Ukraine-Krieg: Russland erhöht Wehrsold für russische Soldaten in der Ukraine
Russland feierte den 9. Mai mit einer Militärparade, die Generalmobilisierung blieb aus. Das holt Wladimir Putin nun nach.
- Verdeckte Mobilisierung in Russland: Putin streicht in Russland Altersgrenze für Soldaten
- Putin wendet sich ans Volk: Präsident Wladimir Putin räumt am 9. Mai russische Verluste im Ukraine-Krieg ein.
- Abgespeckte Militärparade: Die Feierlichkeiten Russlands zum 9. Mai in Moskau fallen dieses Jahr kleiner aus.
Update vom Donnerstag, 26. Mai, 05.30 Uhr: Drei Monate nach Kriegsbeginn hat Kremlchef Wladimir Putin einen höheren Wehrsold für in der Ukraine kämpfende russische Soldaten angeordnet. Putin begründete die Entscheidung der Agentur Interfax zufolge damit, dass die Gehälter der im Ausland stationierten Militärs an die Entwicklung des Devisenmarktes gebunden seien und der US-Dollar im Vergleich zum russischen Rubel derzeit schwächele. Wie viel mehr Sold es genau geben soll, war zunächst unklar.
Ukraine-Krieg: Putins Unterschrift fehlt noch für neue Generalmobilisierung
+++ 14.30 Uhr: Offenbar aufgrund der hohen Verluste im Ukraine-Krieg hat das russische Parlament in nur einer einzigen Sitzung ein neues Gesetz gebilligt, mit dem die Altersobergrenze für Vertragsbeziehungen im Militär aufgehoben wird. Nun fehlt nur noch die Unterschrift von Staatsoberhaupt Wladimir Putin. Das berichtet die russische Zeitung The Moscow Times. Bisher können nur russische Männer zwischen 18 und 40 Jahre, oder Männer aus dem Ausland im Alter von 18 bis 30 Jahre, als Soldaten dienen. Der Nachrichtenagentur Tass zufolge soll das neue Maximalalter sowohl für Russen als auch für Ausländer bei 50 Jahren liegen. Mit dem Vorstoß soll das Militär gestärkt werden. Über die angeblich hohen Verluste auf russischer Seite hatte Moskau bislang kaum Angaben gemacht.

Ukraine-Krieg: Putin startet verdeckte Generalmobilisierung in Russland
Update vom Mittwoch, 25. Mai, 13.30 Uhr: Die Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg schwanken stark. Während der Kreml zuletzt von knapp mehr als 2000 getöteten Streitkräften sprach, geht der ukrainische Generalstab mittlerweile von mehr als 29.000 toten Soldaten aus. Die Schätzung des britischen Geheimdienstes liegt dazwischen: Etwa 15.000 Militärangehörige aus Russland seien bislang getötet worden. Demnach steht der russischen Armee ein Drittel seiner Bodentruppen in der Ukraine nicht mehr zur Verfügung.
Um schwere Verluste kompensieren zu können, benötigt Russland somit neue Streitkräfte. Zahlreiche westliche Geheimdienste hatten deshalb bereits am 9. Mai, dem „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland, erwartet, dass Wladimir Putin zur Generalmobilisierung aufruft. Dies blieb allerdings aus.
Ukraine-Krieg: Putin startet verdeckte Generalmobilisierung
Das holt der Kreml nun offenbar nach. In der Staatsduma wurde vom Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses eine Gesetzesänderung eingebracht, nach welcher die Begrenzung des Wehrdienstalters entfallen soll. Für russische Staatsbürger galt bislang die Grenze von 40 Jahren, für ausländische Staatsbürger die Grenze von 30 Jahren. „Für den Einsatz von hochpräzisen Waffen sowie den Betrieb von Waffen und militärischer Ausrüstung werden hochprofessionelle Spezialisten benötigt. Erfahrungsgemäß besteht die Spezialisierung im Alter von 40 bis 45 Jahren“, heißt es in der Begründung der Gesetzesänderung.
