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Überraschung bei Markus Lanz: CDU-Mann stellt irren Thüringen-Plan vor

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Von: Julia Weinzierler

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Die Talkrunde bei Markus Lanz war von Mike Mohring klar geführt.
Die Talkrunde bei Markus Lanz war von Mike Mohring klar geführt. © Screenshot ZDF

Mike Mohring präsentiert bei Markus Lanz im ZDF einen kühnen Plan. Er möchte mit Bodo Ramelow sprechen - vor allem aber will er eine Regierung der anderen Art.

Hamburg/Erfurt - Die Umfragen deuteten schon vor dem Wahltag an, wie schwierig die Regierungsbildung in Thüringen werden würde. Nun stehen die Parteien tatsächlich vor einem Dilemma - wahrscheinlich scheint momentan, dass Wahlsieger Bodo Ramelow (Linke) Ministerpräsident bleibt; in welcher Konstellation auch immer. Diese vermeintliche Gewissheit griff CDU-Landeschef Mike Mohring in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ allerdings an - und traf einige durchaus überraschende Aussagen.

Markus Lanz im ZDF: Mike Mohring wird als „Ministerpräsident der Herzen“ vorgestellt

Moderator Lanz stellte Mohring der Runde wenig neutral als „Ministerpräsident der Herzen“ vor, formulierte aber auch schnell eine provokative Frage: „Haben Sie sich verzockt?“, erkundigte sich Lanz beim Thüringer CDU-Chef - nach dem Wahlabend war Mohring schnell in eine Drucksituation; alle Augen richteten sich auf den Christdemokraten und die Frage nach einem möglichen Bündnis mit der Linke.

Mohring verneinte - zeigte sich aber durchaus traurig, im Landtag so viele Kolleginnen und Kollegen verloren zu haben. Schnell lenkte der Landesvorsitzende das Gespräch allerdings in eine andere Richtung.

Zuerst plauderte Mohring aus dem Nähkästchen: Ramelow habe ihm bereits am Montag eine SMS sowie eine E-Mail geschickt. Mike Mohring betonte einmal mehr, dass auch er zu Gesprächen bereit sei: „Haltung haben und miteinander reden schließt sich nicht aus“, stellte er klar. Doch die Gespräche, die sich der CDU-Politiker konkret vorstellt, gehen in eine unerwartete Richtung.

Mike Mohring stellt bei Markus Lanz im ZDF einen kühnen Plan für die CDU auf

Denn Mohring sieht sich bei den Verhandlungen durchaus in einer Machtposition - da seine Partei mit Abstand die meisten Wahlkreise gewonnen hat. Eine Koalition mit Linken schließt Mike Mohring deutlich aus, nur eine Minderheitsregierung funktioniere noch.

ZDF-Moderator Markus Lanz war hin und wieder über die Aussagen von Mike Mohring überrascht.
ZDF-Moderator Markus Lanz war hin und wieder über die Aussagen von Mike Mohring überrascht. © Screenshot ZDF

Doch wer nun an Rot-Rot-Grün denkt, hat die Rechnung nicht mit Mohring gemacht. „Es gibt auch eine Minderheit der bürgerlichen Mitte“, erklärte der CDU-Politiker. „Und das würde ich gern ausloten.“ 

Tatsächlich würde eine Koalition auf CDU, SPD, Grünen und FDP im thüringischen Landtag auf 39 Sitze kommen, nur drei weniger als Rot-Rot-Grün innehätte. Der Unterschied: Käme eine sogenannte Simbabwe-Regierung zustande, würde Mohring Ministerpräsident werden, da im dritten Wahlgang die relative Mehrheit reichen würde. Damit verkompliziert sich der Richtungsstreit im thüringischen Landtag nach der Wahl weiter.

Video: Die Wahl in Thüringen

Klar positioniert sich Mike Mohring (CDU) gegenüber Markus Lanz allerdings nicht

Auf das erstaunte Nachhaken von Markus Lanz, ob Mohring denn Ministerpräsident werden wollen würde, gibt dieser allerdings keine klare Antwort. Seine Aussagen weisen allerdings eindeutig in eine Richtung. Auf Lanz‘ Frage, ob er denn auch Stimmen der AfD bei der Ministerpräsidenten-Wahl akzeptieren würde, weicht Mohring aus, verneint aber auch nicht. Sein Argument: Die Frage nach dem Umgang mit Zustimmung vonseiten der AfD stelle sich „sowohl in der Regierung als auch in der Opposition“.

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