Coronavirus: Friedrich Merz rechnet mit Klarheit nach Ostern - und appelliert für bundeseinheitliches Vorgehen
Nachdem Friedrich Merz an Covid-19 erkrankt war, meldet sich der CDU-Politiker nun zurück - mit verblüffenden Worten in Richtung Merkel und einer Prognose.
- Die Corona-Krise überschattet derzeit alles.
- Auch Friedrich Merz war an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt.
- Nun hat sich der CDU-Politiker wieder zu Wort gemeldet.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus. Die aktuellen Fallzahlen finden Sie hier.
Update vom 12. April: Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat sich klar hinter den Kurs von Kanzlerin Angela Merkel für einen vorsichtigen und schrittweisen Ausstieg aus den harten Beschränkungen wegen der Corona-Krise gestellt. „Die Infektionsgefahr ist nicht über Nacht gebannt, und auch viele Unternehmen kann man nicht einfach am Tag X wieder einschalten wie eine Wohnzimmerlampe“, sagte der Kandidat für den CDU-Vorsitz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Mit gewissen Einschränkungen werden wir also noch eine ganze Weile leben müssen. Zugleich ist es aber wichtig, in den Betrieben so schnell wie möglich wieder normal zu arbeiten.“
Er gehe davon aus, dass Bund und Länder nach Ostern erklären werden, in welcher Schrittfolge das Land zur Normalität zurückkehren könne, sagte Merz. „Wobei ich damit rechne, dass es bis zum kompletten Normalzustand noch eine ganze Zeit dauern wird.“ Alle Maßnahmen müssten so lange eingehalten werden, bis die Infektionskurve so weit abflache, dass das Gesundheitssystem die Lage verkrafte. „Nach Ostern wird es dann mehr und mehr um die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft gehen“, sagte Merz. „Ein bundeseinheitliches Vorgehen wäre dabei sicher hilfreich.“
Friedrich Merz mit Corona-Tipps - „Den Rat kann ich wirklich geben...“
Update vom 11. April: Seit Anfang April ist Friedrich Merz wieder gesund - und jetzt gibt der Kandidat für den CDU-Vorsitz Tipps für die Corona-Quarantäne: „Wichtig war uns ein geregelter Tagesablauf“, sagte Merz der dpa. „Den Rat kann ich wirklich geben. Dann lässt sich das auch eine gewisse Zeit aushalten.“ Der frühere Unionsfraktionschef war Mitte März positiv auf das Coronavirus getestet worden. Danach hatte er sich mit seiner Ehefrau Charlotte und seiner jüngsten Tochter in seinem Haus in Arnsberg in Quarantäne begeben.
Merz betonte, er sei dankbar dafür, dass er - soweit er das übersehen könne - niemanden angesteckt habe, auch nicht in seiner Familie. „Wir haben während der Quarantäne Abstand zueinander gehalten, aber die Mahlzeiten miteinander eingenommen.“ Als bei ihm die Symptome nachgelassen hätten, habe man „abends sogar Karten gespielt, immer noch mit Abstand“. An eine möglicherweise bevorstehende Maskenpflicht werde er sich selbstverständlich halten, betonte der 64-Jährige.
Nach Covid-19-Erkrankung: Friedrich Merz wird deutlich: „Normalität wird es so schnell nicht geben“
Update vom 7. April: Der CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat seine Infektion mit dem Coronavirus nach eigenen Angaben überstanden. „Ich bin jetzt seit gut einer Woche wieder gesund. Ich hab das Gefühl, ich hab's hinter mir“, sagte er gegenüber dem Fernsehsender RTL. Den Verlauf der Erkrankung beschrieb er als „leichte bis mittelschwere Grippe“ mit Symptomen, „die ich bis dahin so nicht kannte“.
Er habe bei den Gesundheitsbehörden etwa 80 Personen als Kontaktpersonen gemeldet, sagte der 64-Jährige gegenüber RTL. Allerdings habe er „Gott sei Dank von niemanden gehört, dass er sich angesteckt habe - einschließlich meiner Eltern, die beide noch leben und die ich in der Inkubationszeit gesehen habe“.
Merz lobte noch einmal das Krisenmanagement der Bundesregierung (siehe unten). „Ich finde, dass die Bundesregierung in ihrer ganzen Breite die Arbeit im Augenblick wirklich gut macht“, sagte er.
