Russische Ermittler: Tod von Wagner-Chef Prigoschin durch DNA-Test bestätigt
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kommt bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben. Das ist jetzt offiziell. Der News-Ticker.
- Prigoschin mit Flugzeug abgestürzt: US-Geheimdienste vermuten Explosion an Bord
- Kreml meldet sich: Putin bestätigt Tod von Jewgeni Prigoschin
- Prigoschin offenbar tot: Militärblogger aus Russland spricht von Mord
Update vom 27. August, 17.07: Nach dem Tod von Söldner-Boss Jewgeni Prigoschin ist in Russland eine scharfe Debatte um den Umgang mit Putin-Kritikern entbrannt. So forderte TV-Propagandist Wladimir Solowjow eine harte Bestrafung von „Verrätern“, „Deserteuren“ und „Saboteuren“ – und schloss dabei sogar die Verhängung der Todesstrafe nicht aus. „Wir lassen zu, dass Drecksäcke jeden bedrohen, den sie wollen, und sie werden nicht von externen Behörden gesucht und bestraft“, polterte er in einem auf der Plattform X (früher Twitter) veröffentlichten Video. Die bisherigen Strafen, die bis zu zwei Jahre Gefängnis vorsehen, würden als Abschreckung nicht reichen. Stattdessen müsse man die Kremlkritiker „liquidieren“.
Nach Flugzeugabsturz: Ermittlungskomitee bestätigt den Tod von Prigoschin
Update vom 27. August, 13.16 Uhr: Die Bestätigung des Todes von Jewgeni Prigoschin meldete die Agentur Tass am Sonntag unter Berufung auf das staatliche Ermittlungskomitee. Nach Identifizierung aller zehn Opfer eines Flugzeugabsturzes stehe fest, dass Prigoschin dazu gehöre.
„Im Rahmen der Aufklärung des Flugzeugabsturzes im Gebiet Twer wurde eine molekular-genetisch Expertise durchgeführt“, teilte das Ermittlungskomitee demnach mit. „Ihren Ergebnissen zufolge wurde die Identität aller zehn Toten festgestellt. Sie entspricht der veröffentlichten Passagierliste.“
Nach dem Absturz der Maschine beruhte die Nachricht vom Tod Prigoschins vor allem darauf, dass sein Name auf dieser Liste der Fluggesellschaft stand. Auch der militärische Anführer der Söldnertruppe, der Ex-Geheimdienstoffizier Dmitri Utkin, und andere Führungsfiguren von Wagner kamen ums Leben.
Update vom 27. August, 12.45 Uhr: Vier Tage nach dem Absturz eines Privatflugzeugs in Russland ist der Tod von Söldnerführer Jewgeni Prigoschin nach Angaben der russischen Ermittler durch DNA-Tests bestätigt. Bei den genetischen Untersuchungen seien alle zehn Todesopfer des Absturzes identifiziert worden, erklärte das russische Ermittlungskomitee am Sonntag. Es handele sich um die auf der Passagierliste des Fluges aufgeführten Personen.
Prigoschin tot: Russische Ermittler bestätigen Tod des Wagner-Chefs durch DNA-Test
Update vom 27. August, 10.15 Uhr: Weniger als 10 % der Russen glauben, dass ihr Präsident Wladimir Putin hinter dem Tod des Anführers der Wagner-Söldnergruppe Jewgeni Prigoschin steckt. Dies ergab eine Online-Umfrage eines Thinktanks für die Sunday Times.
Die Umfrage, die vom Open Minds Institute in den Stunden nach dem Flugzeugabsturz, bei dem er ums Leben kam, durchgeführt wurde, besagt, dass 28,4 % glauben, dass der Absturz inszeniert war, während 28,3 % ihn auf technische Schwierigkeiten oder einen Fehler des Piloten zurückführen. Etwa 2 % der Putin-Anhänger glauben, dass er verantwortlich war. Die Zahl der Teilnehmer an der Umfrage war unklar.
