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Ukraine-Krieg: Russland stoppt ukrainischen Vormarsch am Dnipro – mindestens 10.000 tote Zivilisten

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Verteidigungsminister Pistorius ist in der Ukraine. Russland bremst nach eigenen Angaben die Gegenoffensive am Dnipro. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg informieren wir in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 21. November, 22.55 Uhr: Nach dem Besuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sich dankbar für das neue Rüstungspaket aus Deutschland gezeigt. Mit Blick auf die angekündigten Militärhilfen im Wert von 1,3 Milliarden Euro, die unter anderem neue Flugabwehrraketensysteme vom Typ Iris-T SLM enthalten sollen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Dienstag: „Dadurch werden unsere Städte und Tausende Menschenleben vor dem russischen Terror geschützt werden.“ Es handele sich um „ein neues starkes Unterstützungspaket aus Deutschland“.

Mindestens 10.000 tote Zivilisten seit Beginn des Ukraine-Kriegs

Update vom 21. November, 21.35 Uhr: Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs sind in der Ukraine über 10.000 Zivilpersonen ums Leben gekommen. Das gab das UN-Menschenrechtsbüro bekannt. Obwohl Dutzende Beobachter im Land im Einsatz seien, um offizielle statistische Angaben zu ermöglichen, rechnen die Vereinten Nationen jedoch damit, dass die tatsächliche Zahl „wesentlich höher“ ist als derzeit bekannt, da viele Schicksale nach wie vor ungeklärt blieben.

Wie der britische Guardian auf Basis von UN-Informationen berichtet, seien die meisten der über 10.000 registrierten Kriegsopfer infolge von Angriffen mit explosiven Waffen mit großflächiger Wirkung gestorben. Zu diesen Waffen zählen etwa Granaten, Raketen sowie die von Menschenrechtsorganisationen heftig kritisierte Streumunition. Gerade in den vergangenen Monaten starben außerdem besonders viele Menschen weit von den Kriegsfronten entfernt. Danielle Bell, die im Auftrag der UN die Lage in der Ukraine beobachtet, bezeichnete die Zahl als einen „schrecklichen Meilenstein für die Ukraine“.

Beitritt der Ukraine zur EU: Selenskyj hofft auf raschen Verhandlungsbeginn

Update vom 21. November, 18.40 Uhr: Trotz verhaltener Signale aus Brüssel hofft die Ukraine weiter auf eine schnelle Entscheidung für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen. „Wir erwarten keinerlei Geschenke, doch möchte ich, dass man dennoch beachtet, dass wir ein Land im Krieg sind“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in Kiew bei einer Pressekonferenz mit EU-Ratspräsident Charles Michel. Der Start von Beitrittsgesprächen wäre eine „motivierende und mobilisierende Entscheidung.“ Kiew sei bereit, alle EU-Auflagen zu erfüllen.

Mit auf dem Podium war auch Maia Sandu, die Präsidentin der Republik Moldau, die ebenfalls auf einen baldigen Start von EU-Beitrittsverhandlungen für ihr Land hofft. Die Erweiterung der EU wäre eine Investition in die Sicherheit des Kontinents und ein klares Bekenntnis des Blocks zum Frieden, argumentierte Sandu. Sie fordere alle EU-Mitgliedstaaten auf, die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen mit Moldau und der Ukraine auf dem EU-Gipfel im nächsten Monat in Brüssel einstimmig zu unterstützen.

Update vom 21. November, 14.25 Uhr: Deutschland hat der Ukraine ein weiteres Hilfspaket zugesagt: Militärhilfen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Das gab Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) heute in Kiew bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umerow bekannt. In dem Paket enthalten sind unter anderem vier weitere Luftabwehrsysteme vom Typ Iris T-SLM sowie Artilleriemunition.

Update vom 21. November, 13.15 Uhr: Russland hat offenbar eine potenziell grausame Waffe weiter modifiziert – das könnte neue Probleme für die Ukraine bei der Verteidigung bedeuten.

Putin-Botschafter nennt Selenskyjs Regierung „toxisch“

Update vom 21. November, 11.51 Uhr: Russland zeigt sich kompromisslos gegenüber der ukrainischen Regierung. „Das derzeitige Regime ist absolut toxisch, wir sehen im Moment keine Optionen für eine Koexistenz mit ihm“, sagte der russische Sonderbotschafter Rodion Miroschnik jetzt laut Reuters in Moskau.

Die Nato habe der Ukraine Waffen geliefert, der Westen werde aber früher oder später das Interesse an der Ukraine verlieren. Russland könne der Macht der Nato so lange standhalten, bis seine Ziele erreicht würden, betont Miroschnik.

