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Angeklagter: „Ich habe eine geköpft“ - Grausame Morde an Touristinnen in Marokko

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Maren Ueland aus Norwegen ist in Marokko ermordet worden. Sie postete ein Video gegen Islamophobie.
Maren U. aus Norwegen ist in Marokko ermordet worden. © AFP / HO

Nach dem brutalen Mord an zwei skandinavischen Rucksacktouristinnen im Atlas-Gebirge in Marokko stehen drei Hauptverdächtige vor Gericht. Einer gestand nun seine grausame Tat.

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Update vom 31. Mai 2019: Laut übereinstimmenden Berichten internationaler Medien hat einer der drei Hauptangeklagten im Mordfall der zwei skandinavischen Backpackerinnen, Louisa Vesterager Jespersen (24) und Maren Ueland (28), gestanden. Seit Mitte Mai müssen sich drei Hauptangeklagten, Abdessamad Ejjoud (25) sowie Younes Ouaziyad (27) und Rachid Afatti (33), vor Gericht  in Salé, nahe der Hauptstadt Rabat verantworten. Der 25-Jährige brach nun nach Angaben des marrokkanischen Senders 2M sein Schweigen und erzählte: „Ich habe eine geköpft, ich bereue es.“ Weiter erklärte er: „Wir lieben ISIS und wir beten zu Gott für es (die Terrororganisation).“ 

Alle drei Hauptangeklagte gehören der Terrorormiliz Islamischer Staat (ISIS) an, gegenüber der sie in einem Video einen Treueschwur ablegten. Der Staatswanwalt sprach am Donnerstag dennoch von einer Tat „einsamer Wölfe“, die einer Gehirnwäsche unterzogen worden seien. Die Anklage liest, dass sich die drei Täter am 12. Dezember bewusst ins Atlasgebirge aufgemacht hatten, um dort gezielt Touristen zu töten. Die zwei alleinreisenden Frauen aus Skandinavien wurden daraufhin ihre Opfer. Beide wurden laut Polizeiangaben geköpft. 

Prozess um Mord an skandinavischen Studentinnen in Marokko.
Vier Männer, die mutmaßlich an der Ermordung von zwei skandinavischen Studentinnen in Marokko beteiligt waren, werden von Sicherheitskräften aus dem Gerichtsgebäude begleitet. © dpa / Mosa'ab Elshamy

Nach den Morden ergriffen die Täter überstürzt die Flucht und ließen ihr Lager, welches nur 30 Merer neben dem der Backpackerinnen aufgeschlagen war, zurück. Dort fanden Ermittler unter anderem einen Ausweis, der sie schließlich zu den Angeklagten führte. Neben den drei Männern, die direkt mit dem Mord in Verbindung gebracht werden, stehen noch 24 weitere Angeklagte vor Gericht. Ihnen werden vorsätzlicher Mord, illegaler Waffenbesitz und die Gründung einer Terrorgruppe vorgeworfen. 

Eine 22 Jahre alte Backpackerin soll bei einem Tinder-Date in einem Hotelzimmer in der neuseeländischen Auckland getötet worden sein. Ihre Leiche wurde eine Woche später in einem Koffer im Hinterland westlich der Stadt gefunden.

Brutale Morde an Studentinnen in Marokko: Schweizer wegen herbem Verdacht festgenommen

Update vom 29. Dezember, 20.40 Uhr: Nach dem Mord an zwei skandinavischen Rucksacktouristinnen im Atlas-Gebirge ist ein in Marokko lebender Schweizer festgenommen worden. Wie die marokkanischen Behörden mitteilten, wurde der Mann am Samstag in Marrakesch wegen mutmaßlicher Verbindungen zu einigen Verdächtigen in dem Fall festgenommen. Das Gericht verurteilte ihn zu zehn Jahren Haft, wie die staatliche Nachrichtenagentur MAP berichtete. Der Schweizer, der mit seiner Familie bereits länger in Rabat lebte, sei zwar nicht an der Tat direkt beteiligt gewesen, er sei aber Teil einer Terrorgruppe gewesen.

Einer deutschen Urlauberin (27) hat einen Ausflug auf eine Insel in Thailand nun mit ihrem Leben bezahlt.

Er stehe im Verdacht, einige der Festgenommenen in moderner Kommunikationstechnik und im Schießen unterrichtet zu haben, teilte die zentrale Ermittlungsbehörde mit. Er hänge einer "extremistischen Ideologie" an und habe zudem auch die spanische Staatsbürgerschaft. Ermittlungen hätten ergeben, dass er an der Rekrutierung von Marokkanern und Bürgern afrikanischer Länder südlich der Sahara beteiligt gewesen sei, "um Terrorpläne in Marokko auszuführen".

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Studentinnen in Marokko brutal ermordet

Update vom 24. Dezember 2018, 19.18 Uhr: Marokkanische Behörden haben nach dem Mord an zwei Skandinavierinnen im Atlas-Gebirge vor einer Woche fünf weitere Verdächtige festgenommen. Die Festnahmen seien in mehreren Städten des Königreichs erfolgt, sagte Abdelhak Chiam, Leiter von Marokkos zentraler Strafermittlungsbehörde BCIJ, der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Demnach sind im Zusammenhang mit dem Doppelmord bereits 18 Menschen festgenommen worden.

Auf die zwei Opfer sei eingestochen, ihre Kehlen seien durchgeschnitten worden, erklärte Chiam. Dann seien sie enthauptet worden. Die vier Hauptverdächtigen in dem Fall waren zwischen Montag und Donnerstag in Marrakesch festgenommen worden. Die Männer hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen.

Die Leichen der 24-jährigen Dänin und ihrer vier Jahre älteren norwegischen Freundin waren am Montag in einer einsamen Gegend des Atlas-Gebirges gefunden worden. Die beiden hatten in einem bei Wanderern beliebten Gebiet am Fuß des Berges Toubkal ihr Zelt zum Übernachten aufgeschlagen.

Video: Trauer um in Marokko ermordete Studentinnen

Update vom 24. Dezember 2018, 6.59 Uhr: Es sind fürchterliche Morde, die sich in Marokko abgespielt haben. Nun werden immer mehr Details über die beiden getöteten skandinavischen Studentinnen bekannt. So soll Maren Ueland (28) aus Norwegen vor einigen Jahren ein Video auf Facebook gepostet haben, das Islamophobie an den Pranger stellt. Der Titel des Videos: „Beurteile niemals Menschen nach ihrem Äußeren.“ Die Seite Morocco World News teilte einen Screenshot des von Ueland geposteten Videos. Den Clip sehen Sie hier unten:

Studentinnen in Marokko getötet: Die Nachrichten vom 23. Dezember

Update vom 23.12.2018, 9.27 Uhr:

Nach der Ermordung zweier skandinavischer Rucksacktouristinnen in Marokko haben in mehreren Städten des nordafrikanischen Landes hunderte Menschen der beiden jungen Frauen gedacht. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, versammelten sich in der Hauptstadt Rabat am Samstag mehrere hundert Menschen vor den Botschaften von Dänemark und Norwegen, um um die 24-jährige dänische Studentin und die 28-jährige Norwegerin zu trauern.

Die Leichen der beiden Frauen waren am Montag in einer einsamen Gegend des Atlas-Gebirges gefunden worden. Die beiden hatten in einem bei Wanderern beliebten Gebiet am Fuß des Berges Toubkal ihr Zelt zum Übernachten aufgeschlagen. Eine der beiden jungen Frauen wurde nach Angaben aus Ermittlerkreisen enthauptet. Im Zusammenhang mit der Gewalttat wurden in mehreren marokkanischen Städten insgesamt 13 Verdächtige festgenommen, die Hauptverdächtigen wurden in Marrakesch gefasst.

"Der Terrorismus hat weder eine Religion noch eine Nationalität", stand auf einem Transparent in Rabat zu lesen. Die in der marokkanischen Hauptstadt versammelten Menschen gedachten der beiden Opfer mit einer Schweigeminute.

Marokkaner legen Blumen, Kerzen und Botschaften während einer Mahnwache vor der Botschaft Norwegens ab. Zahlreiche Marokkaner haben nach dem Mord an zwei skandinavischen Studentinnen in Marokko Mahnwachen in Solidarität mit den Opfern gehalten.
Marokkaner legen Blumen, Kerzen und Botschaften während einer Mahnwache vor der Botschaft Norwegens ab. Zahlreiche Marokkaner haben nach dem Mord an zwei skandinavischen Studentinnen in Marokko Mahnwachen in Solidarität mit den Opfern gehalten. © AFP / FADEL SENNA

Marokko-Morde an Studentinnen: Das waren die News vom Samstag

21.20 Uhr: Auch im südmarokkanischen Imlil, wo die beiden Anschlagsopfer entdeckt worden waren, gab es eine Schweigeminute. "Wir verurteilen dieses abscheuliche Verbrechen und sprechen den Angehörigen unsere tiefe Anteilnahme aus", hieß es dort auf einem der Transparente, wie auf Bildern örtlicher Medien zu sehen war. In Marrakesch versammelten sich ein paar Dutzend Menschen. Zum Gedenken an die Anschlagsopfer legten sie Blumen nieder und zündeten Kerzen an. In Bryne, der Heimatstadt der getöteten Norwegerin, hatten sich am Freitag rund 500 Menschen versammelt, um den Angehörigen des Anschlagsopfers ihre Unterstützung auszusprechen.

19.30 Uhr: Zahlreiche Marokkaner haben nach dem Mord an zwei skandinavischen Studentinnen in Marokko Mahnwachen in Solidarität mit den Opfern gehalten. Allein vor der dänischen Botschaft in Marokkos Hauptstadt Rabat versammelten sich am Samstag zwischen 100 und 150 Menschen. Sie legten Blumen nieder und zeigten rote Schals auf denen „Nein zum Terrorismus“ stand.

Mord an Studentinnen in Marokko: Weitere Festnahmen, neue Details

14.00 Uhr: Nach dem Mord an zwei skandinavischen Touristinnen in Marokko verdichten sich die Hinweise auf einen Terrorakt. Ein Video, das mutmaßlich die Tötung einer der beiden jungen Frauen zeigt, ist nach Meinung der norwegischen Polizei höchstwahrscheinlich echt. Die marokkanischen Ermittler untersuchen zudem die Echtheit weiterer Videos, in denen vier festgenommene Verdächtige dem Chef der Terrororganisation Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, einen Treueeid leisten, wie die Staatsanwaltschaft in Rabat am späten Donnerstagabend mitteilte.

Neun weitere Verdächtige, die in Verbindung mit den Morden stehen könnten, wurden in verschiedenen Städten Marokkos festgenommen, wie die marokkanische Ermittlungsbehörde BCIJ am frühen Abend mitteilte. Die Festnahmen seien erfolgt, nachdem Ermittler am Donnerstag und Freitag „tiefergehende Beobachtungen“ unternommen hätten. Dabei wurden den Angaben zufolge verschiedene elektronische Geräte, eine Jagdwaffe und „verdächtiges Material“ beschlagnahmt, das für die Herstellung von Sprengstoff genutzt werden kann. Weitere Details lagen zunächst nicht vor.

Maren Ueland aus Norwegen ist in Marokko ermordet worden. Sie postete ein Video gegen Islamophobie.
Maren Ueland aus Norwegen ist in Marokko ermordet worden. Sie postete ein Video gegen Islamophobie. © AFP / HO

Marokko-Morde an Studentinnen: Mutter erhält offenbar Horror-Fotos von enthaupteter Tochter 

Update vom 22.12.2018, 12.31 Uhr: Die furchtbaren Morde an den beiden Rucksack-Touristinnen Maren Ueland und Louisa Vesterager Jespersen erschüttern ihre Familien und die europäische Öffentlichkeit. Nun kommen offenbar weitere grausige Details ans Licht. Wie die englische Sun berichtet, soll die Mutter der ermordeten Maren Ueland Fotos von ihrer enthaupteten Tochter geschickt bekommen haben. Der Account sei mit den Bildern regelrecht geflutet worden, berichtet das Blatt. Laut dem Bericht seien es hunderte schreckliche Fotos gewesen. 

Es sei noch nicht klar, ob die Bilder von den Tätern oder den Ermittlern gemacht wurden. Der Vorgang soll eine Reaktion auf den Appell von Freunden der Opfer gewesen sein, die dazu aufgerufen hatten, das Horror-Video von der Ermordung einer der beiden Frauen nicht anzusehen. 

Marokko - News vom 21.12.2018: Polizei hält Horror-Video für echt

12.03 Uhr: Ein Video, das mutmaßlich die Ermordung einer skandinavischen Touristin in Marokko zeigt, ist nach Meinung der norwegischen Polizei höchstwahrscheinlich echt. Zwar sei die technische Analyse noch nicht vollständig abgeschlossen, teilten die Ermittler in Oslo am Freitag mit. Aber es gebe kein Anzeichen dafür, „dass das Video nicht authentisch ist“, hieß es. Die Verifikation in Zusammenarbeit mit den dänischen Behörden dauerte noch an. 

