Türkei-Wahl: Vor Stichwahl – Wahlbeobachter fordert gleiche Chancen
Erdogan oder Kilicdaroglu: In der Türkei wird eine Stichwahl über den zukünftigen Präsidenten entscheiden. Der Live-Ticker.
- Manipulationsvorwürfe bei Präsidentschaftswahl: Wahlbeobachter melden sich zu Wort.
- Stichwahl steht fest: Kein Kandidat erzielt absolute Mehrheit bei Türkei-Wahl.
- Ergebnis bei Türkei-Wahl: Recep Tayyip Erdogan verweist auf „klare Führung“.
- Manipulationsvorwürde in nach Wahl: Streit über Ergebnisse zwischen Regierung und Opposition um Kemal Kilicdaroglu in der Türkei entbrannt.
Dieser Ticker ist beendet. Sie finden alle weiteren Entwicklungen in unserem aktuellen News-Ticker zur Türkei-Wahl.
Update vom 15. Mai, 7.45 Uhr: Vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Türkei hat der Koordinator der Wahlbeobachtermissionen von OSZE und Europarat, Michael Link, mehr Chancengleichheit gefordert. Es dürfe nicht der Fehler wiederholt werden, dass die Regierungsseite eindeutig in den Medien bevorzugt werde, sagte der FDP-Politiker dem Tagesspiegel.
Zur ersten Wahlrunde am vergangenen Sonntag sagte Link, es habe Unregelmäßigkeiten gegeben, aber weniger am Wahltag selbst, sondern während des Wahlkampfes zuvor. „Diese Wahl wurde charakterisiert von einer ganz überragenden Präsenz von Präsident Recep Tayyip Erdogan in den Medien, und zwar durchweg positiv. Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu hatte hingegen große Probleme, in den Medien vorzukommen. Gelang ihm das, war es meist negativ“, so Link.

Sein Team habe bislang keine Fehler bei der Auszählung „im Sinne von Manipulation oder Fälschung“ festgestellt, sagte Link. Die „sehr intransparente Art und Weise, wie die oberste Wahlbehörde die Ergebnisse präsentiert“, müsse aber dringend verbessert werden.
Türkei-Wahl: Wahllokale in Deutschland in der Hand Erdogans
Update vom 15. Mai, 20.45 Uhr: Die Wahllokale in Deutschland sind weiter klar in der Hand Erdogans. Dass Deutsch-Türken dem Amtsinhaber die Stange halten, hat laut Beobachtern nicht nur historische Gründe. Experten sehen auch eine große Rolle der Moscheeverbände Ditib und IGMG. Die Hintergründe hier.
Türkei-Wahl: Außenministerin Baerbock (Grüne) würdigt hohe Wahlbeteiligung
Update vom 15. Mai, 18.57 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Präsidentschafts- und Parlamentswahl in der Türkei als Ausdruck der Stärke der Demokratie in dem Land gewürdigt. Bei einem Besuch im saudiarabischen Dschiddah wies Baerbock auf die „enorm hohe Wahlbeteiligung“ hin. „Das macht deutlich, wie stark sie für das demokratische Verfahren eintreten.“
Klar sei, „dass die Bundesregierung bereitsteht, nach Abschluss des Wahlprozesses mit der legitim gewählten Regierung zusammenzuarbeiten“, sagte Baerbock weiter.
Türkei-Wahl: Ogan will Zugeständnisse von Erdogan für Wahlempfehlung
Update vom 15. Mai, 17.59 Uhr: Der Drittplatzierte Sinan Ogan hat angekündigt, eine Wahlempfehlung für Recep Tayyip Erdogan oder den CHP-Kandidaten Kemal Kilicdaroglu nur gegen Zugeständnisse zu geben. Der Rechtsaußenkandidat wolle etwa eine Zusicherung, dass „Syrer und alle anderen Flüchtlinge“ die Türkei verlassen werden und zum „Kampf gegen den Terrorismus“, sagte Ogan nun der Nachrichtenagentur dpa. Er kam auf gut 5,1 Prozent der Stimmen.
Türkei-Wahl: Kilicdaroglu appelliert in Video an Wählerinnen und Wähler
Update vom 15. Mai, 17.10 Uhr: Der Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu zeigt sich kämpferisch, nachdem die zweite Runde der Türkei-Wahl offiziell bestätigt wurde. „Ich bin hier, ich bin hier“, sagte er in einem Video, das auf Twitter veröffentlicht wurde. Er klopfte auf sein Herz und appellierte an seine Wähler: „Und ihr seid hier.“ Er werde bis zum Ende kämpfen, schwor er. Zuletzt klopfte er nochmal dreimal auf den Tisch und sagte laut: „Ich bin hier.“
Türkei-Wahl: Wahlbeobachter übt Kritik
Update vom 15. Mai, 16.41 Uhr: Die Opposition hat ihre Manipulationsvorwürfe gegen die AKP-Regierung beim ersten Wahlgang der Türkei-Wahl erneuert. Nun äußern auch erste Wahlbeobachter Kritik. Frank Schwabe, SPD-Politiker und Leiter der Wahlbeobachtungsmission des Europarats, monierte, in der Türkei wären die Prinzipien einer demokratischen Wahl nicht vollständig gewährleistet gewesen.