Die Initiative des Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses hängt wohl mit dem steigenden innenpolitischen Druck auf Wladimir Putins Regierung zusammen. Der Präsident hatte zu Beginn der Invasion eine Dauer von 15 Tagen für die „Spezialoperation“ in der Ukraine ausgerufen. Dieses Ziel wurde längst verfehlt. Das Thinktank „Institute for the Study of War“ geht in einer Analyse davon aus, dass vor allem nationalistische Kräfte den Druck in Moskau auf Putin erhöhen. Demnach fordern verschiedene Gruppierungen eine weitere Mobilisierung. Auch im von Propaganda des Kremls geprägten Fernsehen werden immer wieder Forderungen nach weiteren Soldaten laut. Zuletzt sorgte allerdings ein Ex-Militär in einer Live-Sendung für Aufregung, als er unter anderem die schweren Verluste Russlands ansprach.
„Dies ist der jüngste Versuch, dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, ohne die eigene Bevölkerung zu beunruhigen“, betont Ben Hodges, früherer Befehlshaber der US-Streitkräfte in Deutschland, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Gegen die versteckte Generalmobilisierung gibt es allerdings auch Widerstand in Russland. Laut Angaben des „Institute for the Study of War“ gab es aus Protest im Ukraine-Konflikt mindestens zwölf Brandanschläge.
Putin steht nach 9. Mai-Rede mit dem Rücken zur Wand
Update vom Mittwoch, 11. Mai, 11.30 Uhr: Der britische Kriegsforscher Lawrence Freedman hat Wladimir Putins Rede zum 9. Mai analysiert und die Ergebnisse einen Tag später veröffentlicht. Die abgespeckte Militärparade, inklusive abgesagter Flugshow, sei auf Russlands schwere Verluste im Ukraine-Krieg zurückzuführen, so Freedman. Sowohl der gescheiterte Marsch auf die Hauptstadt Kiew als auch die Offensive im Donbass seien tempoärmer als erwartet, betonte der Kriegsforscher. „Es gibt nur minimale Gewinne für Russland, während die Ukraine sogar erfolgreiche Gegenoffensiven startet. Die Russen haben fast alles zusammengezogen, was sie noch aufbieten können. Es gibt nur noch wenige Reserven.“
Zur Person
Lawrence Freedman ist emeritierter Professor des King‘s College in London.
Laut Freedman sei es nur logisch, dass Putin nicht zur Generalmobilisierung aufgerufen habe. Dies war im Vorfeld erwartet worden. Der Analyse zufolge sei das innenpolitische Risiko im Vergleich zum Nutzen im Krieg zu groß. Russlands Präsident steht demnach mit dem Rücken zur Wand. Die Offensive im Donbass müsse gelingen, so Freedman: „Dieses Mal würde ein Rückzug einer Niederlage gleichkommen.“
Putins Rede am 9. Mai: Expertin will Generalmobilisierung nicht ausschließen
Update vom Dienstag, 10. Mai, 13.30 Uhr: Einen Tag nach Wladimir Putins Rede am 9. Mai, dem „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland, sind zahlreiche Fragen offen, die im Vorfeld gestellt wurden. Beispielsweise hieß es, dass der russische Präsident eine Mobilisierung der Armee ankündigen könnte. Schwere Verluste des Militärs im Ukraine-Krieg wurden unter anderem als Begründung für diese Maßnahme genannt. Diese räumte Putin zwar in seiner Rede ein, doch die Gelegenheit der Mobilisierung ließ er aus. Stattdessen verbreitete er altbekannte Propaganda. Zum Beispiel behauptete er, dass die Nato-Staaten „Neonazis“ in der Ukraine ausstatten würden.

