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Jens Spahn warnt vor indischer Corona-Variante: „Einreise-Einschränkungen nicht ausgeschlossen“

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Von: Friederike Meier

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Die Corona-Neuinfektionen steigen weiter an. Jens Spahn, RKI-Vize Lars Schaade und PEI-Präsident Klaus Cichutek informieren über die Corona-Lage.

Zusammenfassung: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts und Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts haben sich zur akutellen Corona-Lage geäußert. Lars Schaade nannte es eine „gute Nachricht, dass Inzidenz nicht mehr so stark ansteigt.“ Die Fallzahlen seien allerdings immer noch auf einem zu hohen Niveau. Für Entwarnung sei es also zu früh.

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts Klaus Cichutek, hat sich wegen der zu erwartenden Neuzulassungen von Corona-Impfstoffen zuversichtlich geäußert. Der neu von der EMA zugelassene Impfstoff von Johnson und Johnson/Janssen* sei „sicher und wirksam“.

Lars Schaade vom RKI warnte vor der indischen Variante B.1.617: „Diese Variante könnte uns vor neue Herausforderungen stellen. Aber die Belege sind noch nicht da.“ So gebe es noch keine Daten dazu, dass die Variante die Immunantwort umlaufe. Man müsse versuchen zu vermeiden, dass es weitere Importe nach Deutschland gibt. Jens Spahn ergänzte, dass auch Einreise-Beschränkungen für Indien und beispielsweise Großbritannien nicht ausgeschlossen sind.

Live: Jens Spahn stellt sich den steigenden Corona-Fallzahlen

+++ 11.17 Uhr: Auf die Frage, wie viel normales Leben im Herbst geben könnte, antwortete Lars Schaade, eine Herdenimmunität in dem Sinne, dass alle Menschen steril und immun seien, werde es nicht geben. Aber: „Wir werden eine Hintergrundimmunität aufbauen, die die Viruszirkulation verringert.“

Einige könnten sich nicht impfen, andere wollten sich nicht impfen. „Das Infektionsgeschehen insgesamt wird deutlich geringer sein, sodass eine Infektion entsteht, die wir von anderen Krankheiten kennen.“

Gestern noch im Bundesrat, heute in der Live-PK: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Gestern noch im Bundesrat, heute in der Live-PK: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. © Wolfgang Kumm/dpa

+++ 11.07 Uhr: Lars Schaade sagte über die indische Virusvariante B.1.617, sie werde als sogenannte Doppelvariante bezeichnet. Die Vermutung sei, dass durch die doppelte Mutation die Immunantwort eingeschränkt wird. Das sei aber noch nicht mit Daten belegt.

„Wir sehen in Indien ein starkes Infektionsgeschehen.“ Man könne aber nicht verkürzt sagen, dass die Doppelmutante die Ursache der hohen Infektionszahlen seien. Denn es gebe zum Beispiel auch große Veranstaltungen und keinen Lockdown. „Man kann auch noch nicht sagen, dass es eine Immun-Escape-Variante ist. Wir würden sie im Moment nicht als besorgniserregende Variante einstufen.“

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Schaade fuhr fort: „Diese Variante könnte uns vor neue Herausforderungen stellen. Aber die Belege sind noch nicht da.“ Man müsse versuchen zu vermeiden, dass es weitere Importe nach Deutschland gibt. Bisher sei sie 21 Mal nachgewiesen worden. Jens Spahn ergänzte, dass auch Einreise-Beschränkungen für Indien und beispielsweise Großbritannien nicht ausgeschlossen sind.

+++ 10.54 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn wurde auf der Bundespressekonferenz auch zur Aktion #allesdichtmachen gefragt. Er habe sich die Videos noch nicht genauer anschauen können.

„Was ich bis jetzt wahrgenommen habe, ist eine Kritik daran, dass es keine Kritik gäbe. Ich nehme nicht wahr, dass diese Debatten nicht kontrovers gelaufen.“ Es gebe auch kontroverse Meinungen aus der Wissenschaft. „Ich fände es schade, wenn der Eindruck da wäre, dass es nicht kontroverse, abwägende Diskussionen gibt.“ Wichtig sei es, im Gespräch zu bleiben, auch beispielsweise mit den Initiatoren der Aktion. 

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+++ 10.50 Uhr: Bezüglich möglicher Häufungen von anderen Erkrankungen nach der Corona-Pandemie, weil Menschen weniger zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn. „Das nehme ich persönlich sehr ernst.“ Es gebe allerdings bestimmte Bereiche von Behandlungen, wo gar kein Bedarf entstehe. So sehe man derzeit beispielsweise weniger COPD-Erkrankte auf den Intensivstationen, weil es weniger virale Infekte gebe. „Bei den Vorsorgeuntersuchungen werden wir sicherlich nach dieser Welle dafür werben, diese und beispielsweise Impfungen von Kindern nachzuholen.

+++ 10.42 Uhr: Zur Frage, ab wann es Impfstoffe für Kinder und Jugendliche gibt, sagte Klaus Cichutek: „Der Biontech/Pfizer-Impfstoff ist schon ab 16 zugelassen.“ Weitere Studienergebnisse würden beispielsweise Ende des Jahres erwartet. Jens Spahn fügte hinzu, dass es wichtig sei, dass zunächst das Umfeld der Kinder und Jugendlichen möglichst schnell vollständig zu impfen.