Türkei geht am 28. Mai in historische Stichwahl
Update vom 15. Mai, 14.55 Uhr: Nun ist es offiziell: Die Präsidentschaftswahl in der Türkei wird erstmals in der Geschichte des Landes in die zweite Runde gehen. Die Stichwahl ist für den 28. Mai terminiert. Das hat der Chef der obersten türkischen Wahlbehörde YSK, Ahmet Yener, nun verkündet.
Update vom 15. Mai, 14.00 Uhr: Die Chancen für einen der beiden Kandidaten, bei der Türkei-Wahl im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit zu erzielen, sinken. Eine Stichwahl am 28. Mai wird damit immer wahrscheinlicher. Für das Ergebnis entscheidend dürfte sein, welche Wahlempfehlung Sinan Ogan vom ultranationalistischen Bündnis ATA Ittifaki abgeben wird. Das wahrscheinliche Szenario dürfte aufgrund der ideologischen Nähe zur nationalkonservativen AKP eine Empfehlung zugunsten Erdogans sein. Ogan hatte sich im Wahlkampf aber deutlich von Erdogan distanziert. So wird in türkischen Medien auch spekuliert, ob Ogan sich auf die Seite Kilicdaroglus schlagen könnte.
Erdogan lobt Türkei-Wahl
Update vom 15. Mai, 12.50 Uhr: Recep Tayyip Erdogan sieht offenbar keine Unregelmäßigkeiten im Ablauf der Türkei-Wahl. Man habe ein „Festival der Demokratie abgehalten“, so der Staatschef vom Balkon der AKP-Zentrale in Ankara.
Update vom 15. Mai, 11.40 Uhr: Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu wiederholte die Manipulationsvorwürfe gegen die AKP-Regierung. Erdogans Partei habe Beschwerden gegen die Stimmenauszählungen vor allem dort eingelegt, wo die Opposition als favorisiert galt. AKP-Vertreter hätten Einspruch gegen „300 Wahlurnen in Ankara und 700 in Istanbul“ eingelegt, so Kilicdaroglu.
Türkei-Wahl: Ultra-rechte Partei entschuldigt sich
Update vom 15. Mai, 10.50 Uhr: Der Vorsitzende der ultra-rechten türkischen Partei „Zafer Partisi“ (zu Deutsch: Siegespartei), Ümit Özdag, hat sich bei seinen Wählern entschuldigt, da seine Partei den Einzug in das Parlament verpasste. „Wir haben dafür gesorgt, dass die Wahl in die zweite Runde geht, aber wir betrachten das nicht als Erfolg“, schrieb Özdag auf Twitter. Seine Partei ist Teil der nationalistischen „ATA-Bündnisses“. Der Kandidat des Bündnisses, der Nationalist Sinan Ogan, konnte laut inoffiziellen Ergebnissen 5,2 Prozent der Stimmen gewinnen und könnte somit in der zweiten Runde das Zünglein an der Waage werden.
Wahlen in der Türkei: Sinan Ogan könnte zum Königsmacher werden
Update vom 15. Mai, 8.25 Uhr: Nach der Präsidentenwahl in der Türkei könnte der Außenseiter Sinan Ogan zum Zünglein an der Waage werden. Angesichts der wahrscheinlichen Stichwahl zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan und Herausforderer Kemal Kilicdaroglu wertete er es als Erfolg, dass sein Lager dabei eine wichtige Rolle einnehmen könnte. „Unser Volk kann beruhigt sein. Wir werden niemals zulassen, dass die Türkei in eine Krise gerät“, sagte Ogan in der Nacht.
Im Rennen um das Präsidentenamt liegt Erdogan nach Angaben der Wahlbehörde vorne, muss sich aber voraussichtlich einer Stichwahl stellen. Demnach erhielt der Präsident 49,49 Prozent der Stimmen, Oppositionsführer Kilicdaroglu 44,79 Prozent. Die Endergebnisse wurden noch nicht verkündet. Es war unklar, wann damit zu rechnen ist. Ogan von der ultranationalistischen Ata-Allianz landete mit rund 5,3 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz. Sollte er eine Wahlempfehlung aussprechen, dürfte dies wichtig für den Ausgang der wahrscheinlichen Stichwahl sein.
