1. Startseite
  2. Politik

Wegen Corona-Krise: Hängt Merkel noch eine Amtszeit dran? Umfrage zeigt bereits Zustimmung

Kommentare

Angela Merkel wird von ihren Mitgliedern für ihr Krisenmanagement gelobt.
Angela Merkel wird von ihren Mitgliedern für ihr Krisenmanagement gelobt. © dpa / Michael Kappeler

Wer folgt auf Angela Merkel? Diese Frage wird die Politik spätestens nach der Corona-Krise wieder beschäftigen.  Ist eine fünfte Amtszeit denkbar?

München - Bestimmte zum Jahreswechsel noch die Führungskrise in der CDU und die Frage nach geeigneten Kanzlerkandidaten die politischen Debatten, so hat die Corona-Krise den Machtkampf in der Partei zumindest oberflächlich lahmgelegt. Die Diskussion um die Nachfolge Angela Merkels* scheint vorerst auf Eis zu liegen. Doch die Corona-Pandemie verlangt der Politik viel ab. Und in dieser Krisenzeit sticht Merkel mit Pragmatismus und Ruhe hervor.

Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend vom 02. März ist Angela Merkel die beliebteste Politikerin und erhält einen Zuspruch von 64 Prozent der Bevölkerung. Das entspricht einem Zuwachs von elf Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Ihr höchster Wert in dieser Legislaturperiode. Auch der Zuspruch innerhalb der Parteien zu ihrem Krisenmanagement* sei sehr hoch. 

Hatte sich die Kanzlerin in den vergangenen zwölf Monaten bis auf wenige Ausnahmen, wie etwa dem Wahl-Eklat bei der Wahl zum thüringischen Ministerpräsidenten*, weitestgehend zurückgehalten, so ist sie dieser Tage wieder omnipräsent. Aktuell unvorstellbar, dass Merkel bald (2021) weg sein soll. Zu groß ist auch das Vakuum hinter ihr. Denn nicht nur die Kanzlerin hatte 2018 ihren Verzicht auf Wiederwahl erklärt und just den CDU-Vorsitz abgegeben, sondern auch die ihr folgende CDU-Parteivorsitzende, Annegret Kramp-Karrenbauer, hatte nach dem Thüringen-Debakel ihren baldigen Rückzug vom Parteivorsitz angekündigt. 

Kanzlerfrage: Macht Angela Merkel noch eine fünfte Amtsperiode?

Offiziell hatten sich im Februar der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, CDU-Politiker Friedrich März* und Überraschungskandidat Norbert Röttgen um den CDU-Vorsitz beworben. Gesundheitsminister Jens Spahn*, der auch als möglicher Kandidat galt, hatte sich im Zuge einer Doppelkandidatur mit Armin Laschet mit der Position als Vize begnügt. Im Zuge der Corona-Krise ist die öffentliche Diskussion um die Nachfolge weitgehend verstummt. Die Umfragewerte zu Angela Merkels Beliebtheit steigen. 

Merkels Nachfolger verschwimmen in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend in Details der Krisenbewältigung. So hatte Armin Laschet in Nordrhein-Westfalen, dem mit am stärksten betroffenen Bundesland, vor dem Ergreifen eigener Maßnahmen öffentlich betont, die Bundesdirektive abzuwarten. 

Umfrage gibt bereits Zustimmung: Ist Angela Merkel bereit für eine fünfte Amtszeit?

Friedrich Merz erkrankte zuletzt obendrein selbst an einer Coronavirus-Infektion, meldete sich dann mit einer eigenen Krisen-Einschätzung zurück. Als Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrats kann Merz aktuell lediglich Impulse für politische Entscheidungen geben. 

Norbert Röttgen hatte Mitte März erklärt, seine Kampagne um den CDU-Vorsitz wegen der Corona-Krise vorübergehend auszusetzen. Auch Merz und Laschet haben wegen des Coronavirus auch sämtliche parteiinternen Wahlkampftermine abgesagt. Auf einem CDU-Sonderparteitag im April soll nun zunächst nur für acht Monate ein Nachfolger ins Amt gewählt werden. Dafür zeichnet sich bereits ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. 

Erst auf dem schon lange feststehenden CDU-Parteitag Anfang Dezember in Stuttgart wird dann die komplette Führungsspitze der Partei neu gewählt. Eigentlich sollte da dann auch geklärt werden: Wer CDU-Vorsitzender wird, gibt auch den Kanzlerkandidaten der Union.

Kanzlerfrage: Nachfolge durch Krisenmanagement entdeckt?

Wilde Spekulanten sehen bereits die Kanzlerin ihre fünfte Amtszeit antreten - zumal Merkel für absolute Konstanz steht. Eben das, was Menschen in einer Krisensituation herbeisehnen. 

Doch auch ein weiterer möglicher Kandidat konnte sich in der Krise profilieren und immerhin über erhöhte Beliebtheitswerte freuen: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder* - obwohl er noch nicht vor allzu langer Zeit erklärt hatte, er „gehöre zu Bayern“. Anfang März fragte ein Meinungsforschungsinstitut die Deutschen nach dem derzeitigen Vertreter ihrer Interessen: Markus Söder war die Antwort. So auch laut einer Umfrage im April.

Das letzte Wort in dieser Debatte ist wohl noch lange nicht gesprochen. Es bleibt auch abzuwarten, wie lange die Krise noch andauern wird und wie sich die Folgen zeigen werden. Vorerst bleibt Merkel Deutschlands Krisenmanagerin und Frontfrau.

Friedrich Merz, potentieller Merkel-Nachfolger, schockt die Unternehmen mit einer Ankündigung für die Zeit nach Corona.

mak/nai

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. 

Auch interessant

Kommentare