+++ 10.38 Uhr: Jens Spahn hat sich zum Thema der Privilegien von vollständig gegen Corona Geimpften geäußert. Eine Frage sei es, ob Geimpfte wie negativ getestete behandelt würden. Eine weitere Frage, ob sich vollständig Geimpfte noch an Corona-Regeln halten müssen. Zu diesen Rechtsfragen sei das Ministerium mit dem Justizministerium im Kontakt. „Mit beiden Fragen werden wir uns am Montag auf der Ministerpräsidentenkonferenz befassen.“ Es gebe allerdings keinen Anspruch der Geimpften, dass beispielsweise Restaurants wieder für sie öffnen.

+++ 10.35 Uhr: Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts Klaus Cichutek, hat sich wegen der zu erwartenden Neuzulassungen von Corona-Impfstoffen zuversichtlich geäußert. Der neu von der EMA zugelassene Impfstoff von Johnson und Johnson/Janssen sei „sicher und wirksam“. Die Wirksamkeit läge bei 82 Prozent Wirksamkeit gegenüber jeglichem Covid, er schütze zu 85 Prozent vor schweren Verläufen.

+++ 10.20 Uhr: Lars Schaade, Vizechef des Robert Koch-Instituts, nannte es „eine gute Nachricht, dass Inzidenz nicht mehr so stark ansteigt.“ Die Fallzahlen seien allerdings immer noch auf einem zu hohen Niveau. Die Mobilität habe ab Mitte April wieder auf das Niveau von März zugenommen. Für Entwarnung sei es also zu früh.

„Die Intensivstationen füllen sich in fast allen Bundesländern weiter“, sagte Schaade. Er rief zu Solidarität mit jüngeren Menschen auf: „Schwere Verläufe können auch für jüngere Menschen auftreten.“ Die aktuelle Studienlage deute darauf hin, dass zehn Prozent an den Symptomen von LongCovid leiden könnten. 

+++ 10.10 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat gewarnt, dass die Lage in der Corona-Pandemie weiterhin schwierig ist. Er betonte, dass die Situation dennoch anders ist als vor einem Jahr. Als Gründe dafür nannte er die Corona-Warnapp, das Testen und das Impfen. Er widersprach Aussagen, nach denen fünf Millionen Impfdosen derzeit auf Lager wären. „Im Moment sind vier Millionen Dosen unverimpft.“ In den nächsten Tagen würden davon bis zu zwei Millionen Dosen verimpft. „Ja, wir hatten eine Zeitlang die Situation, dass es größere Mengen gab, die nicht verimpft waren.“ Dies sei jedoch nicht mehr der Fall.

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, nimmt neben Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Institut (RKI) an der wöchentlichen Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage teil.
RKI-Präsident Lothar Wieler und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn informieren über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland. © Michael Kappeler/dpa

Live: Jens Spahn stellt sich den steigenden Corona-Fallzahlen

Erstmeldung: Berlin – Gesundheitsminister Jens Spahn informiert heute zusammen mit RKI-Vizepräsident Lars Schaade und Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, am Freitag von zehn Uhr an in der Bundespressekonferenz über die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland.

Die Lage ist weiter prekär. Die Corona-Neuinfektionen sind weiter angestiegen*. Das Robert Koch-Institut hat am Freitag innerhalb eines Tages 27.543 neue Corona-Infektionen gemeldet. In der Zahl könnten Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen vom Vortag enthalten sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist wieder leicht gestiegen - von 161,1 am Vortag auf 164.

Corona-Krise in Deutschland: Spahn, RKi-Vize Schaade und PEI-Präsident Cichutek geben heute PK

Unterdessen fordert die Bundesärztekammer mehr Schnelligkeit beim Impfen gegen das Coronavirus. „Es ist nicht hinnehmbar, dass in Deutschland mehr als fünf Millionen Impfdosen ungenutzt gelagert werden, während sich täglich Tausende Menschen neu mit Corona infizieren“, sagte Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag (23.04.2021).

Das Ziel müsse es sein, schnellstmöglich viele Menschen gegen das Virus zu immunisieren, sagte Reinhardt. „Dafür müssen die in den Impfzentren zurückgehaltenen Reserven für die Zweitimpfung so weit wie möglich aufgelöst werden. Das ist aufgrund der erwartbaren Liefermengen im zweiten Quartal vertretbar.“

Alle weiteren ungenutzten Impfdosen sollten so schnell wie möglich an die Arztpraxen weitergegeben werden, forderte Reinhardt. Dort blieben in der Regel keine Impfstoffe liegen, auch weil die Impfverordnung den Ärzten Spielraum bei der Umsetzung der Impfreihenfolge einräume.

Astrazeneca: Vertrauensbeweis für die niedergelassenen Ärzte

Dass mehrere Bundesländer bei der Impfung des Vakzins von Astrazeneca auf eine Priorisierung verzichten, wertete Reinhardt als Vertrauensbeweis für die niedergelassenen Ärzte. „Ich hoffe sehr, dass wir bundesweit gänzlich auf Priorisierungen verzichten können, wenn, wie angekündigt, ab Ende Mai ausreichend Impfstoffe für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen“, sagte der Ärztepräsident.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstag (22.04.2021) in Aussicht gestellt, dass wohl im Juni die Priorisierung beim Impfen gegen das Coronavirus* aufgehoben werden könnte. In Sachsen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wurde der Impfstoff von Astrazeneca in dieser Woche für alle Altersgruppen freigegeben. (Friederike Meier, mit Agenturen)*fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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