Nuhr reißt Witze über Drosten und Merkel - Zuschauer reagieren entsetzt
Dieter Nuhr: Auf Twitter ärgern sich Zuschauer über den Comedian. Er zieht mit geschmacklosen Vergleichen über Angela Merkel und Christian Drosten her.
- Der Kabarettist Dieter Nuhr holt in seiner ARD-Sendung gerne gegen Politiker und Personen des öffentlichen Lebens aus.
- In seiner letzten Folge (30. April) haben es Kanzlerin Angela Merkel* und Virologe Christian Drosten abbekommen.
- Für beide hält Nuhr geschmacklose Vergleiche parat und kassiert dafür einen Twitter-Shitstorm.
München - Kabarettist Dieter Nuhr eckt mal wieder an und sieht sich erneut einem Shitstorm ausgesetzt. Diesmal hagelt es Kritik wegen Vergleiche, die er zu Kanzlerin Angela Merkel und Virologe Christian Drosten*in seiner letzten Sendung gezogen hat. Damit hat er wohl über die Zielgerade hinausgeschossen. Denn an Geschmacklosigkeit fehlt es den Aussagen Nuhrs wahrlich nicht.
Dieter Nuhr (ARD): Comedian zieht über Merkel und Drosten her
Unter dem Deckmantel der künstlerisch-ironischen Übertreibung äußert sich Nuhr, der nach dem Löschen seines Statements kürzlich selbst seinem Ärger Luft machte, über die Zusammenarbeit zwischen Kanzlerin Merkel und dem in Deutschland hoch angesehenen Virologen und Sars-CoV-2-Experten Christian Drosten während der Corona-Krise*: Merkel sei Drosten regelrecht „verfallen“, so der Kabarettist.
Dann schickt er eine stillose Bemerkung hinterher: „Wer hätte gedacht, dass die Merkel noch im Herbst ihrer Amtszeit - und nicht nur ihrer Amtszeit, wenn man ehrlich ist...“, womit er auf ihr Alter anspielt und stichelt weiter über das Verhältnis der beiden: „Ist dieser Drosten noch ihr virologischer Berater*?“ oder „Ist sie ihm inzwischen hörig?“, fragt er sich hinsichtlich deren Vorgehen in der weltweiten Corona-Pandemie*. Daraufhin bezeichnet er Drosten als „Mundschenk“ und „Hoffnarr“, der Angela Merkel im Griff habe und lässt weitere Spekulationen offen. Die Pointe seines Auftritts soll ein angebliches Verhältnis zwischen den beiden heraufbeschwören. Natürlich nur als Witz, den er selbst ziemlich lustig findet: „hihi“.
Offenbar stand er damit etwas alleine da. Denn bei den Zuschauern stoßen die Aussagen Nuhrs auf Ablehnung. Auf Twitter postet ein User den Ausschnitt der Sendung und kann sich die Parolen des Comedians trotz anhaltender Ausgangsbeschränkungen nur so erklären: „Dieter sitzt offenbar regelmäßig in Kneipen neben Pegida Stammtischen und kopiert die Sprüche dort ungekürzt in sein Programm.“
Dieter Nuhr (ARD): Comedian löst mit geschmacklosen Vergleichen Shitstorm aus
Seine Meinung trifft auf überwiegende Zustimmung in den Twitter-User-Reihen und viele regen sich in den Kommentaren über Nuhr, der für seine regelmäßigen Attacken gegen Greta Thunberg* ebenfalls bereits Shitstorm kassierte, auf: „Hat der vor der Aufzeichnung gekokst?“ und „Mein erster Gedanke war: ‚trinkt der neuerdings??‘ Kein Witz.“ oder „Einfach nur peinlich...und absolut unter der NullNiveauschwelle“. Eine weibliche Kommentatorin kritisiert vor allem die Anspielung auf Merkels Alter und hat deshalb nachgerechnet: „Ist ihm wohl nicht bewusst, aber die Frau, von deren „Herbst“ er hier spricht, ist gerade mal sechs Jahre älter als er.“
Ein Beobachter kann scheinbar so gar nichts mehr mit Nuhrs Inhalten anfangen und bemerkt: „Langsam wird er zum Altherrenwitz der eklig konservativen Art.“ Ein Kommentator bemängelt zudem das Niveau der Comedy-Sendung: „Wo politisches Kabarett normalerweise auf einer guten Beobachtungsgabe basiert, ist das einfach schwach.“
Mehrere der Kommentatoren fragen sich außerdem, warum das öffentlich-rechtliche Fernsehen Dieter Nuhr einen Sendeplatz bietet und kritisieren deshalb die ARD: „Warum bietet ihr solch einem verwirrten Wirrkopf Überhaupt eine Plattform?“, will ein Nutzer wissen. Zusammengefasst meint ein anderer User schließlich: „Du weißt, dass ein Comedian am Ende ist, wenn er über seine eigenen Witze kichern muss, damit sein Publikum weiß, dass das jetzt lustig sein soll. Mit Comedy hat die Nummer nichts zu tun. Das ist reine Diffamierung.“.
*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
jbr