TV-Blamage: Trump macht mit Corona-Zahlen Journalisten fassungslos - dann holt er seine Zettel raus
Dem US-Präsidenten scheint die Corona-Krise mehr und mehr über den Kopf zu wachsen. Im TV stellt er sich den Fragen eines Journalisten und verwirrt mit seiner Analyse.

- Die jüngsten TV-Auftritte von US-Präsident Donald Trump gerieten meist zur Blamage.
- Auch bei seinem neuesten Fernsehinterview tritt Trump ins Fettnäpfchen.
- Ein Journalist eines US-Senders entlarvt den Präsidenten dabei gnadenlos.
Washington - Mit seinen Auftritten im US-Fernsehen sorgt der eigentlich sehr TV-erfahrene Donald Trump* immer wieder für Aufregung. Der Präsident der Vereinigten Staaten* gab dabei in letzter Zeit immer häufiger eine recht unglückliche Figur ab.
Nicht nur in den USA wurde Trumps Prahlen im TV mit einem bestandenen Demenztest kürzlich mit Verwunderung aufgenommen. Nun gab sich der US-Präsident im Fernsehen erneut der Lächerlichkeit preis und blamierte sich vor laufender Kamera.
Beim TV-Sender HBO stellte sich Trump, der gerade noch über seine eigene Virenexpertin wütete, den Fragen von Journalist Jonathan Swan. Auch das Thema Coronavirus* kam zur Sprache - doch hier gingen die Meinungen der beiden Gesprächspartner dann auseinander.
US-Präsident Donald Trump: „Liegen niedriger als die Welt“ bei Corona-Todesfallzahlen
Als es um die Zahl der Corona-Todesfälle* in den USA ging und den weltweiten Vergleich, stellte Trump eine ganz eigene Analyse der Lage auf. „Die USA haben die niedrigsten Werte in verschiedenen Kategorien. Wir liegen niedriger als die Welt“, befand Trump, während er Blätter mit Statistiken in der Hand hielt.
Hier entglitten dem fassungslosen Journalisten die Gesichtszüge, Swan hakte erstmals ein. „Als die Welt?“, fragte der Fernsehjournalist erstaunt nach, nachdem der Präsident diesen eigenartigen „Ländervergleich“ bemüht hatte.
„Wir liegen niedriger als Europa“, fuhr Trump unbeeindruckt fort. „In was denn?“, entgegnete der Journalist. Trump reichte Swan seine Zettel, um anhand von Zahlen und Daten seiner Theorie Nachdruck zu verleihen.
Corona in den USA: Donald Trump von TV-Journalist entlarvt - „Das können Sie nicht machen“
Nun dämmerte es Swan. „Oh, Sie ordnen Tote als gesamte Fallzahlen ein. Ich rede über Todesfälle im Verhältnis zur Bevölkerungszahl. Da sind die Vereinigten Staaten wirklich schlecht. Viel schlechter als Südkorea, Deutschland, und so weiter”, erklärte der TV-Mann und erntete einen ungläubigen Blick des US-Präsidenten.
„Das können Sie nicht machen“, sagte Trump erbost und machte dabei große Augen. Trump war nun offensichtlich aus dem Konzept gebracht worden, er stammelte und versuchte seine Version zu belegen. „Sie müssen nach den Fallzahlen urteilen“, wiederholte der hilflos wirkende Trump immer wieder.
Swan ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „51 Millionen Bevölkerung, 300 Tote“, versuchte er den Präsidenten mit den Corona-Zahlen Südkoreas zu überzeugen. „Das wissen Sie doch gar nicht“, erwiderte Trump und spielte einmal mehr die „Fake-News“-Karte aus.
Corona: US-Präsident Donald Trump wirft Journalist Swan "Fake-News" vor
„Ich weiß schon, was mit Fallzahlen gemeint ist“, verteidigte sich Swan. „Aber Sie berichten es nicht korrekt“, warf Trump dem Reporter vor. Die würden mehr Coronatests als alle anderen Länder durchführen und deshalb mehr Corona-Fälle zu beklagen haben, fabulierte der Präsident.
„Wenn die Todeszahlen dadurch runtergehen würden, würde ich sagen: ‚Unglaublich!‘. Aber sie gehen hoch. Es sterben täglich Tausende“, blieb Swan bei seinem Standpunkt. Doch Trump zeigte sich nicht überzeugt und verpatzte somit erneut einen TV-Auftritt, obwohl das Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten jede positive Publicity im Kampf um das Weiße Haus bei den US-Wahlen 2020* gebrauchen kann.
Sein demokratischer Gegenkandidat* Joe Biden dürfte Trumps Fernsehdiskussion mit Interesse verfolgt haben, in Umfragen liegt er derzeit vor dem Amtsinhaber. (kh)
Mittlerweile hat sich Donald Trump auch zur gewaltigen Explosion in Beirut* geäußert und vermutet einen Anschlag durch eine Bombe. Die libanesische Regierung macht indessen große Mengen Ammoniumnitrat als Ursache* für die Detonationen aus. Jetzt liefert eine deutsche Studentin einen emotionalen Erfahrungsbericht: So hat sie den Moment der Explosion erlebt.*
Auf Fauxpas vor laufender Kamera hofft Donald Trump angeblich in den TV-Duellen gegen Joe Biden. Im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft fordert er nun mehr öffentliche Debatten.
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