„Er hat die klassischen Narrative wiederholt, dass die Nato Russland bedrohen würde, dass sich Russland verteidigen müsste, dass es Kampf gegen ein faschistisches Regime in der Ukraine wäre, also die ganzen Narrative, die wir bislang gesehen haben“, erklärte Expertin Claudia Major, von der Stiftung Wissenschaft und Politik, der Tagesschau im Nachgang. Sie betonte allerdings, dass vor allem interessant sei, was Putin nicht erwähnt habe: beispielsweise die Generalmobilisierung. Putin nutzte die Rede stattdessen, um die Bevölkerung auf weitere Kriegsmonate einzustellen. Sein Plan, lediglich 15 Tage für die Invasion im Nachbarland zu brauchen, scheiterte bereits vor Wochen. Dafür sprach er statt von der Ukraine, von „unseren Menschen im Donbass“.
Für Expertin Major ist eine Generalmobilisierung indes noch nicht vom Tisch: „Die russischen Truppen stehen im Donbass, sie stehen auf der Landbrücke zur Krim. Sie versuchen, auf dem Boden Fakten zu schaffen, indem der Rubel eingeführt wird, indem Referenden vorbereitet werden. Die Situation auf dem Boden ist deshalb nicht besser geworden, nur weil die Rede relativ konservativ war.“
9. Mai: Putin sagt überraschend Flugshow ab
+++ 16.45 Uhr: Die Flugshow der diesjährigen Parade am 9. Mai fiel kurzfristig aus. Das gab der Kreml 15 Minuten vor Beginn bekannt. Sprecher Dmitri Peskow begründete die Maßnahme mit dem schlechten Wetter in Moskau. Das bestätigen jedoch verschiedene meteorologische Daten nicht. Laut Angaben verschiedener Wetterdienste herrschten am Montagmorgen in Moskau neun beziehungsweise zehn Grad Celsius. Die Windgeschwindigkeit lag bei rund 20 km/h. Auch auf den Live-Bildern, welche im russischen Staatsfernsehen verbreitet wurden, war blauer Himmel zu sehen. Zudem gab es kaum Wolken am Himmel: alles Anzeichen von gutem Wetter. Hinzu kommt eine Meldung der russischen Zeitung Moskowski Komsomolez, die wenige Minuten vor Paradebeginn online ging. Darin hieß es, dass das Wetter so gut sei, dass man in diesem Jahr auf das Versprühen von Chemikalien gegen die Wolkenbildung verzichtet habe. Diese werden sonst dafür eingesetzt, die pompöse Flugshow gut sichtbar zu machen. Die Meldung der Zeitung ist mittlerweile nur noch in Webarchiven abrufbar.
Zum Vergleich: Im Jahr 2021 fand die Flugshow bei fünf Grad Celsius und leichtem Regen statt. Die Aussagen des Kremlsprechers erscheinen somit fadenscheinig. Weitere Details nannte die russische Regierung jedoch nicht. Somit bleibt es bei Spekulationen, warum die Flugshow nicht stattfand. Allerdings könnte es mit den schweren Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg zusammenhängen. Bislang verlor das Militär mehr als 25.600 Soldaten sowie 1145 Panzer und 199 Flugzeuge. Hinzu kommen laut Angaben des ukrainischen Generalstabs 158 kaputte Militärhubschrauber.
Rede am 9. Mai: Putin hat keine Zweifel an „Sonderoperation“
+++ 15.00 Uhr: Russlands Präsident Putin hegt offenbar keinerlei Zweifel daran, dass die „Sonderoperation“ in der Ukraine scheitern könnte. „Die Jungs verhalten sich mutig, heldenhaft, professionell. Alle Pläne werden erfüllt, das Ergebnis wird erreicht werden, daran besteht kein Zweifel“, sagte er zum Vater eines getöteten prorussischen Separatisten. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. Internationale Fachleute sehen Putins Prognosen sehr kritisch. Russland musste im Ukraine-Krieg bereits schwere Verluste hinnehmen. Laut neuesten Daten des ukrainischen Generalstabs starben bereits mehr als 25.600 russische Soldaten.