Türkei-Wahl: Ergebnis noch nicht offiziell - Erdogan verweist auf „klare Führung“
Update vom 15. Mai, 3.55 Uhr: Bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei scheinen sich die beiden Hauptkonkurrenten auf eine Stichwahl in zwei Wochen einzustellen. Oppositionskandidat Kemal Kılıçdaroğlu sagte nach der Auszählung fast aller Stimmen am frühen Montag, im Falle einer Stichwahl „werden wir die zweite Runde unbedingt gewinnen“. Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan verwies vor Anhängern in Ankara auf seine „klare Führung“, zeigte sich aber ebenfalls bereit für eine Stichwahl.
Das türkische Staatsoberhaupt reklamierte zudem eine klare Mehrheit für seine islamisch-konservativen AKP und ihre Bündnispartner bei der gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahl.
Türkei-Wahl: Herausforderer Kilicdaroglu äußert Zweifel
Update vom 14. Mai, 23.54 Uhr: Herausforderer Kilicdaroglu hat bei einer Ansprache massive Zweifel an den offiziellen Auszählungsergebnissen geäußert. Der Hohe Wahlausschuss YSK blockiere „den Willen der Türkei“, da Millionen Stimmen noch immer nicht ausgezählt seien. Kilicdaroglu betonte: „Wir bleiben hier, bis jede einzelne Stimme ausgezählt ist.“
In der Provinz Hatay zeichnet sich unterdessen ein kurioses Ergebnis ab: Nach aktueller Auszählung erhielt die Arbeiterpartei der Türkei (TIP) dort 44.792. Damit würde der auf Platz eins der Liste nominierte Anwalt Can Atalay zum Abgeordneten gewählt. Atalay wurde jedoch als angeblicher Helfer des Putschversuchs gegen Präsident Erdogan zu 18 Jahren Haft verurteilt und sitzt daher derzeit im Gefängnis.
Update vom 14. Mai, 23.01 Uhr: Die CHP sieht Kilicdaroglu bei der Türkei-Wahl weiter vorne. Laut Zahlen der Partei kommt der Herausforderer auf 49 %, Erdogan lediglich auf 45. Eine Stichwahl wird immer wahrscheinlicher. Auch Ankaras Bürgermeister Mansur Yavaş erwartet mittlerweile einen zweiten Wahlgang.
Update vom 14. Mai, 22.46 Uhr: Noch-Präsident Erdogan soll sein Haus im Istanbuler Üsküdar-Bezirk verlassen haben und sich mit dem Flieger auf dem Weg nach Ankara befinden. Dort wolle der AKP-Chef in Kürze ein Statement zur Türkei-Wahl abgeben.
Update vom 14. Mai, 22.35 Uhr: Neue Zahlen aus der Hauptstadt der Türkei: In Ankara liegt laut Anadolu nun Kilicdaroglu vor Erdogan.
Update vom 14. Mai, 22.17 Uhr: Laut Ergebnissen von Anadolu schrumpft Erdogans Vorsprung weiter. Dem Amtsinhaber werden aktuell noch 49,9 % zugerechnet. Eine absolute Mehrheit würde er demnach verpassen. Eine Stichwahl wäre notwendig, um den Sieger der Türkei-Wahl zu ermitteln.
Auszählung der Stimmen bei Türkei-Wahl wohl bald abgeschlossen
Update vom 14. Mai, 22.10 Uhr: Die Auszählung der Türkei-Wahl nähert sich dem Ende. Rund zwölf Millionen Stimmen müssen laut offiziellen Angaben noch gezählt werden.
Update vom 14. Mai, 21.45 Uhr: In ihren aktuellen Ergebnissen sieht die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Erdogan weiter vorne. Sein Vorsprung aber schmilzt. Der Amtsinhaber kommt demnach aktuell auf 50,13 %, Kilicdaroglu auf 44,09. In türkischen Medien wird bereits über die Notwendigkeit einer Stichwahl am 28. Mai spekuliert.
Gerüchte über Einmischung Erdogans bei Türkei-Wahl
Update vom 14. Mai, 21.20 Uhr: Laut des türkischen Journalisten Murat Yetkin gibt es Gerüchte, nach denen Erdogan sich direkt in die Bekanntgabe der Ergebnisse bei der Türkei-Wahl eingemischt haben soll. „Es gibt Gerüchte, dass Erdogan sagte: Lassen Sie den Unterschied von zehn Prozent bei der Anadolu-Agentur beibehalten, bis ich eine Erklärung gebe“, so Yetkin. Laut aktuellen Zahlen der CHP liegt Kilicdaroglu mit 49,2 % weiter vor dem Amtsinhaber mit 44,8 %.
