Tausende von Teilnehmern forderten auf Transparenten den Rücktritt der Bundesregierung sowie ein Ende der Alltagsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Auf Plakaten stand „Stoppt den Corona-Wahnsinn“ und „Corona-Diktatur beenden“. Einige Demonstranten trugen Fotos von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sowie Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und dem bayerischen Regierungschef Markus Söder (CSU) - alle in Häftlingskleidung und mit dem Zusatz „schuldig“.
Auch AfD-Politiker und andere rechte Gruppen hatten zur Teilnahme an der Corona-Demo aufgerufen. Am Brandenburger Tor und anderen Orten waren mitunter Flaggen mit Reichsadler, T-Shirts in Frakturschrift und andere Symbole von Rechtsextremisten zu sehen. Insgesamt versammelte sich eine sehr breite Mischung von Bürgern, darunter Junge und Alte sowie auch Familien mit Kindern. Viele setzten sich während der längeren Wartezeit. Demonstranten beschwerten sich, dass sie keinen Abstand* einhalten könnten, weil die Polizei alles abgesperrt habe. Tatsächlich ließ die Polizei niemanden mehr rein, damit es nicht voller wurde.
Update von 13.18 Uhr: Die Polizei hat offenbar genug. Der Corona-Demo in Berlin steht das abrupte Aus bevor. Der Grund zeichnete sich bereits ab: Wiederholt sind viele Teilnehmer durch die Missachtung der Abstandsregeln aufgefallen und ließen sich auch durch die Polizei nicht davon abbringen. Wie nun per Twitter mitgeteilt wurde, habe man dem Versammlungsleiter erklärt, dass die Veranstaltung mit sofortiger Wirkung abgebrochen wird.
Des Weiteren werden sämtliche Demonstranten dazu aufgefordert, sich vom Ort des Geschehens zu entfernen. Wird dem Aufruf der Berliner Polizei Folge geleistet? Es ist davon auszugehen, dass sich nicht wenige Protestler dem widersetzen werden.
Update von 12.41 Uhr: Aus Protest gegen die Corona-Politik haben sich in Berlin-Mitte nach Schätzungen der Polizei bislang etwa 18.000 Menschen versammelt. Es gebe jedoch nach wie vor Zustrom zu dem geplanten Demonstrationszug, dessen Verbot am Tag zuvor gerichtlich untersagt wurde.
Eine Sprecherin der Polizei sagte auch, wenn die Abstandsregeln aufgrund von Covid-19* von den Teilnehmern weiterhin nicht eingehalten und dann auch keine Masken getragen werden, wäre es „das letzte Mittel“, den Demonstrationszug nicht starten zu lassen und die Versammlung einfach aufzulösen.
Update von 11.49 Uhr: Die Protestversammlung gegen die Schutzmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie ist in vollem Gange. Allerdings gibt es für die Teilnehmer der Demonstrationen in Berlin einen Rückschlag: Penibel müssen die Abstandsregeln aufgrund Sars-CoV-2 eingehalten werden - was bislang durch die Polizei vergeblich gefordert wurde. Nun gibt es die Quittung - wie die Einsatzkräfte auf ihrem Twitter-Kanal mitteilen:
Update von 10.56 Uhr: Auf der Straße Unter den Linden haben sich in Berlin bereits über 1000 Teilnehmer für die Demo gegen Corona-Beschränkungsmaßnahmen versammelt. Von dort soll der Protestmarsch durch die Hauptstadt ziehen zum Tiergarten und bis zur Straße des 17. Juni. Demonstrierende schrien „Tor auf“ und skandierten „Wir sind das Volk“.
Update von 10.08 Uhr: Wie bereitet sich die Berliner Polizei auf ihren Großeinsatz bei der Demonstration gegen staatliche Corona-Auflagen vor? Vor dem Brandenburger Tor standen am frühen Samstagmorgen bereits zahlreiche Einsatzfahrzeuge. „Die Nacht war überwiegend ruhig“, sagte Polizeisprecher Thilo Calblitz. An mehreren Versammlungsorten seien bereits Polizeikräfte im Einsatz.
Die Initiative Querdenken plant am Samstagvormittag einen langen Demonstrationszug und eine Kundgebung, für die rund 22.000 Menschen angemeldet waren. Die Versammlungen können laut Gerichtsurteil stattfinden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigte am frühen Samstagmorgen in zweiter Instanz, dass das zuvor erlassene Verbot der Polizei keinen Bestand hat. Diese Entscheidung ist rechtskräftig.