9. Mai: Putin wirft Ukraine atomare Aufrüstung vor
+++ 13.45 Uhr: Putin hat der Ukraine in seiner Rede auf der Militärparade vorgeworfen, eine Wiedererlangung von Atomwaffen angestrebt zu haben. Mit Blick auf die Nato beklagte der 69-Jährige, dass Russland dem Westen im Dezember einen Vertrag über Sicherheitsgarantien, einen Dialog und die gegenseitige Wahrung von Interessen vorgeschlagen habe. „Alles umsonst“, sagte Putin vor Tausenden Soldaten in Paradeuniform. „Die Staaten der Nato wollten uns nicht hören. Und das heißt, dass sie völlig andere Pläne hatten“, meinte er.
Moskau sieht sich im Krieg mit dem Westen, der mittels Sanktionen und Waffenlieferungen versuche, Russland in die Knie zu zwingen. Anders als von einigen westlichen Beobachtern befürchtet, ordnete Putin allerdings keine Teil- oder Generalmobilmachung an.
Kanzler Scholz bekam keine Einladung zur Militärparade nach Moskau - Merkel schon
+++ 12.15 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat in diesem Jahr keine Einladung zu den russischen Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erhalten. Es sei „keine Einladung an den Bundeskanzler von russischer Seite ergangen“, teilte das Bundespresseamt am Montag mit. Demnach war im Jahr 2010 die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Feierlichkeiten nach Moskau gereist. Wie das Bundespresseamt weiter mitteilte, wurde Merkel auch im Jahr 2015 in die russische Hauptstadt eingeladen. Damals reiste sie jedoch nicht am eigentlichen Gedenktag, dem 9. Mai, sondern einen Tag später an und gedachte der Kriegsopfer durch eine Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten.
Putin räumt bei Militärparade am 9. Mai Verluste von Russland ein
+++ 11.45 Uhr: Wladimir Putin hat in seiner Ansprache abermals russische Propaganda verbreitet, die seit Beginn der Invasion in der Ukraine, bekannt ist. Beispielsweise sprach er von „Neonazis“, welche von der Nato mit Waffen ausgestattet worden seien. Hier sehen Sie die komplette Rede von Putin im Video.
+++ 11.20 Uhr: Putin hat Verluste seiner Truppen beim Angriff auf die Ukraine eingeräumt und den Angehörigen materielle Hilfe versprochen. „Der Tod eines jeden Soldaten und Offiziers bedeutet Leid und unwiederbringlichen Verlust für die Verwandten und Liebsten“, sagte der Kreml-Chef: „Der Staat, die Regionen, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen tun alles, um diesen Familien Fürsorge zukommen zu lassen und ihnen zu helfen.“
Putin am 9. Mai: Angriffskrieg sei Abwehr von „Aggressionen“
+++ 10.15 Uhr: Kreml-Chef Putin hat bei der Militärparade in Moskau den Einmarsch in die Ukraine mit der Erweiterung der Nato begründet. „Russland hat präventiv die Aggression abgewehrt, das war die einzig richtige Entscheidung“, sagte Putin. Er warf dem Westen auch einmal mehr vor, „Neonazis“ in der Ukraine bewaffnet zu haben. Moskau habe immer wieder versucht, ein Abkommen für eine internationale Sicherheitslösung zu erzielen, sagte Putin. Die Nato habe aber Russlands Argumente ignoriert und damit begonnen, das ukrainische Territorium militärisch zu erschließen.
Der 69-Jährige betonte, dass der Sieg im Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit den westlichen Alliierten errungen wurde, beklagte aber zugleich die dort herrschende „Russophobie“ bei den politischen Eliten. „Uns ist bekannt, dass den amerikanischen Veteranen, die zur Moskauer Parade anreisen wollten, das faktisch verboten wurde“, behauptete Putin.
