Update vom 2. September, 16.35 Uhr: Russland schickt offenbar eine „Reservearmee“ in den Ukraine-Krieg, damit Einheiten aus dem Gebiet Luhansk in den Süden verlegt werden können. Diese sollen dann das Gebiet gegen die vorrückende ukrainische Gegenoffensive verteidigen. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf Kyrylo Budanow, Chef des Militärgeheimdienstes der Ukraine. Die russischen Truppen, die derzeit im Süden der Ukraine kämpfen, würden unter gehörigem psychischen Stress stehen.
Laut ISW setzen die ukrainischen Streitkräfte ihre Gegenoffensive im Westen der Oblast Saporischschja und bei Bachmut fort. Aufnahmen würden neue Fortschritte bei Klischtschijiwka, nordwestlich von Bachmut, belegen. Mit Befreiung der Ortschaft Robotyne im Süden der Ukraine war ein Durchbruch gegen Russlands Verteidigungslinien vermeldet worden.
Erstmeldung: Kiew – In ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion hat die Ukraine auch in der Nacht auf Donnerstag (31. August) russische Ziele aus der Luft angegriffen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums schoss die Flugabwehr über der annektierten Halbinsel Krim einen Marschflugkörper aus der Ukraine ab. Ebenso seien über dem Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine zwei Drohnen abgefangen worden.
Von dem mutmaßlichen Angriff mit einer Lenkrakete ist der Osten der Krim bei der Stadt Feodossija betroffen. Teile des Marschflugkörpers hätten eine Stromleitung getroffen, sagte ein Mitarbeiter der Krim-Verwaltung. Die offiziellen Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Im Internet verbreiteten sich Fotos, die angeblich Explosionen und Brände in der Region zeigten. Augenzeugen sprachen von drei Raketen. Der russische Telegram-Kanal Mash mutmaßte, der Angriff habe dem Militärflugplatz Kirowskoje auf der Krim gegolten.
Nach dem Abschuss der zwei Drohnen im Gebiet Brjansk teilte Gouverneur Alexander Bogomas mit, es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben. Er berichtete aber auch, dass Rettungsdienste im Einsatz seien. Bei den Drohnenattacken in der Nacht auf Mittwoch war vor allem Schaden auf dem Flugplatz der nordwestrussischen Stadt Pskow nahe der Grenze zu Estland entstanden. Dort wurden mehrere schwere Militärtransportflugzeuge beschädigt, mindestens zwei von ihnen brannten aus. (Mit Agenturmaterial)