China beklagt „humanitäre Katastrophe“ in Gaza und fordert dringende Maßnahme
Das Emirat Katar hat im Drama um die Hamas-Geiseln eine wichtige Vermittlerrolle – und sieht eine Einigung nahen. Der News-Ticker zum Israel-Krieg.
- „Geringfügige Hindernisse“: Deal um Geisel der Hamas scheint greifbar
- Kampfpause zur Freilassung der Geiseln? Waffen im Gazastreifen könnten vorübergehend schweigen
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben zur Situation in Israel und im Gazastreifen nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Update vom 21. November, 9.33 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet – zu den weiteren Entwicklungen unser weiterführender News-Ticker.
Update vom 21. November, 7.50 Uhr: China hat Vertreter muslimischer Staaten und der Palästinensischen Autonomiebehörde zur Zusammenarbeit aufgefordert. Die internationale Gemeinschaft müsse „dringend handeln und wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung dieser Tragödie zu verhindern“, forderte der chinesische Außenminister Wang Yi gestern bei einem Treffen mit Spitzenvertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde und vier muslimisch geprägten Ländern in Peking.
„In Gaza bahnt sich eine humanitäre Katastrophe an“, sagte Wang mit Blick auf den Israel-Krieg weiter. Die Situation in dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Palästinensergebiet betreffe „alle Länder der Welt“. China sympathisiert seit jeher mit den Palästinensern und unterstützt eine Zweistaatenlösung. Überdies bemüht sich Peking, sich als Vermittler in regionalen Konflikten im Nahen Osten zu etablieren.

Durchbruch im Geisel-Drama? Deal zur Freilassung rückt deutlich näher
Update vom 20. November, 22.15 Uhr: Die US-Regierung arbeitet eigenen Angaben nach weiter an einer Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen. „Ich möchte nicht in der Öffentlichkeit verhandeln, aber wir glauben, dass wir einer Lösung näher kommen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag im Weißen Haus. Es gebe im Moment aber nichts Neues anzukündigen – man arbeite „Stunde für Stunde“ an einer Lösung. Kirby wiederholte vorherige US-Angaben, wonach man näher an einer Einigung sei als je zuvor.
Er machte keine Angaben dazu, wie viele Geiseln möglicherweise von einem solchen Deal betroffen wären. „Aber natürlich wollen wir (...) vor allem die Freilassung der Kinder und Frauen erreichen, und natürlich auch die der Amerikaner.“ Es sei aber am besten, so wenig wie möglich öffentlich zu sagen, so Kirby.
Verhandlungen für Geiseln im Israel-Krieg: Biden zeigt sich voller Hoffnung mit Blick auf Deal
Update vom 20. November, 20.15 Uhr: US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass eine Einigung zur Befreiung vieler Geiseln im Gazastreifen in Reichweite sein könnte. Auf die Frage eines Journalisten, ob ein solcher Deal absehbar sei, sagte Biden am Montag: „Ich glaube schon.“ Er sei aber derzeit nicht in der Lage, darüber zu sprechen. Auf erneute Nachfrage antwortete Biden mit einem deutlichen „ja“. Der 81-Jährige äußerte sich am Rande der traditionellen Zeremonie zur Begnadigung zweier Truthähne vor dem Thanksgiving-Fest im Garten des Weißen Hauses.
Update vom 20. November, 15.25 Uhr: Delegationen aus arabischen und muslimischen Ländern sind in China, um über eine diplomatische Lösung des Krieges in Israel zu verhandeln. Ein Experte rügte indes die „Doppelmoral“ dieser Aktion.
Update vom 20. November, 14.18 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am 26. und 27. November sowohl Israel als auch Katar und Oman besuchen. Das teilt das Bundespräsidialamt mit. In Israel werde er unter anderem Präsident Isaac Herzog treffen. Zudem seien Termine im Süden Israels und Ostjerusalem geplant, heißt es.
Update vom 20. November, 13.39 Uhr: Der Spiegel widmet sich angesichts Verhandlungen im Israel-Krieg der Frage, warum Saudi-Arabien, „das politische Schwergewicht der arabischen Welt“, nicht als Vermittler auftritt. Es gibt mehrere Erklärungsansätze. Die Unterstützung für die Palästinenser sei in Saudi-Arabien zwar jahrzehntelang Staatsräson gewesen, heißt es in der Analyse, doch das Königreich auch stets eng verbündet mit den USA, der Schutzmacht Israels.
