Mitten in Merkel-PK: Plötzlich richtet Söder dringenden Appell an das RKI - „extrem wichtig“
Markus Söder hat das RKI um eine Strategieänderung gebeten. Es geht um Risikogebiete. Dabei hält er es eigentlich für besser, nicht ins Ausland zu reisen.
- Markus Söder hat das RKI um eine Änderung gebeten. Bei der Ausweisung von Risikogebieten wünscht er sich eine Ampelwarnung.
- Bessere Planungsmöglichkeiten sind sein Ziel.
- Dabei empfiehlt er eigentlich Urlaub in Deutschland zu machen. Das ist er sich mit Angela Merkel einig.
Berlin - Markus Söder (CSU) äußerte sich bei der Pressekonferenz mit Angela Merkel* am Dienstag (29. September) plötzlich kritisch gegenüber dem Robert Koch-Institut (RKI). Hinsichtlich der Corona-Pandemie* bat Bayerns Ministerpräsident das RKI um eine Strategieveränderung bei der Ausweisung von Risikogebieten: „Wir müssen gucken, ob wir ein abgestuftes System, sei es Ampel oder ähnliches, bei der Ausweisung von Risikogebieten bekommen.“
Mitten in Pressekonferenz mit Merkel: Söder fordert Strategieänderung bei Ausweisung von Risikogebieten
Das derzeitige Verfahren - Ausweisungen über Nacht - sei für die Planung der Reisenden sehr schwierig, so Söder. „Da wäre eine Vorwarnung, und seien es nur zwei, drei Tage vorher, dass sich so etwas andeuten könnte, extrem wichtig“, führte der Bayern-Chef seine Idee weiter aus. Auffallend ist vor allem, dass Söder sich nicht direkt an das Robert Koch-Institut wendete, sondern den öffentlichen Weg der Pressekonferenz wählte.

Generell hatte sich Söder einige Minuten zuvor noch sehr kritisch gegenüber Reisen ins Ausland während der Corona*-Pandemie gezeigt. Hinsichtlich der bevorstehenden Herbstferien mahnte er, sich genau zu überlegen, ob man jetzt wegfahren müsse. „Wir haben immer mehr Risikogebiete. Keiner kann sagen, ob eine Region nicht über Nacht zum Risikogebiet wird“, so Söder, „Deswegen gilt in diesem Jahr die Empfehlung, die Herbstferien im schönen Deutschland zu verbringen.“
Merkel und Söder einig: Urlaub in Deutschland verbringen
Ähnlich äußerte sich Angela Merkel (CDU*) bei der Pressekonferenz. In Risikogebiete zu reisen, um Urlaub zu machen, sei nicht angebracht, stellte Merkel klar. Dem sei ein Urlaub in Deutschland vorzuziehen. Doch die Kanzlerin verwies auch auf Länder, in denen das Infektionsgeschehen besser unter Kontrolle ist. „Wir haben zum Beispiel noch ein vergleichsweise geringes Infektionsgeschehen in Italien, weil dort sehr vorsichtig agiert wird“, so die Kanzlerin. Die Menschen in Italien seien geprägt durch das, was sie durchlitten hätten. Das vorsichtige Verhalten zeige dort Erfolge, so Merkel.
In ihrer Rede im Bundestag hatte sich Angela Merkel am Mittwoch (30. September) sehr emotional an die deutsche Bevölkerung. Sie appellierte an das Durchhaltevermögen und gab zu, dass auch ihr persönlich auf Nähe und Gemeinsamkeit zu verzichten nicht leicht falle. (lb) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks