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Greta Thunberg in Hamburg - Heftige Vorwürfe an die Politik: „Verhalten sich immer noch so...“

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Bei der Demonstration von Fridays for Future in Hamburg richtete Greta Thunberg scharfe Kritik an Politiker.
Bei der Demonstration von Fridays for Future in Hamburg richtete Greta Thunberg scharfe Kritik an Politiker. © dpa / Daniel Bockwoldt

Wird dieser Promi-Besuch den Grünen bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg nützen? Greta Thunberg hat die Hansestadt besucht - und Politiker scharf kritisiert.

Update vom 3. März 2020: Erneut gibt es viel Wirbel um Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie wurde Opfer einer vulgären Sticker-Aktion. Nun wehrte sich die 17-Jährige auf Twitter - und bekam lautstarke Unterstützung. 

Update um 18.25 Uhr: Bei ihrer Rede während der Hamburger Fridays-for-Future-Demonstration richtete Greta Thunberg heftige Vorwürfe an Politiker und Entscheidungsträger, die sich ihrer Meinung nach nicht genug für den Klimaschutz einsetzen. „Die Entscheidungsträger verhalten sich immer noch so, als ob alles gut wäre. Und die Wissenschaft wird immer noch ignoriert“, kritisierte Thunberg am Freitag. Weitere sagte sie: „Das ist das Jahr 2020, und wir müssen jetzt echtes Handeln sehen.“ Die Krise sei hier und jetzt und nicht in der fernen Zukunft. 

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Greta Thunberg in Hamburg: „Wir sind müde, konstant außen vor gelassen zu werden“

„Wir sind müde, konstant außen vor gelassen zu werden“, beschwerte sich die 17-Jährige weiter. Sie wisse nicht, wie Politiker ihren Kindern in die Augen schauen können, während sie ihnen die Zukunft stehlen. Doch auch eine positive Botschaft hatte Thunberg für ihre Zuhörer: „Wenn genug Menschen mitmachen, den Wandel voranzutreiben, dann kann der Wandel auch gelingen“, prognostizierte sie. 

Update um 17.51 Uhr: Laut Polizeiangaben waren insgesamt rund 20 000 Teilnehmer bei der Klima-Demonstration zwei Tage vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg vor Ort. Zuerst gab es ein Bühnenprogramm mit der Hamburger Band Fettes Brot, danach zogen die Demonstranten vom Heiligengeistfeld in Richtung Innenstadt. Sowohl Greta Thunberg als auch die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer sollen bei einer Abschlusskundgebung zudem eine Rede halten. 

Beim Karneval in Gelsenkirchen musste ein Topstar seinen Auftritt nach nur zehn Minuten abbrechen. Der Veranstalter zog Konsequenzen.

Greta Thunberg in Hamburg: Zum Auftakt der Klima-Demo waren 10 000 Teilnehmer vor Ort 

Update 15.25 Uhr: „Wir sind traurig, wir sind wütend“, sagte Yavuz Feroglu vom kurdischen Dachverband Nav-Dem in Hamburg. Er war einer der Tausenden Schüler und Studenten, die zu Beginn der Klimademonstrationen in der Stadt eine Schweigeminute eingelegten. Sie gedachten damit der Opfer der mutmaßlich rassistisch motivierten Gewalttat im hessischen Hanau.

Die Polizei sprach von etwa 10.000 Teilnehmern beim Auftakt mit weiterem Zulauf. Nach der Auftaktkundgebung wollten die Demonstranten durch die Hamburger Innenstadt ziehen. Greta Thunberg postete unterdessen ein Bild aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli:

Zwei Tage vor der Hamburger Bürgerschaftswahl waren auch zahlreiche Politiker zu der Demo gekommen, darunter die Grünen-Chefs Robert Habeck und Annalena Baerbock sowie die grüne Hamburger Spitzenkandidatin Katharina Fegebank.