Das rund eine Minute lange Video war in den sozialen Medien aufgetaucht. Es zeigt, wie zwei Personen einer offenbar jungen Frau mit einem langen Messer den Kopf abtrennen. Eine Person erklärt dabei, es handele sich um Rache für Angriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in dem Ort Hadschin im Osten Syriens. Dort gehen Truppen unter Führung der Kurdenmiliz YPG gegen die Extremisten vor. Die internationale Anti-IS-Koalition unterstützt die Operation.

Marokko: Morde an Studentinnen - Polizei untersucht weiteres Video

Update 21.12.2018, 10.38 Uhr: Nach dem Mord an zwei skandinavischen Touristinnen in Marokko verdichten sich die Hinweise auf einen Terrorakt. Die marokkanischen Ermittler untersuchten die Echtheit von Videos, in denen die vier festgenommenen Verdächtigen IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi einen Treueeid leisten, teilte die Staatsanwaltschaft am späten Donnerstagabend mit. Die Videos wurden demnach in der Woche vor dem Verbrechen an den Studentinnen aufgenommen.

Die Ermittler untersuchen zudem ein weiteres Video, das ebenfalls im Internet aufgetaucht war. Darin ist zu sehen, wie einer offenbar jungen Frau mit einem Messer der Kopf abgeschnitten wird. Ob es tatsächlich mit dem Mord in Verbindung steht, ist noch unklar.

In der Bekennerbotschaft erklärt einer der vier Männer: „Wir sagen dem Kalifen der Muslime (Al-Bagdadi), dass du im Maghreb Soldaten hast, deren Zahl nur Gott kennt. Sie sind entschlossen, die Sache Gottes aufrechtzuerhalten und die Ehre der Muslime zu verteidigen.“

In der Botschaft nehmen die vier Männer Bezug auf die ostsyrische Stadt Hadschin. In der Region kämpfen Truppen unter Führung der Kurdenmiliz YPG gegen IS-Anhänger. Die von den USA angeführte internationale Koalition unterstützt die Offensive aus der Luft.

Marokko, Imlil: Das vom marokkanischen Nachrichtensender 2M zur Verfügung gestellte Foto zeigt Forensiker, die die Gegend um ein Zelt in einer abgelegenen Gegend im Atlasgebirge untersuchen. Am Fuß des bei Wanderern beliebten Berges Toubkal waren die Leichen zweier junger Frauen aus Skandinavien gefunden worden.
Marokko, Imlil: Das vom marokkanischen Nachrichtensender 2M zur Verfügung gestellte Foto zeigt Forensiker, die die Gegend um ein Zelt in einer abgelegenen Gegend im Atlasgebirge untersuchen. Am Fuß des bei Wanderern beliebten Berges Toubkal waren die Leichen zweier junger Frauen aus Skandinavien gefunden worden. © dpa / 2m

Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sagte: „Das ist ein brutaler und sinnloser Angriff auf unschuldige Menschen, dem wir mit Abscheu und Verurteilung gegenüberstehen.“ Und weiter: „Eine Ferienreise wurde zu einem Alptraum. Zwei junge Menschen wurden auf bestialische Weise ermordet.“

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Erstmeldung 20.12.2018: Marokko: Morde an Studentinnen geben Rätsel auf - Video soll grausame Szene zeigen

Rabat - Nach dem Mord an zwei skandinavischen Touristinnen in Marokko hat die Polizei drei weitere Tatverdächtige festgenommen. Das meldete die marokkanische Nachrichtenagentur MAP am Donnerstag unter Berufung auf die zentrale Ermittlungsbehörde des Landes. Bereits vor zwei Tagen war in Marrakesch ein erster Verdächtiger festgenommen worden. Bei dem Mord an den Studentinnen handelt es sich den Ermittlern zufolge möglicherweise um einen Terrorakt - in einigen Medien wird über einen IS-Zusammenhang berichtet.

Die beiden Studentinnen aus Norwegen und Dänemark waren am Montag am Fuß des bei Wanderern beliebten Berges Toubkal gefunden worden. Offenbar wurden die beiden Frauen grausam ermordet. Laut Innenministerium wurden die Opfer am Montag entdeckt, mit Spuren von Messerstichen und „Anzeichen von Gewalt am Hals“. Eine der beiden jungen Frauen sei laut Polizei sogar enthauptet worden.

