das Feiern von Corona-Erfolgen naiv. Sie sieht machtvolle Gewinner in der Corona-Krise.

*fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks 

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