Greta Thunberg in Hamburg: Senator sieht „erhöhte Terrorgefahr“ - Aktivistin verlangt Panikraum

Update 12.04 Uhr: Wegen der Bluttat in Hanau erhöht die Polizei ihre Schutzmaßnahmen bei der „Fridays For Future“-Demo mit Greta Thunberg in Hamburg. „Nach Hanau müssen wir bundesweit von einer erhöhten Gefahr rechtsterroristischer Anschläge ausgehen“, twitterte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). Die Polizei werde daher ihre Präsenz erhöhen. 

Das geschehe aber „vorsorglich“, betonte Grote. „Gerade in diesen Zeiten“ müsse das Versammlungsrecht geschützt und genutzt werden. Am Freitagmittag soll in der Hansestadt die Klimademonstration mit Greta Thunberg starten.

Erstmeldung: Greta Thunberg demonstriert in Hamburg - ihr Team hat eine Frage an die Feuerwehr 

Hamburg - Ein „Panikraum“ hat meist eine gepanzerte Tür, bruchsichere Fenster und eine Belüftung. Wer sich bedroht fühlt, kann sich hierin zurückziehen - und offenbar möchte Greta Thunberg (17) so eine Möglichkeit bei ihrem Hamburg-Besuch gegeben wissen. Bild.de berichtet, dass ihnen diese Info gesteckt und anschließend aus Hamburger Sicherheitskreisen bestätigt wurde. 

Thunbergs schwedisches Sicherheitsteam habe sich demnach erkundigt, ob die ehemalige Zentralambulanz für Betrunkene (ZAB) an der Glacischaussee zur Verfügung stehe - „als Safe-Room für Greta Thunberg.“ „Dieser Anruf verblüffte die Mitarbeiter“, so Bild.de. Die Feuerwehr Hamburg habe bereits abgelehnt, da sie die Räumlichkeiten brauche, so der Bericht. 400 Polizisten stünden einsatzbereit, um für Sicherheit bei der Demo kurz vor der Hamburg-Wahl 2020 zu sorgen.

Greta-Anhänger in Hamburg: Bürgerschaftswahl „keine regionale Sache“

Die Wahl am 23. Februar sei indes keine regionale Sache, sondern ein ganz entscheidender Akzent für Klimapolitik deutschlandweit, finden die Aktivisten. „Der Besuch von Greta Thunberg zeigt, dass Fridays for Future sich genauso wenig wie die Klimakrise an Landesgrenzen hält und Hamburg an dem Tag im Fokus der europäischen Aufmerksamkeit stehen wird“, sagte indes der Fridays-for-Future-Mitorganisator Arnaud Boehmann.

Das Motto der Demo an diesem Freitag ist „Hamburg wählt Klima“. Die von Thunberg initierte Bewegung fordert von der Politik mehr Anstrengungen bei der Senkung der CO2-Emissionen. Um 12 Uhr soll es losgehen. Eine Rede Thunbergs wird erwartet, außerdem hat sich die Hamburg Hip-Hop-Gruppe Fettes Brot angekündigt. Fridays for Future erwartete nach eigenen Angaben 30.000 Teilnehmer.

Greta Thunberg in Hamburg: „Schülerstreik oder schon Grünen-Wahlkampfhilfe?“

Beobachter glauben, dass der Besuch der prominenten Klima-Aktivisten den Hamburger Grünen bei der Wahl helfen könnte. „Schülerstreik oder schon Grünen-Wahlkampfhilfe?“, fragt zum Beispiel das Spiegel-Portal bento. Hamburg gilt als Hochburg der Klimaschutzbewegung. Es ist nicht der erste Besuch Thunbergs in in der Stadt: Am 1. März 2019 war die schwedische Klimaaktivistin schon bei einer Demo in der Hansestadt dabei. Sie organisierte in Hamburg bereits zwei Demonstrationen mit 100.000 beziehungsweise 50.000 Teilnehmern. 

Mit dem Klimagesetz übernehme die EU eine führende Rolle, ist sich Kommissionschefin Ursula von der Leyen sicher. Greta Thunberg bemüht dagegen das Bild eines „brennenden Hauses“.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plant eine Offensive zum Klimaschutz. Die deutsche Wirtschaft soll umgekrempelt und die politische Landschaft auf Jahrzehnte verändert werden.

frs

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