Wagner-Kämpfer sollen Treueeid abgeben
Update vom 26. August, 10.45 Uhr: Wladimir Putin hat Wagner-Kämpfer aufgefordert, einen Treueeid auf den russischen Staat zu unterzeichnen. Einen entsprechenden Erlass hat der russische Präsident am Freitag (25. August) unterzeichnet. Putins Einführung eines obligatorischen Eids für Mitarbeiter von Wagner und anderen privaten Militärfirmen sei ein klarer Schritt, um solche Gruppen unter strengere staatliche Kontrolle zu bringen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Das Dekret, das auf der Website des Kremls veröffentlicht wurde, verpflichtet jeden, der im Auftrag des Militärs arbeitet oder das unterstützt, was Moskau seine „spezielle Militäroperation“ in der Ukraine nennt, einen formellen Treueeid auf Russland zu leisten. Die Kämpfer müssen „ihre Loyalität gegenüber der Russischen Föderation schwören … die Befehle ihrer Kommandeure und Vorgesetzten strikt befolgen und ihre Verpflichtungen gewissenhaft erfüllen“, heißt es darin laut Moscow Times.
Flügel weit entfernt von der Unglücksstelle geborgen
Update vom 25. August, 22.46 Uhr: Die Spekulationen um den mutmaßlichen Tod von Jewgeni Prigoschin reißen nicht ab. Wie Visegrad24 in einem Post bei X (ehemals Twitter) berichtet, sei nach dem Flugzeugabsturz des Wagner-Chefs einer der Flügel der Maschine 3 km entfernt von der Unglücksstelle gefunden worden. Dieser Umstand befeuert die Gerüchte weiter, dass die Ursache des Absturzes wohl kein technischer Defekt, sondern vielmehr an der Sabotage war und Prigoschins Flugzeug in der Luft explodiert sei.
Nach Flugzeugabsturz von Prigoschin: Mögliche Drahtzieher geraten nach Tod des Wagner-Chefs in Visier
Update vom 25. August, 22.46 Uhr: Neue Spekulation um mögliche Drahtzieher eines Attentats: Nach dem Flugzeugabsturz von Wagner-Söldner Jewgeni Prigoschin gerät der Militärnachrichtendienst GRU ins Visier. Laut britischen und ukrainischen Geheimdiensten stehe die Spezialeinheit 29155 von Generaloberst Andrei Awerjanow unter dringendem Tatverdacht, berichtete die britische Nachrichtenseite „iNews“. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben aber nicht. Dem Bericht zufolge soll die Einheit aber auch hinter dem Attentat auf den russischen Ex-Spion Alexander Litwinenko stecken, der in London vergiftet worden ist.
Nach Flugzeugabsturz von Prigoschin: Trümmerteile und Flugschreiber werden untersucht
Update vom 25. August, 20.41 Uhr: Die Untersuchungen zur Ursache vom Flugzeugabsturz in Russland gehen weiter. Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin sind die Flugschreiber und Trümmer der Maschine abtransportiert worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ria Novosti am Freitag meldete. Deren Auswertung könne die Hintergründe zum Absturz des Privatjets erklären, hieß es. Zudem sollen die Leichen der zehn Insassen nun anhand molekular-genetischer Analysen identifiziert werden. Nach vorläufigen Erkenntnissen soll sich unter den Toten auch Prigoschin befinden. Dies gaben Quellen eines Untersuchungsausschusses der Nachrichtenagentur bekannt.
Aktivitäten der Wagner-Gruppe werden in Litauen genau verfolgt
Update vom 25. August, 18.40 Uhr: Litauens Ministerpräsident Arvydas Anusauskas lässt die Aktivitäten der Wagner-Gruppe nach Prigoschins Tod genau beobachten: „Wir können bereits die Veränderungen sehen, wir können die Aufspaltung sehen, wir können die Versuche sehen, Belarus in Richtung Russland zu verlassen. Es passieren alle möglichen Arten von Dingen“, sagte er am Freitag bei einem Besuch in der Grenzregion im Südosten des baltischen EU- und Nato-Landes. Dort hielten der litauische Grenzschutz und die Armee gemeinsam eine taktische Übung ab.