Zugleich forderte Merz weitere Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise. Nach der akuten Krise müsste „die Eigenkapitalbasis der Unternehmen“ gestärkt werden. Die mittelständischen Firmen brauchten Nachfrage. „Insofern wird da ein ganzes Maßnahmenbündel notwendig werden“, so Merz.
Der CDU-Politiker äußerte sich auch kurz zur Lockerung der Maßnahmen*. Er verstehe, dass viele Menschen und Unternehmen darauf drängen würden, möglichst schnell zur Normalität zurückzukehren. „Aber diese Normalität wird es so schnell in Deutschland und der Welt nicht geben“, so Merz weiter. Unterdessen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Corona-Krise eine Fernsehansprache gehalten.
Friedrich Merz spricht über Verlauf der Covid-19-Erkrankung - Verblüffende Worte in Richtung Merkel
Update vom 5. April: Jetzt lobt sie sogar der sonst eher ihr gegenüber sehr kritisch eingestellte Friedrich Merz: Der Kandidat um den CDU-Vorsitz hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihren Einsatz in der Corona-Krise gelobt. „Ich finde, dass die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten ihre Sache gut machen“, sagte Merz der „Westfalenpost“ (online und Montagausgabe) in einem der ersten Interviews nach überstandener Coronavirus-Erkrankung. „Frau Merkel gehört zu den Politikern, die erst nachdenken und dann reden, und das ist mir gerade in einer solchen Situation sympathischer als umgekehrt“, sagte der 64-jährige Politiker auf die Frage, ob die Kanzlerin zu spät reagiert habe.
Merz äußerte sich inzwischen übrigens skeptisch zu einer Frauenquote in der CDU.
Merz: Wirtschaft wird „sehr, sehr lange“ unter Corona leiden
Merz wurde am 15. März positiv auf das Coronavirus getestet. Anschließend hat er sich laut Zeitung zusammen mit seiner Ehefrau und seiner jüngsten Tochter in seinem Haus in Arnsberg in 14-tägige Quarantäne begeben. Er selbst habe nur leichte bis mittlere Symptome verspürt, sagte Merz. Seine Familie sei gesund geblieben. Der ehemalige Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion meldete demnach etwa 80 Kontaktpersonen an das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises. Er gehe jedoch davon aus, dass er niemanden angesteckt habe, sagte Merz der „Westfalenpost“.
Merz erneuerte seine Einschätzung, dass die Wirtschaft noch „sehr, sehr lange“ unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden werde. „Ich gehöre zu denen, die die Prognosen für das Wirtschaftswachstum eher im zweistelligen Minusbereich sehen als im einstelligen“, sagte er der Zeitung.
Krisen-Maßnahmen: Merz zweifelt Corona-Bonds an - und attackiert SPD-Chefin
Update vom 2. April: Der CDU-Vorsitzendenkandidat Friedrich Merz hat sich skeptisch gegenüber Corona-Bonds*, also gemeinsamen europäischen Anleihen, gezeigt. „Solidarität mit Europa: Ja“, sagte Merz dem Deutschlandfunk. „Aber ich bleibe bei meiner festen Überzeugung, dass Handlung und Haftung in einer Hand bleiben müssen.“
Man könne zwar durchaus über Corona-Bonds diskutieren, sagte Merz. „Dann müssen aber die Maßnahmen, die mit diesem Geld ergriffen werden, auch in der europäischen Verantwortung liegen.“ Unter anderem Grünen-Chef Robert Habeck hatte zuletzt Corona-Bonds gefordert.
Außerdem kritisierte Merz die Idee einer einmaligen Vermögensabgabe scharf, welche die SPD-Chefin Saskia Esken ins Spiel gebracht hatte. Das würde unter anderem Familienunternehmen, Selbstständige und Mittelständler treffen. „Ich rate auch hier zu Augenmaß“, sagte der Wirtschaftspolitiker.
Friedrich Merz prophezeit neue Welt nach der Corona-Krise
Ursprungsmeldung vom 28. März: Berlin - Es war still geworden um Friedrich Merz (CDU). Die Corona-Krise hat keinen Platz mehr gelassen für unionsinterne Querelen um die Kanzlerkandidatur oder für CDU-interne Machtkämpfe um den Parteivorsitz. Plötzlich wurde alles von der Verbreitung des Virus überschattet - und schließlich wurde Merz sogar selbst infiziert. Nach seiner Erkrankung an Covid-19 meldet sich der Politiker zurück - und stellt zugleich eine dramatische Prognose für die Zeit nach Corona auf.