Parade am 9. Mai: Putin warnt im Ukraine-Krieg vor einem Weltkrieg
+++ 10.00 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit Blick auf den Ukraine-Krieg vor der Gefahr eines neuen Weltkriegs gewarnt. Es müsse alles getan werden, um zu verhindern, dass sich „der Schrecken eines globalen Krieges wiederholt“, sagte Putin am Montag in seiner Rede während einer Militärparade zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Moskau. Er rechtfertigte zugleich den Militäreinsatz in der Ukraine, der dazu diene, Russland vor einer „inakzeptablen Gefahr“ zu verteidigen.
Selenskyj spricht am 9. Mai von russischer „Aneignung“ des Sieges über Nazi-Deutschland
+++ 09.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich eine „Aneignung“ des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg durch Russlands verbeten. „Heute feiern wir den Tag des Sieges über den Nationalsozialismus“, sagte Selenskyj am Montag in einer Videobotschaft. „Wir sind stolz auf unsere Vorfahren, die gemeinsam mit anderen Nationen in der Anti-Hitler-Koalition den Nationalsozialismus besiegt haben.“
„Und wir werden nicht zulassen, dass sich jemand diesen Sieg aneignet“, sagte Selenskyj weiter. „Wir haben damals gewonnen. Wir werden auch jetzt siegen“.
Putin am 9. Mai bei Militärparade in Russland: neues militärisches Ziel ausgegeben
+++ 09.35 Uhr: Die russische Führung hat die Luftshow bei der Moskauer Militärparade abgesagt. „Der Luftteil findet wegen des Wetters nicht statt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Montag. Ursprünglich sollten 77 Flugzeuge und Hubschrauber an der Militärparade teilnehmen.
+++ 09.30 Uhr: Die Rede endet mit der russischen Nationalhymne. Putin hat keine konkreten Handlungen angekündigt und sein Narrativ geändert. Er bezog sich auf die Einheit der Nation, gedachte der Opfer und formulierte die Ukraine als ein „Satellitenstaat“ der USA. Putin bezog sich stets auf die „Befreiung des Donbass“, die Ukraine insgesamt fand als Schauplatz seines Angriffskriegs kaum Erwähnung. Folgt man der Rede, ist das Ziel Putins begrenzt - auf den Osten der Ukraine. Die Souverenität der Ukraine hat Putin nicht infrage gestellt.
Putin am 9. Mai bei Militärparade in Russland: Beschwörung des Zusammenhalts
+++ 09.30 Uhr: Putin wendet sich an russische Streitkräfte und die „Kämpfer im Donbass“. Sie würden für die Zukunft kämpfen, parallel verbeuge er sich vor den Gefallenen durch den „brutalen Beschuss durch die Nazisten“. Der Kreml-Chef betont den „gerechten Kampf“ für Russland. Eine Schweigeminute wird durchgeführt. Putin spricht von den Familien der Soldaten, die unterstützt würden. Die Feinde Russlands wollen das Land „spalten“, was nicht funktioniert habe. Die Kraft bestünde aus den kämpfern „aus vielen Nationen“.
+++ 09.10 Uhr: In Moskau hat die Militärparade begonnen. Tausende Soldaten marschieren auf dem Roten Platz. Jetzt beginnt die Rede von Wladimir Putin. Der gratuliert zum „Tag des großen Sieges“. Solche Tage seien immer heilig gewesen. Putin spricht von einer ukrainischen „militärischen Provokation“, von Waffenlieferungen des Westens, von der Bedrohung Russlands durch „Bandera-Anhänger“.
Militärparade am 9. Mai in Russland: Rede von Putin wird erwartet
Update vom Montag, 09. Mai, 06.30 Uhr: Russland hält am Montag in der Hauptstadt Moskau seine traditionelle Militärparade (08.00 Uhr MESZ) zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs und den Sieg über Nazi-Deutschland ab. Tausende Soldaten sollen zu dieser Gelegenheit über den Roten Platz in Moskau marschieren, gefolgt von Panzern und Raketenwerfern und überflogen von Kampfjets. Präsident Wladimir Putin wird voraussichtlich eine Rede halten.
Darin könnte er auch neue Ankündigungen in Bezug auf die Ukraine machen. Befürchtet wird unter anderem eine Generalmobilmachung.