Nach Flugzeugabsturz von Prigoschin: Lukaschenko bezweifelt Rache von Putin
Update vom 25. August, 17 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko sagte gegenüber der belarussischen Staatsagentur Belta, dass Wladimir Putin keines Falls etwas mit dem Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zu tun habe.
„Zu grobe, unprofessionelle Arbeit übrigens. Es sieht nicht nach Putin aus“, begründete der belarussische Machthaber seine Aussage am Freitag und fügte laut ntv hinzu: „Ich kenne Putin: Er ist berechnend, sehr ruhig, sogar zögerlich“. Sollte es sich um einen Anschlag gehandelt haben, sei dies „inakzeptabel“, so Lukaschenko weiter. Von der Familie Prigoschins will der Machthaber außerdem eine Bestätigung über den Tod des Wagner-Chefs erhalten haben.
Zugleich behauptet Lukaschenko, dass er Prigoschin zweimal vor Konsequenzen seines Handelns gewarnt habe - dieser habe geantwortet: „Zur Hölle damit - ich werde sterben“.
Auch nach dem vermeintlichen Tod ihres Anführers Prigoschin, wird die Söldnertruppe in Belarus stationiert bleiben. Das teile der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko gegenüber der Staatsagentur Belta mit. „Wagner hat gelebt, Wagner lebt noch und Wagner wird in Belarus leben“, so der Machthaber. Solange Belarus Bedarf für die Truppe habe, werde sie im Land bleiben.

„Absolute Lüge“: Kreml wettert gegen Spekulation um Prigoschins Tod
Update vom 25. August, 12.50 Uhr: Die russische Regierung bezeichnet Annahmen, Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin sei auf ihren Befehl hin getötet worden, als Spekulation und „absolute Lüge“. Regierungssprecher Dmitri Peskow erklärte weiter, die Untersuchungen der Absturz-Ursache des Flugzeugs, in dem offiziellen Angaben zufolge Prigoschin saß, liefen. Die Ergebnisse würden veröffentlicht, wenn sie vorliegen würden. Peskow vermied eine direkte Antwort auf die Frage, ob er den Tod des Söldner-Chefs bestätigen kann.
Leichen noch nicht identifiziert: Prigoschins Tod nicht offiziell bestätigt
Update vom 25. August, 12.15 Uhr: Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiatsija bestätigte am Freitag (25. August) erneut, dass sich Prigoschin auf der Passagierliste des Flugzeugs auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg befunden habe. Die Behörden gaben den Tod des Wagner-Chefs jedoch nicht offiziell bekannt, die Leichen seien noch nicht identifiziert.
Das für schwere Straftaten zuständige russische Untersuchungskomitee leitete wegen des „Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften im Luftverkehr“ Ermittlungen ein. Seitdem äußerten sich die Ermittler jedoch nicht; es gibt Spekulationen um ein mögliches Attentat.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies eine etwaige Beteiligung der Ukraine zurück. „Wir haben mit dieser Situation nichts zu tun, das ist sicher“, sagte Selenskyj am Donnerstag und ergänzte offenkundig mit Blick auf Putin: „Jeder weiß, wen das betrifft.“ Er fügte hinzu: „Es gibt ein Gericht in Den Haag, es gibt ein Gericht Gottes. Aber Russland hat ein eigenes Gericht – Präsident Putin.“
Kadyrow sieht „großen Verlust“ nach Prigoschin-Tod
Update vom 25. August, 10.10 Uhr: Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat den mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin öffentlich betrauert. „Sein Tod ist ein großer Verlust für den ganzen Staat“, schrieb er in der Nacht zum Freitag (25. August) auf seinem Telegram-Kanal, kurz nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin von einer Tragödie gesprochen hatte. Den Angehörigen sprach er sein Beileid aus. Kadyrow und Prigoschin waren beide mit ihnen unterstellten Truppen an Russlands Angriffskrieg in der Ukraine beteiligt.