Ukraine-Krieg: Russland stoppt angeblich ukrainischen Vormarsch am Dnipro

Update vom 21. November, 10.59 Uhr: Russland meldet eine Wende an der Front am Dnipro: Marineinfanterie hat dort ein Vordringen ukrainischer Streitkräfte am Ostufer des Flusses gestoppt. Das teilte laut Nachrichtenagentur Reuters das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Die ukrainischen Verteidiger sollen auch auf Inseln an der Mündung des Dnipro aufgehalten worden sein.

Das Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichte dazu ein Video, in dem Marinesoldaten der 810. Garde-Marineinfanteriebrigade verschiedene Waffen abfeuern. Der Ausgang der Kämpfe ging aus den Aufnahmen nicht hervor, schrieb Reuters weiter.

Cherson
Ukrainische Soldaten auf dem Fluss Dnipro an der Frontlinie in der Nähe von Cherson (Archivbild). © Felipe Dana/AP/dpa

Ukraine veröffentlicht aktuelle Zahlen zu Russlands Verlusten an der Front

Update vom 21. November, 9.09 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sind binnen eines Tages 610 russische Soldaten in den Gefechten entweder getötet oder verletzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Russlands Verluste laut Ukraine im Überblick:

Update vom 21. November, 8.35 Uhr: Bei Raketenangriffen auf die Region Donezk in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und sechs verletzt worden. Raketen hätten ein Krankenhaus und ein Kohlebergwerk getroffen, teilte Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit.

Update vom 21. November, 7.57 Uhr: Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht eine Rakete und neun von zehn Drohnen abgeschossen. Demnach hat die russische Armee von russischem Territorium aus Drohnen iranischer Bauart in mehrere Richtungen abgeschossen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius wieder in der Ukraine

Update vom 21. November, 6.29 Uhr: Boris Pistorius (SPD) ist heute zu einem unangekündigten Besuch in der Ukraine eingetroffen. „Ich freue mich, wieder da zu sein“, sagte Pistorius bei seiner Ankunft am Morgen am Bahnhof in Kiew, wo er vom deutschen Botschafter Martin Jäger begrüßt wurde. Es ist die zweite Reise des deutschen Verteidigungsministers in die Ukraine seit seinem Amtsantritt im Januar.

Trotz Blockade: USA gewähren Ukraine weitere Militärhilfen

Update vom 20. November, 22.44 Uhr: Die USA haben der Ukraine trotz einer Blockade neuer Mittel im Kongress weitere Militärhilfen in Höhe von 100 Millionen Dollar zugesagt. Die Rüstungslieferungen sollen zusätzliche Artilleriemunition, Luftabwehrraketen und Panzerabwehrwaffen umfassen, wie US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag bei einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sagte. „Damit wissen Sie, unsere Unterstützung geht weiter.“

US-Außenminister Antony Blinken erklärte derweil in Washington, die neuen Waffenlieferungen mit einem Wert von umgerechnet 92 Millionen Euro würden der Ukraine helfen, ihre „sofortigen Bedürfnisse auf dem Schlachtfeld“ zu erfüllen. Der Kongress müsse aber rasch die von Präsident Joe Biden beantragten zusätzlichen Finanzmittel für neue Ukraine-Hilfen bewilligen.

Ukrainische Luftwaffe greift Luftwaffenstützpunkt in Cherson an

Update vom 20. November, 17.00 Uhr: Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Unian hat die ukrainische Luftwaffe ein von russischen Truppen besetzten Luftstützpunkt in der Siedlung Tarasowka im Oblast Cherson im Süden des Landes angegriffen. Dabei sei ein Hangar zerstört worden. Zwei An-12-Transportflugzeuge seien beschädigt worden. Die Nachrichtenagentur veröffentlichte Luft-Aufnahmen der Explosion. Darin ist zu sehen, wie der Hangar explodiert und später etwas niederbrennt. Zu sehen sind auch mutmaßlich russische Soldaten, die nach der Explosion auf den Flugplatz kommen.

Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Russland bereitet wohl neue Angriffs-Welle auf Awdijiwka vor

Update vom 20. November, 13.58 Uhr: Die Situation bleibt komplex und volatil. Russland will unbedingt die Stadt Awdijiwka erobern; die ukrainischen Verteidiger halten sich standhaft. Nun droht dort wohl eine dritte Angriffswelle trotz schwerer Verluste.

Update vom 20. November, 13.09 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet nach eigenen Worten mit verstärkten russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine: Russlands bittere Winteroffensive könnte drohen.

Update vom 20. November, 12.12 Uhr: Russlands Luftwaffe ist offenbar unzufrieden mit ihren Überwachungsmöglichkeiten. Ein Höhenaufklärungsflugzeug soll laut britischem Geheimdienst nun Abhilfe schaffen – es ist ein Modell aus der Sowjet-Ära. Steht „Mystic-B“ nun vor einem Comeback im Ukraine-Krieg?

