Nach Tod von George Floyd: Weltweit Proteste gegen Rassismus - In London eskaliert die Situation fast

Nach dem Tod von George Floyd: Weltweit Proteste gegen Rassismus. In London eskalieren rechte Gegendemonstrationen.
- Ausgerechnet in Zeiten der weltweiten Coronavirus*-Pandemie* wird weltweit Schulter an Schulter auf die Straße gegangen.
- Ein Thema scheint Abstandsregeln* für viele zweitrangig werden zu lassen: Die Black-Lives-Bewegung* aus den USA.
- Bei Demonstrationen und Gegenprotesten kam es am Samstag teilweise zu Eskalationen.
Australien/Frankreich/Taiwan/London - Nicht nur der Umgang mit der Corona-Pandemie scheint die Welt momentan zu einen, ein zweites Thema wächst aus dem Schatten empor: Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd gehen immer mehr Menschen weltweit auf die Straße, um gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Polizeigewalt zu demonstrieren.
Dabei gibt es - ebenso wie in der Corona-Pandemie - regionale Spielarten und eigene Themen, die sich in den Vordergrund drängen.
Anti-Rassismus-Demonstrationen weltweit: Proteste und Gegenproteste in London eskalieren
Besonders in Großbritannien werden seit Tagen auch Symbole für Rassismus beschmiert oder zerstört - so war unter anderem das Denkmal von Winston Churchill oder die Penny Lane der Beatles in Liverpool mit Farbe beschmiert worden, weil ihre Namensgeber sich rassistisch verhalten haben sollen. Dass in Bristol die Statue eines Sklavenhändlers ins Meeresbecken gestürzt worden war, zeigt, dass sich die Proteste zunehmend auch gegen das koloniale Erbe des Landes richten.

Um Zusammenstöße mit Rechtsextremen zu vermeiden, hatte die Demonstration der Black-Lives-Bewegung in London bereits am Freitag stattgefunden. Trotzdem hatten sich heute Hunderte Rechtsextreme im Hyde-Park versammelt, um vor das Parlament zu ziehen und „Statuen zu schützen“. Videos zeigen wie besonders bei einer rechten Demo rund um den Parlament-Square die Corona-Regeln missachtet werden und rechte Aufwiegler mit Flaschen auf Polizisten warfen.
Anti-Rassismus-Demonstrationen weltweit: Demonstrationen in Taiwan, Australien und Frankreich
Im Zentrum der Proteste in Frankreich steht der Tod von Traoré - er war im Jahr 2016 im Polizeigewahrsam verstorben, seine Schwester fordert nun eine Wiederaufnahme der Ermittlungen. Viele der Demonstranten sehen Parallelen zum Fall George Floyd* in den USA. Mehrere Tausend Menschen sollen allein in Paris auf der Straße gewesen sein, die Polizei hatte teilweise Tränengas eingesetzt. Bisher unbestätigte Bilder in den sozialen Netzwerken zeigen das Menschenaufkommen in der Stadt:
Neben Deutschland oder etwa Polen fanden auch in Australien und Taiwan Demonstrationen statt - hier scheint besonders die Unterdrückung der Aboriginis in den Fokus zu rücken. In Tokio (Japan) und Taiwan knieten Menschen acht Minuten nieder - in Erinnerung an die Zeit des Todeskampfes von George Floyd.
In Berlin soll eine Frau bei Rossmann rassistisch angegriffen worden sein.