Dabei waren sie eine Zeit lang in ihrer Kritik gegen die russische Militärführung vereint, zerstritten sich am Ende aber schwer. „Wir waren seit langer Zeit befreundet“, behauptete Kadyrow nun, zwei Tage nachdem Prigoschin mutmaßlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. „In letzter Zeit hat er das Gesamtbild, über das, was im Land passiert, entweder nicht gesehen oder wollte es nicht sehen“, schrieb Putins Verbündeter.
Putin: Prigoschin hat „schwere Fehler“ begannen
Update vom 25. August, 8.00 Uhr: Nach dem wahrscheinlichen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland hat Präsident Wladimir Putin „den Familien aller Opfer“ sein Beileid ausgedrückt. Zugleich bezeichnete er Prigoschin am Donnerstag als einen „fähigen“ Mann, der „schwere Fehler“ begangen habe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies derweil eine Beteiligung seines Landes an dem Vorfall von sich. Das US-Verteidigungsministerium sieht keine Hinweise auf einen Raketenabschuss.
Putin bezeichnete in einer im Fernsehen übertragenen Sitzung Prigoschin als einen „Mann mit einem komplizierten Schicksal, der in seinem Leben schwere Fehler begangen hat, aber die notwendigen Ergebnisse erzielte“. Die bei dem Flugzeugabsturz vermutlich gestorbenen Mitglieder der Söldnergruppe Wagner hätten einen „bedeutenden Beitrag“ zu der seit Februar 2022 laufenden Militäroffensive in der Ukraine geleistet. Die Ermittlungen zum tödlichen Absturz des Flugzeugs würden „bis zum Ende“ geführt.
US-Geheimdienst mutmaßt über Explosion an Bord
Update vom 24. August, 21.40 Uhr: US-Geheimdienste ziehen die Möglichkeit in Betracht, dass das Flugzeug, in dem sich vermutlich der Chef der Wagner-Gruppe Jewgeni Prigoschin befand, nach einer Explosion an Bord abgestürzt ist. Das berichtet die Washington Post und beruft sich dabei auf zwei Beamte, die mit der vorläufigen Einschätzung vertraut sind. Es gebe bisher keine Anzeichen dafür, dass das Flugzeug durch eine Rakete abgeschossen wurde, heißt es demnach. Es wurde zwar eine Explosion entlang der Flugbahn des Flugzeugs festgestellt, aber es gibt keine Hinweise auf einen Raketenstart, so die Beamten.
Die Ungewissheit lasse die Möglichkeit offen, dass der Privatflieger sabotiert wurde. Was genau passiert ist, bleibt unklar. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf US-Kreise berichtet, dass Prigoschins Flugzeug wohl durch eine Rakete abgeschossen worden war.
Update vom 24. August, 18.25 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Tod von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin bestätigt. Er kondolierte am Donnerstag der Familie des mutmaßlich bei einem Flugzeug-Absturz getöteten Wagner-Chefs. Man werde sehen, was die Ermittler herausfänden, sagte Putin weiter. Dies könne dauern.
Update vom 24. August, 16.40 Uhr: Satellitenaufnahmen nach dem angeblichen Tod von Jewgeni Prigoschin sollen zeigen, dass ein mutmaßliches Lager seiner Söldnergruppe Wagner in Belarus abgebaut wird. Das berichtet Radio Free Europe. Die von Planet Labs am 23. August aufgenommenen Bilder zeigen, dass von 273 Militärzelten, in denen jeweils bis zu 20 Personen untergebracht sind, 101 abgebaut worden sind. Das würde bedeuten, dass Platz für etwas mehr als 2000 Wagner-Kämpfer weggefallen ist. Etwa 5000 Söldner sollen in dem Lager untergebracht worden sein. Wohin es die Söldner nun zieht, ist nicht bekannt.
Prigoschin angeblich tot: Ukraine will nichts damit zu tun haben
Update vom 24. August, 14.40 Uhr: Die Ukraine hat laut Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts mit dem möglichen Tod der Führung der russischen Söldnertruppe Wagner um Jewgeni Prigoschin zu tun. „Alle begreifen, wer daran beteiligt ist“, sagte er vor Journalisten am Donnerstag. Gleichzeitig nutze der Tod der Söldnerführung Kiew „im bestimmten Sinne“.
