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Hamas-Chefs führen Luxusleben weit weg vom Krieg in Israel – mit Unterstützung aus Deutschland

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Während im Krieg Menschen sterben, operieren die Hamas-Führer aus sicherer Entfernung. Um die Menschen in Gaza geht es ihnen nicht, sie haben ein anderes Ziel, sagt ein Experte.

Gaza – Das Sterben der anderen ist offenbar erträglicher, wenn man Klimaanlage und Zimmerservice hat. Während sich der Krieg in Israel nach den Gräueltaten der Hamas immer mehr zuspitzt und Zivilisten um ihr Leben bangen, residiert die Führung der Terrororganisation weit weg in Luxushotels. „Die Top-Führungsfiguren der Hamas sind schon seit Jahren in Katar. Die sind dort sehr komfortabel untergebracht und lassen es sich gut gehen“, weiß Terrorismus-Experte Hans-Jakob Schindler vom Counter Extremism Project (CEP).

Hamas im Krieg in Israel: Experte sieht ein anderes Ziel der Terroristen

Die Hamas-Spitze verfügt im Krieg in Israel über enorme Geldmittel, die sie über Jahre angesammelt hat. Auch Gruppierungen aus Deutschland spielen dabei eine Rolle. Die Menschen in Gaza seien der Hamas herzlich egal, sagt Schindler – die Terroristen hätten ein ganz anderes Ziel.

Hossein Amirabdollahian (l), Außenminister des Iran, und der politische Hamas-Führer Ismail Hanija
Hossein Amirabdollahian (l), Außenminister des Iran, und der politische Hamas-Führer Ismail Hanija in Katars Hauptstadt Doha. Iran gilt als Unterstützer der Hamas. © picture alliance/dpa/Iranian Foreign Ministry/AP

Die Milizen gerieren sich immer wieder als großer Befreier, im Dienst der Palästinenser. Das sei Unsinn, sagt Schindler: „Die Hamas ist absolut zynisch. Es geht ihr nicht um die Befreiung der Palästinenser, sondern um die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates, auf Kosten der Bevölkerung nach dem Motto: It’s a risk for you I am willing to take“, so der Experte. Also: Ihr tragt das Risiko, liebe Zivilbevölkerung, und wir nehmen das gern in Kauf.

Krieg in Israel: Hamas-Anführer residieren in sicherer Entfernung – weit entfernt von Gaza

Das bekommen die Menschen in Gaza im Krieg in Israel am eigenen Leib zu spüren, dort bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an. Es fehlt an Nahrung, Treibstoff und Medikamenten. Derweil hortet die Hamas Tonnen an Vorräten für die eigenen Terroristen. „In den Tunneln unter Gaza lagern Lebensmittel, Treibstoff, Medikamente. Das behält die Führung alles für sich. Da kann man sich fragen: Wenn die Hamas sich doch angeblich um die Palästinenser sorgt, warum geben die der Bevölkerung nichts davon ab?“

Hans-Jakob Schindler vom Counter Extremism Project (CEP)
Dr. Hans-Jakob Schindler vom Counter Extremism Project (CEP). Die NGO setzt es sich zum Ziel, der Bedrohung durch extremistische Ideologien entgegenzuwirken und Unterstützungsnetzwerke von Terrororganisationen unter Druck zu setzen. © Privat

Führungsleute wie Hamas-Chef Ismail Hanija operieren derweil aus sicherer Entfernung in Katar. Von dort hätten sie den Befehl zum abscheulichen Massaker am 7. Oktober gegeben, bei dem rund 1400 Menschen getötet wurden, sagt Schindler: „Sie haben dort Büros und können offen agieren, Katar sieht die Hamas ja nicht als Terrororganisation an.“

Hamas verfügt über viel Geld im Krieg in Israel: Mittel kommen aus Katar, Türkei und anderen Ländern

Das Leben in Katar ist teuer und die konzertierte Terroraktion am 7. Oktober muss jahrelang vorbereitet gewesen sein – mit Kosten in mehrstelliger Millionenhöhe. Woher hat die Hamas das Geld? „Die finanziellen Mittel stammen zum großen Teil aus Katar und einem Firmengeflecht in der Türkei und in anderen Ländern, die die Hamas nicht als Terrororganisation definieren.“ Es sind Dutzende Firmen in der Türkei, aber auch in Algerien oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Beziehungen zur Hamas pflegen. Und die Terrormiliz generiert daraus Millionengewinne, als wäre sie eine Investmentfirma. Allein Katar überweise jeden Monat 30 Millionen Dollar an die Hamas in Gaza, so Schindler. Die politischen Führer hätten Privatvermögen in Millionenhöhe für sich ganz allein.

Spenden aus Deutschland gehen an die Hamas: Strukturen könnten Krieg in Gaza unterstützen

Eine weitere wichtige Quelle: Spenden. „Auch in Europa oder den USA sammeln Organisationen Gelder für die Hamas. Oft sind sie als Hilfsorganisationen getarnt, so wie zum Beispiel das Netzwerk des deutschen Vereins Ansaar International, der inzwischen verboten ist.“ Ansaar war 2012 in Düsseldorf gegründet worden – angeblich, um Spenden für Hilfsbedürftige in Syrien, Somalia oder Afghanistan zu sammeln. In Wahrheit habe der Verein aber „Spenden in erheblichem Umfang“ an Terror-Organisationen wie Hamas verteilt, wie es in einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts heißt, mit dem das Verbot des Netzwerks Ende August 2023 noch einmal bekräftigt worden war.

„So ein Verbot ist eine wichtige rechtliche Grundlage, um Gelder einzuziehen. Damit ist es aber nicht getan. Die Geldsammler suchen sich sofort andere Wege und organisieren sich neu. Daher müssen die Behörden immer wieder am Ball bleiben, diese neuen Strukturen erkennen und stören“, sagt Schindler. Denn das Potenzial für solche Strukturen sei in Deutschland beträchtlich.

„Generation Islam“ spielt bei Hamas-Propaganda in Deutschland eine wichtige Rolle

Das zeigt sich seit Wochen im Netz und auf der Straße. Der Krieg in Israel ist ein perfektes Mobilierungsinstrument für die islamistische Szene in Deutschland: Mit Schockvideos und Slogans heizen sie die Stimmung auf. Organisationen wie die islamistische „Generation Islam“ hatten etwa Anfang November einen islamistischen Aufmarsch in Essen organisiert.

Gruppen wie sie seien „sehr willentliche Helfer“ der Hamas, sagt Schindler. „Ein großes Ziel der Hamas ist Propaganda. Niemand in der Führung der Hamas ist naiv genug, zu glauben, dass sie militärisch einen Sieg gegen Israel erringen können.“ Die Terroristen würden im Krieg in Israel ganz bewusst Zivilisten, die fliehen wollten, an der Grenze des Gazastreifens zurückhalten: „Damit sie getötet werden. Sie wollen diese Bilder provozieren.“ (pen)

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