Björn Höcke von Reportern begleitet - Wachmann sorgt für verstörende Kamera-Szene

Vor der Thüringen-Wahl wird Björn Höcke von TV-Reportern begleitet. Dabei sorgt ein Wachmann des Politikers für verstörende Szenen.
Erfurt - Die AfD um ihren Thüringen-Spitzenkandidaten Björn Höcke gibt sich sehr bürgerlich, ja, fast staatstragend am Wahlabend. Sie würde laut AfD-Bundessprecher Alexander Gauland sogar sehr gerne die „bürgerliche“ Mehrheit nutzen und mit der CDU koalieren. Dazu wird es wohl nicht kommen, trotz aller überraschend leisen Tönen von Höcke, Meuthen & Co. nach der Thüringen-Wahl. Und freilich auch trotz des erfolgreichen AfD-Ergebnisses von über 23 Prozent, das nun am Wahlabend zu teils absurden Wort- und Gedankenspielen in Sachen Koalitions-Ideen führt - zum Beispiel zur R2G2.
Dass die AfD, besonders deren rechter „Flügel“ um Björn Höcke, sich etwas unbeobachteter ganz anders gibt, zeigt ein aktuelles Video von Spiegel-TV. Die Reporter haben Höcke während des Thüringen-Wahlkampfs begleitet - und verstörende Szenen erlebt.
Björn Höcke (AfD) bei Thüringen-Wahlkampf gefilmt - verstörende Szenen
Schon die Einleitung des Moderators von Spiegel-TV spricht Bände über den Beitrag zu Björn Höcke im Spiegel-TV, der daraufhin folgt: „Immer wieder begleiten wir Björn Höcke bei seinen Auftritten. Doch so bizarr wie das, was wir jetzt beim Thüringer Wahlkampf erlebt haben, war es noch nie.“
Auch die einleitenden Szenen zeichnen ein unangenehmes Klima der AfD-Wahlkampfveranstaltungen: Ein Glatzen-Mann starrt in die Kameralinse, um sie dann kurz später abzulecken, ein weiterer schimpft übel ins Mikro. Herzerwärmende Szenen aus dem AfD-Thüringen, die so gar nicht zu dem bürgerlichen Antlitz passen, das die AfD am Wahlsonntag in Thüringen zeichnen will.
Thüringen-Wahl: Verstörendes Video von AfD-Veranstaltung mit Björn Höcke
Dann folgen die AfD-Fans: Es sind die typischen Abgehängten, so zumindest bezeichnet sie Spiegel-TV. Ein alter Mann, der keine Ausländer will. Eine Frau, die sich ärgert, dass sie auf Facebook gelöscht wird, wenn sie Ausländer als Affen bezeichnet. Aber sie weiß sich zu helfen: „Ich verwende ab jetzt immer das Affen-Smiley. Es gibt immer eine Alternative.“ Zwischendrin immer wieder Herren mit Glatzen, die Höcke vor dem offenbar unerwünschten Kamera-Team schützen.
„Sie fühlen sich halt abgehängt“, versucht zwischendrin ein SPD-Kandidat die Stimmung in seinem Wahlkreis zu erklären.
Bei einer weiteren AfD-Veranstaltung, wo die Reporter erst durch die Polizei Zutritt bekommen, wird es dann richtig absurd: Eine ältere Frau vergleicht in einem Satz spielend die angebliche „Grünen-Diktatur“ mit dem Nazi-Regime und Stalin. Ein anderer, mittleren Alters, Schnauzer und Vokuhila, behauptet, er gehöre der ersten Generation an, die nicht nochmal jung sein wolle. So schlimm stehe es um Deutschland.
Björn Höcke und Bodo Ramelow gewinnen Wahl in Thüringen
Dann kommt Höcke. Seine Securitys rempeln die TV-Reporter an, stellen sich provokativ vor die Kamera. Die meisten tragen Glatze. Dann schließlich die verstörende Eingangsszene des Beitrags in voller Länge: Einer der Höcke-Schützer, Vollbart und Glatze, starrt in die Kameralinse - und leckt sie dann genüsslich ab. „Sie haben eben die Kamera abgeleckt“, sagt ein Spiegel-Reporter. „Nö“, sagt der AfD Mann und schüttelt mit dem Kopf.
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kmm