Update vom 24. August, 12.05 Uhr: Russischen Medien zufolge werden die Leichen der zehn Insassen des abgestürzten Flugzeugs, in dem sich laut ihnen auch Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin befunden haben soll, derzeit untersucht. Dazu sind sie nach Angaben der Online-Zeitung Fontanka in eine Leichenhalle in der Stadt Twer gebracht worden.
Update vom 24. August, 11.20 Uhr: Unter den geborgenen Leichen soll sich bislang noch nicht die von Jewgeni Prigoschin befinden. Oder zumindest konnte diese noch nicht identifiziert werden. Dies berichtet Al Jazeera unter Berufung auf das russische Untersuchungsteam. Allerdings sei das Handy des Wagner-Chefs zwischen den Trümmerteilen entdeckt worden.
Flugzeugabsturz in Russland: Offizielle Bestätigung für Prigoschins Tod liegt nicht vor
Erstmeldung: Twer – Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist offenbar bei einem Flugzeugabsturz nördlich von Moskau ums Leben gekommen. Auf der von der Luftaufsichtsbehörde bereitgestellten Passagierliste stehen zehn Menschen. Darunter sind Prigoschin und Dmitri Utkin, der als militärischer Anführer der Wagner-Truppe gilt. Der russische Zivilschutz hat den Tod aller zehn Insassen des Flugzeugs bestätigt.

Eine amtliche Bestätigung oder eindeutige Belege für den Prigoschins Tod gab es bisher noch nicht. Auch eine Stellungnahme der Regierung von Präsident Wladimir Putin stand aus. Prigoschin war nach der Wagner-Revolte im Juni bei Putin in Ungnade gefallen. Es ist aber noch unklar, ob sich Prigoschin tatsächlich auf dem abgestürzten Flugzeug befand. Obwohl er auf der Passagierliste stand, ist damit nicht bewiesen, dass er wirklich an Bord war.
Ein weiteres Privatflugzeug, das Prigoschin zugeordnet wird und laut Flugdaten ebenfalls auf dem Weg nach St. Petersburg war, kehrte nach dem Absturz des ersten Flugzeugs um und landete später in Moskau.
Absturzursache des Flugzeuges noch unbekannt
Das Flugzeug war von Moskau auf dem Weg nach St. Petersburg. Der Absturzort Kuschenkino liegt im nordrussischen Gebiet Twer nahe dem Waldai-See, wo auch Putin eine Residenz hat. Augenzeugen sprachen von zwei lauten Explosionen vor dem Absturz. Die Trümmer liegen weit verteilt, was für ein Auseinanderbrechen des Flugzeugs vor dem Aufprall spricht.
Über die Ursache des Absturzes gibt es bisher aber nur Spekulationen. Auf dem mit der Wagner-Gruppe verbundenen Telegram-Kanal Grey Zone hieß es, Prigoschin sei „infolge der Handlungen von Verrätern an Russland“ ums Leben gekommen. Es war von einem Abschuss des Flugzeugs durch die Flugabwehr die Rede. Spekuliert wird auch von einer Bombe an Bord.

Prigoschin offenbar tot: Militärblogger aus Russland spricht von Mord
„Der Mord an Prigoschin wird katastrophale Folgen haben“, schrieb der Militärjournalist Roman Saponkow auf Telegram. „Die Leute, die den Befehl gegeben haben, verstehen nichts von der Stimmung in der Armee und ihrer Moral.“ Prigoschin war wegen seiner Kritik an der regulären Armeeführung und einigen Erfolgen seiner Söldner auf dem Schlachtfeld beliebt bei Soldaten.
Der kremltreue russische Fernsehsender Zargrad stellte ebenfalls den Verdacht eines Mordkomplotts gegen Prigoschin in den Raum. Er gab aber dem ukrainischen Militärgeheimdienst die Schuld am Absturz des Flugzeugs. (cs mit Agenturen)