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Hessen-Wahl: CDU sieht historisches Ergebnis - Rhein will „Regierung der Mitte“ bilden

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Nach der Wahl ist vor der Koalitionsbildung: Noch will Boris Rhein sich nicht festlegen. Er sieht aber „einen klaren Regierungsauftrag für die Union“.

Wiesbaden - „Boris, Boris, Boris!“ Die Begeisterung der CDU-Anhänger kennt keine Grenzen als der alte und neue hessische Ministerpräsident die Bühne betritt. „Boris Rhein hat richtig viel richtig gemacht“, bringt ein Vertreter der Jungen Union auf den Punkt, was viele denken.

Auch der CDU-Spitzenkandidat selbst spricht von einem „überwältigenden Erfolg“ und einem „unfassbar großartigen Tag für die hessische Union“. „Wir haben die CDU zu alter Stärke zurückgeführt“, triumphiert der Frankfurter, der Volker Bouffier vor eineinhalb Jahren als Ministerpräsident beerbt hat.

Hessen-Wahl: Rhein hat bewiesen, dass er nicht nur Machterhalt kann

Nun hat Rhein - der nicht gerade Bouffiers Wunsch-Nachfolger war - bewiesen, dass er nicht nur den Machterhalt für die CDU geschafft hat, sondern auch einen deutlichen Stimmenzuwachs. „Dieser 8.10. wird in die Geschichte der hessischen Union eingehen“, prophezeit Rhein selbstbewusst und blickt gleichzeitig ins Jahr 1999 zurück, als die Union das einstige Stammland der Sozialdemokratie überraschend erobert hat:

Die CDU bejubelt Boris Rhein. FOTO: DPA
Die CDU bejubelt Boris Rhein. © AFP

„Mit Roland Koch hat die Erfolgsgeschichte begonnen“, stellt Rhein fest und dank seinen Vorgängern. Neben Koch stand auch Volker Bouffier in der ersten Reihe der Gratulanten. „Wir sind wirklich eine tolle Gemeinschaft“, lobt Rein und ergänzt: „Manche haben uns als Grüßaugust verspottet, aber wir sind die Partei, die bei den Menschen ist, und darauf kommt es an.“

Fraport-Vorstandschef: „Kompliment an die CDU zu ihrem Wahlerfolg

Unter den Gratulanten sind auch Vertreter der Wirtschaft. Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte etwa sagt: „Kompliment an die CDU zu ihrem Wahlerfolg. Wir werden stabile Verhältnisse behalten, egal welche Koalition gebildet wird. Das ist gut für Hessen, gut für die Arbeitsplätze in Hessen und gut für den Flughafen.“

Die Koalitionsbildung ist nun tatsächlich die zentrale Frage. Schwarz-Grün oder eine große Koalition - beides ist rechnerisch möglich, und mit beiden Parteien kann sich Rhein ein Bündnis vorstellen.

Sein bisheriger Partner, der grüne Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, bringt seine Partei - trotz der Stimmenverluste - weiterhin als Koalitionspartner ins Gespräch. Er sieht keine Wechselstimmung in Hessen, die Menschen seien mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden, interpretiert Al-Wazir das Wahlergebnis.

Rhein sieht „einen klaren Regierungsauftrag für die Union“

Boris Rhein will sich indessen nicht festlegen. Er sieht aber „einen klaren Regierungsauftrag für die Union“. Zudem verspricht er „Stabilität“ und kündigt an: Wir werden eine Regierung aus der Mitte der Gesellschaft heraus bilden.“ Eine Aussage, die auch gut auf ein Bündnis mit der SPD zutreffen würde.

Auch CDU-Fraktionschefin Ines Claus kündigt an, die CDU wolle nun „allen demokratischen Fraktionen“ Sondierungsgespräche anbieten.

Nicht vorstellbar bleibt für die CDU eine Zusammenarbeit mit der AfD, wie Rhein bekräftigt. Das Erstarken der AfD war dennoch großes Thema im Landtag und sorgt nicht nur bei der CDU für Sorgenfalten. (Christian Warnecke)

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