Und bei der „älteren Riege von Politikern“ im Land sowie der Bevölkerung sei eine Annäherung an Israel „alles andere als populär“, meint der Spiegel. Dies seien Gründe, warum es Kronprinz Mohammed bin Salman schwerfallen könnte, sich eindeutig zu positionieren.
Huthi-Rebellen wollen wegen Angriffen im Gazastreifen israelisches Schiff gekapert haben
Update vom 20. November, 10.01 Uhr: Huthi-Rebellen wollen ein israelisches Schiff gekapert haben – nun weist Iran weist israelische Vorwürfe zurück, an der Entführung im Roten Meer beteiligt zu sein. Widerstandsgruppen der Region träfen Entscheidungen auf Grundlagen ihrer eigenen Interessen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums heute laut der dpa bei einer Pressekonferenz in Teheran.
Gestern hatten die Huthis mitgeteilt, ein israelisches Schiff aufgrund der Angriffe Israels im Gazastreifen gekapert zu haben. Iran unterstützt die Huthi-Miliz im Jemen. Hier lesen Sie, welche Gefahr von 200.000 Rebellen für den Israel-Krieg ausgehen könnte.
China unterstützt Zwei-Staaten-Lösung für Gazastreifen
Update vom 20. November, 9.39 Uhr: China unterstützt nach den Worten des chinesischen Außenministers Wang Yi die Forderung auf dem Sondergipfel in Riad nach einer Zwei-Staaten-Lösung für den Gazastreifen „voll und ganz“. Zudem müsse die internationale Gemeinschaft jetzt handeln und wirksame Maßnahmen ergreifen, um die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen zu beenden, sagt er bei einem Treffen mit Ministern aus arabischen und islamischen Ländern.
Verhandlungen um Geisel-Freilassung im Israel-Krieg
Erstmeldung vom 20. November: Tel Aviv/Gaza/Doha – In Katar befindet sich sowohl ein großer US-Militärstützpunkt als auch das politische Büro der Hamas. Die katarische Regierung hatte in Verhandlungen über die Freilassung der Hamas-Geiseln vermittelt. Im Zuge dessen waren bisher vier Geiseln freigekommen.
Terroristen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober bei Massakern und Angriffen im Grenzgebiet zu Israel rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Verhandlungen im Israel-Krieg – Geisel-Deal scheint greifbar
Ein Deal zur Freilassung einiger Dutzend der Geiseln scheint unterdessen in Reichweite zu kommen. Es gebe nur noch sehr niedrige Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, sagte am Sonntag (19. November) Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani in Doha. Die ungelösten Punkte seien jetzt eher „praktisch und logistisch“, berührten aber nicht den Kern des Deals. Die Hindernisse seien „geringfügig“.

Al-Thani zeigte sich nach einigen „Aufs und Abs“ in den Gesprächen „zuversichtlicher, dass wir ziemlich nahe vor einer Übereinkunft sind, die die Leute sicher nach Hause zurück bringen kann“. Einen Zeitplan nannte der katarische Ministerpräsident nicht. Zuvor hatte die US-Regierung bekräftigt, sie arbeite „weiter hart daran, eine Einigung zu erzielen“. Das Weiße Haus dementierte allerdings einen Bericht der Washington Post über eine vorläufige Einigung.
Verhandlungen in Israel? Laut Hamas Kampfpause am Montag
Laut einem Medienbericht äußerte sich inzwischen auch ein Vertreter der islamistischen Terrororganisation Hamas. Er soll eine Kampfpause zur Freilassung der israelischen Geiseln an diesem Montag (20. November) angekündigt haben. Im Rahmen einer Vereinbarung werde angeblich um 11.00 Uhr Ortszeit eine Kampfpause in Kraft treten.
Das soll ein Hamas-Beamter der jordanischen Zeitung Al Ghad gesagt haben, wie die NachrichtenseiteYnet meldete. Ein israelischer Beamter habe den Bericht jedoch dementiert und erklärt, es gebe keine solche Vereinbarung, hieß es. Sämtliche Angaben ließen sich zunächst unabhängig nicht überprüfen.
Geisel-Drama: Israels Kriegskabinett will angeblich Familien treffen
Unterdessen wollen Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts angeblich am Montag Familienangehörige der Geiseln treffen. Wie die Zeitung The Times of Israel in der Nacht meldete, war zunächst noch unklar, wie viele Angehörige an dem am Abend erwarteten Treffen teilnehmen werden. Eine Bestätigung für das Treffen gab es zunächst nicht. (mit Nachrichtenagenturmaterial)