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Impfpflicht vor dem Aus? Lauterbach widerspricht - und warnt vor Variante „so tödlich wie Delta“

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Von: Florian Naumann

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Macht Omikron der Impfpflicht noch den Garaus? Karl Lauterbach will das verhindern - er verweist auf ein noch fiktives, aber drastisches Szenario.

Berlin - Die lange angedachte Corona-Impfpflicht gerät wieder ins Wackeln - unter anderem wegen milderer Verläufe in der Omikron-Welle. Gesundheitsminister Karl Lauterbach* (SPD) will aber dennoch an dem Instrument festhalten. Er verweist auf denkbare weitere Wendungen in der Pandemie.

Lauterbach verteidigt Corona-Impfpflicht: „So etwas kann niemand ausschließen“

Die Impfquote sei zu niedrig und das Virus könne sich auch noch einmal verändern, in dem es wie Omikron höchstansteckend bleibe, aber wieder tödlich wie Delta werde, sagte der Minister am Dienstagmorgen im Deutschlandfunk. „So etwas kann niemand ausschließen. Daher sind Werte von 80 Prozent deutlich zu niedrig.“

Auf Twitter erklärte Lauterbach unter Verweis auf eine aktuelle Studie aus der Schweiz: „An Covid versterben kaum Geboosterte und sehr wenig Geimpfte. Es sind die Umgeimpften, die wir schützen müssen.“ „Mir wäre es lieber wir schützten sie durch eine allgemeine Impfpflicht, als im Herbst wieder durch Beschränkungen für alle“, fügte er hinzu. Ähnlich äußerte sich auch Parteigenossin Malu Dreyer im ARD-Talk „Hart aber fair“ - sie warnte vor einem „Totalaufstand“ bei erneuten Einschränkungen im Herbst.

Corona-Impfpflicht? Lauterbach will auf Impfregister verzichten

Lauterbach plädierte im Deutschlandfunk zugleich für eine allgemeine Impfpflicht ohne ein erst noch zu schaffendes Impfregister. „Wir können die Impflicht auch monitorisieren ohne Impfregister“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag im Deutschlandfunk. Er warne davor, auf ein Register zu setzen. „Der Aufbau eines Impfregisters dauert lange und ist auch datenschutzrechtlich nicht unumstritten.“ Auf Details einer Impfstatus-Kontrolle ohne Register wollte er aber nicht eingehen, um noch zu formulierenden Anträgen im Bundestag* nicht vorzugreifen.

Der Minister verteidigte auch den Plan, die genaueren PCR-Tests bei der Freitestung für ein vorzeitiges Quarantäne-Ende jetzt vorrangig für Gesundheits- und Pflegepersonal vorzuhalten. „Wir werden nicht genug PCR-Tests haben, da ist die Kapazität begrenzt“, sagte er. Für andere Gruppen wie in den Schulen sei ein Antigentest ausreichend. Für das Freitesten funktioniere dieser Test sehr gut. „Er funktioniert nicht ganz so gut am Anfang einer Infektion“, so Lauterbach, „er funktioniert aber sehr gut, wenn man zurück will.“ (dpa/fn)

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