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Huthi-Rebellen wollen israelisches Schiff gekapert haben – Israel dementiert

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Huthi-Rebellen greifen Frachtschiff im Roten Meer an
Das Frachtschiff „Galaxy Leader“ liegt im Hafen von Koper. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. (Archivbild) © Kristijan Bracun/dpa

Huthi-Rebellen im Jemen haben angeblich ein Schiff entführt und Geiseln genommen. Zuletzt drohten sie mit Angriffen auf israelische Schiffe.

Hodeidah – Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein israelisches Schiff im Roten Meer gekapert. Die Rebellen hätten das Schiff beschlagnahmt und an die jemenitische Küste gebracht, erklärte der Militärsprecher der Huthis, Jahya Saree, am Sonntag (19. November) im Onlinedienst X. Das israelische Militär wies die Darstellung umgehend zurück und erklärte auf X, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff.

Die Huthi-Rebellen betrachten sich als Teil der selbstproklamierten „Achse des Widerstands“ gegen Israel, zu der auch andere vom Iran unterstützte Gruppen wie die radikalislamische Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz zählen.

Huthi-Rebellen wollen „militärische Einsätze“ gegen Israel fortsetzen

Die Huthi würden „ihre militärischen Einsätze gegen den israelischen Feind fortsetzen, bis die Aggression gegen den Gazastreifen aufhört und die hässlichen Verbrechen (...) gegen unsere palästinensischen Brüder im Gazastreifen und dem Westjordanland aufhören“, schrieb Sprecher Saree weiter. Eine jemenitische Quelle sagte, die Huthis hätten ein Handelsschiff beschlagnahmt und es in den Hafen von al-Salif in der von den Huthis kontrollierten Küstenstadt Hodeidah gebracht.

Die israelische Armee erklärte hingegen, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff. „Die Entführung eines Frachtschiffs durch die Huthis nahe Jemen im Roten Meer ist ein sehr schwerwiegender Vorfall von globaler Tragweite“, teilte das Militär mit. Das Schiff habe die Türkei auf dem Weg nach Indien verlassen. Die Besatzung bestehe aus Zivilisten mit verschiedenen Nationalitäten - „darunter keine Israelis“.

Israel verurteilt Angriff

Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu verurteilte einen „iranischen Angriff auf ein internationales Schiff“. Der Frachter gehöre einem britischen Unternehmen und werde von einer japanischen Firma betrieben. „An Bord des Schiffs befinden sich 25 Besatzungsmitglieder verschiedener Nationalitäten, darunter Ukrainer, Bulgaren, Philippiner und Mexikaner“, hieß es.

Die Huthi-Rebellen hatten Israel zuvor mit Angriffen auf Schiffe im Roten Meer gedroht. Die schiitischen Rebellen würden israelische Schiffe „suchen und kontrollieren“ und „nicht zögern, sie ins Visier zu nehmen“, hatte Rebellen-Anführer Abdel Malek al-Huthi am Dienstag erklärt.

Israel tarne seine Schiffe auf ihrer Route durch das Rote Meer, insbesondere bei der Passage der Meerenge Bab al-Mandeb, die Jemen und Dschibuti trennt und das Rote Meer mit dem Indischen Ozean verknüpft, erklärte al-Huthi weiter. Die Enge von Bab-al-Mandeb spielt eine entscheidende Rolle im globalen Seeverkehr, insbesondere in Bezug auf den Erdöltransport.

Die Huthi-Rebellen sind seit Jahren in einen Bürgerkrieg mit der international anerkannten Regierung Jemens verwickelt und haben seit 2014 die Kontrolle über die jemenitische Hauptstadt Sanaa. Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas haben sie Israel mehrmals mit Drohnen und Raketen angegriffen. (AFP/skr)

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