Umfrage vor der Hessen-Wahl: CDU weiter deutlich vorn, AfD auf dem Vormarsch

Wenige Wochen vor der Hessen-Wahl baut die CDU ihren Vorsprung weiter aus. SPD und Grüne fallen zurück, die AfD kämpft um Platz zwei.
Wiesbaden - Die CDU bleibt in Hessen weiter auf Kurs. Dreieinhalb Wochen vor der Hessen-Wahl sieht eine weitere Umfrage die Partei von Ministerpräsident Boris Rhein klar vorn. In der Erhebung des Instituts Infratest dimap für den Hessischen Rundfunk erreichen die Christdemokraten 31 Prozent der Stimmen. Die SPD von Bundesinnenministerin und Spitzenkandidatin Nancy Faeser wird im „Hessentrend“ mit großem Rückstand bei 18 Prozent verortet.
Die derzeit mit der CDU regierenden Grünen von Vizeregierungschef und Landeswirtschaftsminister Tarek Al-Wazir werden gleichauf mit der AfD bei 17 Prozent gesehen. Die FDP muss mit fünf Prozent um den Wiedereinzug in den Wiesbadener Landtag zittern, während Die Linke mit drei Prozent ausscheiden würde. Auch die bisher nicht im Landesparlament vertretenen Freien Wähler kommen auf drei Prozent.
Fraktion | Prozent |
---|---|
CDU | 31 (-1) |
SPD | 18 (-2) |
Grüne | 17 (-5) |
AfD | 17 (+6) |
FDP | 5 (+-0) |
Linke | 3 (+-0) |
Freie Wähler | 3 |
Sonstige | 6 |
AfD vor Hessen-Wahl auf Augenhöhe mit SPD und Grünen
Im Vergleich zu einer Infratest-Umfrage von März verliert die CDU damit einen Prozentpunkt. Die SPD rutscht um zwei Punkte ab, die Grünen verlieren fünf Punkte. Große Gewinnerin des „Hessentrends“ ist eindeutig die AfD, die sich gleich um sechs Punkte verbessern kann. FDP und Linke stagnieren dagegen.
Als künftigen Ministerpräsidenten wünschen sich 33 Prozent der Befragten Boris Rhein. Für Al-Wazir sprechen sich 21 Prozent aus, während Faeser mit 17 Prozent auf Platz drei folgt. Als Regierungsbündnisse sind damit rechnerisch eine Fortsetzung von Schwarz-Grün sowie eine Koalition zwischen CDU und SPD möglich. Eine Ampelkoalition zwischen SPD, Grünen und FDP wie auf Bundesebene hätte derweil keine Mehrheit. Gewählt wird in Hessen am 8. Oktober, zeitgleich mit Bayern.
Bundespolitik hat auch bei der Hessen-Wahl große Bedeutung
Der Umfrage zufolge hat für 45 Prozent der Befragten die Bundespolitik für die Entscheidung bei der Landtagswahl die größte Bedeutung. Schul- und Bildungspolitik war für ein Drittel der Befragten das wichtigste Thema, gefolgt von Zuwanderung (25 Prozent), Mobilität (18 Prozent) sowie Umwelt- und Klimaschutz (16 Prozent).
Zuletzt ergaben auch andere Umfragen für das Bundesland ein ähnliches Bild. Die CDU lag darin ebenfalls bei Werten um die 30 Prozent, während SPD und Grüne 20 Prozent und weniger erreichten. Dahinter reihte sich die AfD ein, die bei Werten von 15 bis 16 Prozent gesehen wurde. Die FDP lag jeweils knapp über der Fünfprozenthürde, die Linke darunter. (cs/dpa/afp)
Hinweis: Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte zwischen dem 5. und 9. September 2023 insgesamt 1.170 Wahlberechtigte für den „Hessentrend“.