Militärparade am 9. Mai: „Wie 1945 wird der Sieg unser sein“
+++ 13.35 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich mit Blick auf die Ukraine siegessicher gezeigt und Parallelen zum Zweiten Weltkrieg gezogen. „Wie 1945 wird der Sieg unser sein“, sagte Putin am Sonntag. „Heute kämpfen unsere Soldaten wie ihre Vorfahren Schulter an Schulter für die Befreiung ihrer Heimat vom Nazidreck.“
„Leider erhebt der Nationalsozialismus heute wieder sein Haupt“, sagte der russische Präsident in einer an die Ukrainer gerichteten Passage. „Unsere heilige Pflicht ist es, die ideologischen Erben derer, die besiegt wurden“, daran zu hindern, sich „ihre Revanche“ zu verschaffen. Allen Bewohnern der Ukraine wünsche er eine „friedvolle und gerechte Zukunft“.
Update vom Sonntag, 08. Mai, 07.35 Uhr: Putin will am Montag, dem russischen „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland, bei der traditionellen großen Militärparade in Moskau sprechen. Erwartet wird, dass er dabei die weitere Richtung für den zweieinhalb Monate dauernden Krieg gegen die Ukraine vorgibt. In der Ukraine wächst daher die Angst vor verstärkten russischen Luftangriffen im Zusammenhang mit dem Moskauer Feiertag. In frontnahen Städten wie Odessa soll zwei Tage eine Ausgangssperre gelten.
9. Mai in Russland: Wird Putin offiziell den Kriegszustand ausrufen?
Erstmeldung vom 06. Mai: Moskau – Das Schauspiel ist bekannt. Jedes Jahr am 9. Mai präsentiert Russland zum Jahrestag des Siegs der Sowjetunion über Hitler-Deutschland seine militärische Stärke. Im Jahr des Ukraine-Kriegs hat der Tag eine besondere Bedeutung für Wladimir Putin und die Nation.
Mit größter Spannung wird die Rede des Präsidenten auf dem Roten Platz in Moskau erwartet. Lange dachten Fachleute, dass Putin den Krieg in der Ukraine am 9. Mai für beendet erklären werde. Doch von einem Erfolg ist Putins Militär noch weit entfernt. Vorsorglich wies Russlands Außenminister schon mal jegliche Spekulationen zurück: „Unser Militär wird seine Handlungen nicht künstlich an irgendeinem Datum ausrichten“, sagte Sergej Lawrow kürzlich dem italienischen Fernsehsender Mediaset.
Eine andere Option klingt wahrscheinlicher. Putin könnte der Ukraine offiziell den Krieg erklären und die Generalmobilmachung befehlen. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace vermutet sogar, dass Putin den Feldzug in der Ukraine als weltweiten Krieg gegen „Nazis“ deklarieren wolle. Sicher dürfte nur sein, dass Putin die USA und die Nato vor Angriffen auf Russland warnen wird.
9. Mai in Russland: Moskau will bei Militärparade neue Raketenwerfer präsentieren
Insgesamt sind am 9. Mai in 28 russischen Städten Militärparaden geplant. Beim landesweit größten Aufmarsch in Moskau sollen 11.000 Soldaten aufmarschieren, Panzer, Raketen und das neueste Kriegsgerät präsentiert werden. „Erstmals werden in der motorisierten Kolonne moderne Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ Tornado-G mit 122 Millimeter Kaliber und ausgestattet mit automatischen Steuerungs- und Feuerleitsystemen über den Roten Platz rollen“, kündigte Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach einem Bericht der Agentur Interfax an.
Bei einer Flugshow sollen Kampfjets, Langstreckenbomber und die als „Weltuntergangsflugzeug“ bekannte Iljuschin Il-80 aufsteigen. Der fliegende Gefechtsstand ist für den Fall eines Atomkriegs konzipiert, sollten am Boden keine Kommandozentralen mehr funktionieren.
(cs/ktho/tu mit AFP/dpa)