Kritik an langen Einsätzen an der Front – offenbar Demo in Moskau

Update vom 20. November, 11.19 Uhr: Öffentliche Kritik in Russland – von den Frauen russischer Soldaten: Der Unmut bei russischen Kampfkräften und ihren Angehörigen über lange Fronteinsätze wächst. Das schätzen Experten im jüngsten Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg. Jetzt protestierten wohl erstmals seit Kriegsbeginn ihre Frauen auf Moskaus Straßen. Sie forderten die Rotation der Männer vom Einsatz an der Front.

Zwar sei die Demonstration vom 7. November innerhalb weniger Minuten von der Polizei beendet worden, doch die Forderung sei bemerkenswert, hieß es in der Mitteilung aus London. „Der anscheinend unbegrenzte Kampfeinsatz von Personal ohne Rotation wird zunehmend von den Soldaten selbst als auch deren Angehörigen als nicht nachhaltig betrachtet“, hieß es.

Ukraine berichtet von zahlreichen Gefechten an der Front

Update vom 20. November, 9.47 Uhr: Die Front im Osten und Süden der Ukraine ist etwa 1000 Kilometer lang. Militärangaben lassen sich nicht sofort unabhängig prüfen – allerdings lassen die genannten Zahlen der Einzelgefechte auf die Intensität der Kämpfe schließen. Internationale Beobachter wie das US-Institut für Kriegssstudien (ISW) bestätigten zum Beispiel die heftigen Kämpfe um Awdijiwka. Dort macht Russland wohl Fortschritte mit „erheblichen Verlusten“.

Nun meldet der Generalstab in Kiew, an der 1000-Kilometer-Front erneut Dutzende russischer Angriffe abgewehrt zu haben. Schwerpunkt sei neben Awdijiwka (12 Angriffe) die Stadt Marjinka (16 Angriffe). Beide liegen nahe der russisch kontrollierten Donbass-Hauptstadt Donezk.

US-Verteidigungsminister Austin besucht im Ukraine-Krieg Kiew

Update vom 20. November, 9.01 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist heute in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Aus Sicherheitsgründen war der Besuch nicht angekündigt worden. Austin wolle Regierungsvertreter treffen und betonen, dass die USA der Ukraine weiterhin die Hilfen zukommen lassen wird, „die sie benötigt, um sich gegen die russische Aggression zu verteidigen“, hieß es dazu aus dem Pentagon. Allerdings gibt es bei Teilen der Republikaner Widerstand gegen neue Militärhilfen für die Ukraine.

Schwere Kämpfe an der Front im Osten und Süden der Ukraine

Erstmeldung vom 20. November: Kiew – Im Osten und im Süden der Ukraine halten die schweren Kämpfe an. Mit besonderer Aufmerksamkeit dürfte das weitere Vorgehen der ukrainischen Armee auf dem linken Dnipro-Ufer in Cherson verfolgt werden.

Ukraine meldet Erfolge an Front an linkem Dnipro-Ufer 

Das ukrainische Militär setzt sich eigenen Angaben zufolge in der umkämpften Region Cherson südöstlich des Flusses Dnipro fest. „Die Verteidigungskräfte halten weiterhin Stellungen am linken Ufer des Dnipro in der Region Cherson“, teilte der Generalstab am Sonntagabend (19. November) auf Facebook mit.

Zuvor hatte die Sprecherin der Kommandostelle Süd, Natalja Humenjuk, gesagt, die ukrainischen Armee habe die Russen am bis vor kurzem noch vollständig besetzten linken Dnipro-Ufer nun schon drei bis acht Kilometer vom Fluss weggedrängt. Auch internationale Beobachter hatten zuletzt von Vorstößen der Ukrainer am Dnipro berichtet.

Cherson in der Südukraine war kurz nach dem russischen Einmarsch größtenteils besetzt worden. Im November vergangenen Jahres dann gelang es der ukrainischen Armee, die auf der rechten Flussseite gelegenen Teile des Gebiets zu befreien – darunter auch die gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson. Die Orte auf der linken Flussseite aber hielten die Russen weiterhin besetzt.

Putin im Ukraine-Krieg bei virtuellem G20-Gipfel

Der russische Präsident Wladimir Putin nimmt nach Angaben des Moskauer Staatsfernsehens an diesem Mittwoch (22. November) an einem virtuellen G20-Gipfel teil. Putin werde dort womöglich erstmals seit langer Zeit im Online-Format wieder live auch westliche Staatenführer sehen, berichtete das russische Staatsfernsehen.

Beim G20-Gipfel der Staatengruppe der führenden Wirtschaftsmächte Anfang September in Neu Delhi hatte sich Putin noch von Außenminister Sergej Lawrow vertreten lassen. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

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