Marokko: Morde an Studentinnen geben Rätsel auf - Horror-Video deutet auf Terrorakt hin

Ermittler untersuchen ein Video, das in den sozialen Medien aufgetaucht ist. In dem rund eine Minute langen Film ist zu sehen, wie zwei Personen einer offenbar jungen Frau mit einem langen Messer den Kopf abschneiden. 

Ob das Video tatsächlich mit dem Mord an den beiden Touristinnen in Verbindung steht, war zunächst unklar.

Rachid Afatti, Ouziad Younes and Ejjoud Abdessamad (v.l.n.r.): Haben sie die beiden Studentinnen ermordet?
Rachid Afatti, Ouziad Younes and Ejjoud Abdessamad (v.l.n.r.): Haben sie die beiden Studentinnen ermordet? © AFP / -

„Alptraum“: Norwegischer Ministerpräsident schockiert nach Marokko

„Eine Ferienreise wurde zu einem Alptraum“, sagte Dänemarks Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen am Donnerstag. „Zwei junge Menschen wurden auf bestialische Weise ermordet.“ Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sagte: „Das ist ein brutaler und sinnloser Angriff auf unschuldige Menschen, dem wir mit Abscheu und Verurteilung gegenüberstehen.“ Und weiter: „Es zeigt sich, dass es immer noch dunkle Mächte gibt, die mit Gewalt uns und unsere Lebensweise bekämpfen“, sagte Rasmussen. „Das macht mich wütend, aber bestärkt mich auch, dass wir niemals nachgeben und aufgeben dürfen.“

Auch der marokkanische Ministerpräsident Saadeddine el-Othmani verurteilte die Tat. „Das ist ein Stich in den Rücken Marokkos und der Marokkaner“, sagte er am Donnerstag. Sein Land habe bisher viel im Kampf gegen den Terrorismus erreicht.

Die beiden Studentinnen werden von Angehörigen als erfahrene Outdoor-Sportlerinnen beschrieben, die niemals übermütig handelten. "Regel Nummer eins war für sie immer Sicherheit", sagte die Mutter von Maren Ueland dem norwegischen Sender NRK.

Marokko: Auswärtiges Amt warnt vor bestimmten Routen

Der Fall ruft Bestürzung hervor, auch weil Marokko als relativ sicheres Reiseland gilt. Das Atlasgebirge ist beliebt bei Touristen. Das Auswärtige Amt in Berlin warnt für das Land vor Touren abseits befestigter Straßen ohne lokale Führer. Explizite Reisewarnungen gelten jedoch ausschließlich für die Grenzregionen zu Algerien, Mauretanien und das umkämpfte Gebiet Westsahara.

Die marokkanische Staatsanwaltschaft hat vier Männer in Verdacht, die eine Verbindung zu einer Terrorgruppe haben sollen. Der am Dienstag festgenommene Mann gehöre einer Extremistengruppe an, hieß es.

Video zu den Morden der Studentinnen in Marokko

Merkel fordert Anerkennung Marokkos als sicheren Herkunftsstaat

Auch interessant in diesem Zusammenhang: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zuletzt in der Migrationsdebatte erneut die Anerkennung Marokkos als sicheren Herkunftsstaat verlangt. Marokko sei im vergangenen Jahr Herkunftsland von sehr vielen illegalen Migranten gewesen, sagte Merkel am Montag am Rande der Konferenz zur Annahme des UN-Migrationspakts in Marrakesch.

Sie habe sich bei einem Gespräch mit dem marokkanischen Ministerpräsidenten Saad Eddine El Othmani am Vorabend für die Zusammenarbeit bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber bedankt. Die Rückführung habe sich in den vergangenen Jahren stark verbessert, sagte Merkel. Aus diesem Grund sei es „hohe Zeit, dass wir seitens Deutschlands Marokko zu einem sicheren Herkunftsland erklären, damit gerade die illegale Migration zwischen Marokko und der Europäischen Union noch besser bekämpft werden kann“.

Vor allem bei den Grünen gibt es erhebliche Vorbehalte gegen eine solche Anerkennung Marokkos, die Rückführungen wesentlich erleichtern würde.

Auch in der Schweiz ist es zu einem rätselhaften Tod einer jungen Frau gekommen. Ihr Freund steht unter Verdacht, die 22-Jährige getötet zu haben.

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dpa, afp, mke

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