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Eskalation in Afrika: Putschisten im Niger bekommen Unterstützung

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Die Putschisten im Niger schmieden ein neues Militärbündnis mit mehreren Staaten. In Afrika droht nun ein weitreichender Konflikt.

Niamey - Ende Juli 2023 entmachtet das Militär im Niger, den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum. Als Reaktion darauf bilden die benachbarten ECOWAS-Staaten eine militärische Eingreiftruppe und drohen mit einem gewaltsamen Angriff auf die Militärjunta im Niger.

Jetzt hat der Niger seinerseits ein Militärbündnis mit den Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso geschlossen, wie die Außenminister der Länder in der nigrischen Hauptstadt Niamey laut dem Deutschlandfunk mitteilten. Offiziell hieß es, dass die Truppen gemeinsam ihre Grenzen sichern und gegen Terrorgruppen vorgehen wollen, schreibt die Augsburger-Allgemeine.

Militär in Westafrika: Niger bekommt Unterstützung aus Nachbarstaaten.
Militär in Westafrika: Niger bekommt Unterstützung aus Nachbarstaaten. (Archivbild) © Sam Mednick/dpa

Eskalation in Westafrika? Niger hat neue Verbündete

Sollte es zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen dem Niger und den ECOWAS-Staaten kommen, würde das Bündnis wahrscheinlich auch in einen solchen Konflikt eingreifen. Burkina Faso und Mali werden ebenfalls von Militärjuntas regiert. Zwischen den beiden Staaten besteht ebenfalls ein militärisches Abkommen.

Ursprünglich waren Mali, Burkina Faso und Niger aktive Mitglieder des ECOWAS-Staatenbundes. Nachdem sich in den Ländern jedoch Militärs an die Macht geputscht hatten, wurde sie von dem Bündnis suspendiert, wie die Deutsche Welle berichtet.

Russland: Wagner-Gruppe versucht Interessen in Westafrika durchzusetzen

Kurz nach dem Militärputsch hat die Wagner-Gruppe ihre Unterstützung für die Militärjunta im Niger angeboten. In den beiden Nachbarländern Burkina Faso und Mali sind die Söldner bereits aktiv. Hier werden ihnen immer wieder schwere Kriegsverbrechen zur Last gelegt.

Russland verfolgt bereits seit längerem eigene Interessen in der Region, welche in der Vergangenheit durch die Wagner-Truppe durchgesetzt werden sollten. Hierzu zählen neben wirtschaftlichen Interessen auch der Ausbau des eigenen politischen Einflusses in der Region, sowie das Zurückdrängen des Westens.

Ob durch das neue Militärbündnis auch ein Einsatz der russischen Söldner im Niger wahrscheinlicher wird, kann bisher nicht gesagt werden. Die Truppe ist nach dem mutmaßlichen Tod des Wagner-Chefs Prigoschin derzeit noch führungslos. (Lucas Maier)

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