Michael Ballweg, Vertreter der Initiative „Querdenken“ hat sich im Vorfeld gegen jegliche Ausübung von Gewalt ausgesprochen. „Diejenigen, die zu Gewalt aufrufen, gehören nicht zu uns“, ließ der Ausrichter in einer Videobotschaft wissen. Er bezeichnete das Gerichtsurteil als „Erfolg für die Grundrechte“, die man sich nicht genehmigen lassen müsse.
Update von Samstag, 29. August, 8.34 Uhr: Der umstrittene Demonstrationszug sowie die Kundgebung gegen die Corona-Politik der Bundesregierung können am heutigen Samstag in Berlin stattfinden. Das Oberverwaltungsgericht der Hauptstadt bestätigte am frühen Morgen in zweiter Instanz, dass das Verbot der Berliner Polizei keinen Bestand hat. Diese Entscheidung ist somit endgültig rechtskräftig.
Die wesentliche Frage: Bleiben die Proteste friedlich, oder gibt es Ausschreitungen und eine Gefährdung von Menschenleben? Bei den bisherigen Demonstrationen wurden die Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen mit Covid-19* von vielen
Teilnehmern missachtet. Nach eigenen Angaben wird die Berliner Polizei mit rund 3000 Einsatzkräften vor Ort sein. Eine der Hauptaufgaben: Sollten sich die Demonstrationsteilnehmer nicht an die Corona-Auflagen halten, werde man „zügig räumen“, hieß es in einer Stellungnahme.
Update, 21.06 Uhr: Im Hinblick auf die angemeldete Corona-Demonstration am Samstag rief „Fridays for Future“ via Twitter zu Gegenprotesten auf. „Natürlich mit Abstand und Maske – und seid vorsichtig, Corona-Leugner sind erfahrungsgemäß latent aggressiv. Wir überlassen Nazis nicht unsere Stadt!“ schreibt das Social-Media-Team der Bewegung.
Update, 20.45 Uhr: Die angemeldete Kundgebung von rund 1500 Menschen am Brandenburger Tor verlief laut Polizei friedlich, jedoch seien mehrere Appelle zum Abstandhalten nötig gewesen. Die Polizei hatte am frühen Abend zunächst von 120 Teilnehmern gesprochen, die Aussage gegen 20.30 Uhr aber aktualisiert.
Erstmeldung: Am Brandenburger Tor in Berlin haben sich schon am Freitagabend etwa Tausend Querdenker versammelt. Das zeigen rbb-Berichte, eine Bild-Liveschalte und mehrere Video- und Foto-Beiträge auf dem sozialen Netzwerk Twitter. Auch an der Russischen Botschaft haben sich laut Bild-Reporterin etwa 150 bis 200 Menschen versammelt. Dabei handele es sich offenbar vor allem um Verschwörungsgläubige und Reichsbürger.
Bei der Versammlung handelt es sich um eine von der Organisation Querdenken711 online angekündigt „Generalprobe“ für Samstag. Laut Flyer seien 25.000 Teilnehmer angemeldet.
Ursprünglich hatte die Organisation für morgen eine Demonstration gegen die Corona*-Beschränkungen angemeldet. Die Polizei Berlin verbot die Demonstration, da aus Sicht der Beamten die Gefahr bestehe, dass Infektionsschutz-Regeln* nicht eingehalten werden würden. Dabei berief sich die Polizei auf die Erfahrungen nach der Demonstrationen am 1. August. Mehr als 20.000 Menschen missachteten bei ihren Protesten bewusst Hygieneauflagen. Neben Corona-Leugnern und radikalen Impfgegnern waren auch viele Teilnehmer mit eindeutig rechtsgerichteten Fahnen oder T-Shirts in der Menge zu erkennen.
Jedoch wurde das Verbot der Demonstration am 29. August durch das Berliner Verwaltungsgericht gekippt. Die Begründung: Der Anmelder habe 900 Ordner und hundert Deeskalationsteams bereitgestellt und demnach „hinreichende Vorkehrungen“ getroffen. Dass das Abstandsgebot bei der für 22.500 Menschen angemeldeten Veranstaltung „bewusst missachten“ werde, sei nicht zu erkennen. Die Polizei legte nun Beschwerde gegen die Entscheidung ein. Das Verwaltungsgericht kündigte eine endgültige Entscheidung noch für diesen Freitagabend an. *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
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