„Die Welt wird nach der Corona-Krise ökonomisch, politisch und gesellschaftlich eine andere sein“, prophezeit Friedrich Merz laut der Bild in einem Brief an den CDU-Wirtschaftsrat, in dem er eindringlich vor deren Folgen für Deutschland warnte. „Die Corona-Krise stellt unsere Unternehmen ebenso wie alle Bürger vor die größten Herausforderungen seit dem Zweiten Weltkrieg“, schreibt Merz weiter. Bereits zuvor hatte er auf Twitter dazu aufgerufen, „zu einem neuen Miteinander“ zu finden, was „das Wichtigste“ in der Corona-Krise sei. Gleichzeitig warnte er aber auch vor den Folgen von Kontaktverboten und Ausgangsbeschränkungen beziehungsweise den „ungeahnte[n] Einschränkungen unserer individuellen Freiheit“. Zwar sei es nicht abzusehen, „wie lange der Ausnahmezustand anhalten wird“, doch Friedrich Merz rechnet bereits damit, „dass die nächsten Wochen und Monate hart werden.“
Nach Corona-Erkrankung: Friedrich Merz rechnet mit gewaltigen Folgen für die Wirtschaft
Zugleich rechnet der studierte Jurist neben diesen gesellschaftlichen Folgen auch mit „gewaltig[en]“ Auswirkungen auf die gesamte Ökonomie sowie einer Veränderung globaler Lieferketten. So seien die Entscheidungen der nächsten Wochen laut Merz‘ Sicht nicht nur entscheidend für das zukünftige Gesicht unserer Gesellschaft, sondern auch für „die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unseres Landes“.
Ebenfalls auf Twitter hatte der CDU-Mann vor Tagen bereits seine „Sorgen“ um die ökonomischen Entwicklungen angebracht und prophezeit, wir müssten uns „weitreichende Gedanken“ machen, „wie wir Arbeitsplätze erhalten und Unternehmen vor Insolvenzen schützen können“.
Friedrich Merz (CDU): „Gewaltige“ Rettungsprogramme nach der Corona-Krise
Was allerdings die genauen Folgen des Corona-Schocks sind, sei derzeit nur im Ansatz zu erahnen, doch in seinem Brief rechnet Friedrich Merz damit, dass die Konsequenzen der Krise wohl ebenso gewaltig sein werden wie die Rettungsprogramme, die „in immer unvorstellbarer Dimension“ folgen würden. So habe Deutschland bereits umfassende Maßnahmen zur Krisenbekämpfung getroffen, die Europäische Kommission die Schuldenregeln ausgesetzt und die EZB eine riesige „Bazooka“ abgefeuert.
Optimismus bei Friedrich Merz nach seiner Corona-Erkrankung
Trotz allem hat Friedrich Merz die Hoffnung noch nicht verloren: „Wir kommen da durch!“, gibt er sich optimistisch und beschreibt eine „Post-Corona-Welt“, in der „der soziale Zusammenhalt wieder stärker“ werde und „der lange, auch vom Wirtschaftsrat immer wieder angemahnte, Digitalisierungsschub“ komme.
Covid-19: Auch Friedrich Merz positiv auf das Coronavirus getestet
Friedrich Merz selbst wurde Mitte März positiv auf das Coronavirus* getestet, gab er auf Twitter bekannt und informierte seine Anhänger dort regelmäßig über seinen Krankheitsverlauf. Nachdem er sich freiwillig zu Hause in Quarantäne begeben hatte und den Anweisungen des Gesundheitsamtes strikt zu folgen versprach, äußerte sich Covid-19 bei ihm nur „glimpflich“ mit „leichte[n] bis mittlere[n] Symptomen*“ wie unter anderem durch einen „lästigen und hartnäckigen Schnupfen“.
Mit seiner Covid-19-Diagnose reiht sich Friedrich Merz in eine ganze Riege prominenter Politiker ein, die ebenfalls direkt von der neuartigen Lungenkrankheit betroffen sind. So wurde auch beim britischen Premier Boris Johnson das Coronavirus nachgewiesen, während ein Test bei Angela Merkel noch negativ ausfiel. Trotzdem hatte sich die deutsche Kanzlerin freiwillig in Quarantäne begeben. Unterdessen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Corona-Krise eine Fernsehansprache an die Menschen in Deutschland gehalten.
lros
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In der Lanz-Sendung vom 30. Juni 2020 attackierte Klimaaktivistin Luisa Neubauer den CDU-Politiker Friedrich Merz in der Klimapolitik.