Update vom 14. Mai, 20.45 Uhr: Mansur Yavaş, Bürgermeister der Hauptstadt Ankara und Mitglied der CHP, sieht Parteifreund Kilicdaroglu aktuell vor Erdogan. „Unser Vorsitzender liegt bei 47,42 Prozent, Herr Erdoğan bei 46,80 Prozent, Herr Sinan Oğan bei 5,33 Prozent“, so Yavaş am Tag der Türkei-Wahl.
AKP und CHP streiten über Wahlergebnisse
Update vom 14. Mai, 20.16 Uhr: Die Manipulationsvorwürfe bei der Türkei-Wahl häufen sich. Zwischen AKP und CHP ist ein erbitterter Streit über die richtigen Ergebnisse entbrannt. Die Bürgermeister der Städte Istanbul, Ekrem İmamoğlu, und Ankara, Mansur Yavas, haben eine weitere Pressekonferenz angekündigt.
Update vom 14. Mai, 19.55 Uhr: Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu sieht sich bei der Türkei-Wahl auf Siegeskurs. „Wir sind vorne“, twitterte der CHP-Chef am Wahlabend. Ein Sprecher von Erdogans AKP warf der Opposition vor, die Ergebnisse noch vor Verkündung von offiziellen Zahlen manipulieren zu wollen. „Man muss doch auf die Ergebnisse warten, alles wird ausgezählt werden“, so Ömer Çelik.
İmamoğlu zu Ergebnissen der Türkei-Wahl: „Glaubt nicht den Zahlen von Anadolu“
Update vom 14. Mai, 19.02 Uhr: Nun hat sich auch Ekrem İmamoğlu (CHP) zu Wort gemeldet. Der Bürgermeister Istanbuls sagte auf einer Pressekonferenz: „Glaubt nicht den Zahlen von Anadolu. Kilicdaroglu wird heute zum 13. Präsidenten der Türkei ernannt werden. Wir glauben daran.“ Die staatliche Nachrichtenagentur sieht Erdogan weiter vor seinem Herausforderer.
CHP veröffentlicht eigene Ergebnisse und sieht Kilicdaroglu vorne
Update vom 14. Mai, 18.45 Uhr: Die CHP hat Ergebnisse der Türkei-Wahl veröffentlicht, die ein ganz anderes Bild zeichnen als die Zahlen der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Laut der Opposition liegt Kilicdaroglu mit 47,60 Prozent vor Erdogan mit 46,59 Prozent.
Update vom 14. Mai, 18.35 Uhr: Die Opposition in der Türkei zeigt sich weiter optimistisch. Die CHP-Vorsitzende Istanbuls, Canan Kaftancıoğlu, veröffentlichte neue Zahlen aus der Metropole. Laut denen liegt Kilicdaroglu in Istanbul deutlich vor Erdogan. Der Oppositionskandidat kommt dort angeblich auf 51,33 Prozent, Erdogan auf 43,94 Prozent. In Istanbul leben elf Millionen Wahlberechtigte.
Opposition zweifelt Ergebnisse der Türkei-Wahl an
Update vom 14. Mai, 18.20 Uhr: Bei der Opposition machen sich Zweifel an den von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu vermeldeten Ergebnisse der Türkei-Wahl breit. Sowohl Vertreter der HDP als auch der CHP rufen dazu auf, den Ergebnissen keinen Glauben zu schenken. Kılıçdaroğlu forderte von den Wahlbeobachtern, sich auf keinen Fall von den Urnen und Stimmzetteln zu entfernen.
Update vom 14. Mai, 18.10 Uhr: Aus anderen Quellen erreichen uns nun ganz andere Ergebnisse der Türkei-Wahl. Murat Agirel, Journalist der Cumhuriyet, meldet auf Twitter zwar ebenfalls einen Vorsprung Erdogans, der aber deutlich geringer ausfalle. Laut seinen Zahlen kommt der Amtsinhaber auf 47,08 Prozent, Kılıçdaroğlu auf 47,06. Agirel bezieht sich dabei auf Zahlen aus dem Hohen Wahlausschuss der Türkei.
Erste Zahlen aus Deutschland zur Türkei-Wahl bekannt
Update vom 14. Mai, 17.59 Uhr: Erste Zahlen zur Türkei-Wahl liegen nun auch aus Deutschland vor. Demnach haben auch die in Deutschland lebenden Wahlberechtigten mehrheitlich für Erdogan gestimmt. Ihm werden aktuell 50,74 Prozent der Stimmen aus dem Ausland zugerechnet. Kilicdaroglu kommt außerhalb der Türkei auf 44,04.
Update vom 14. Mai, 17.50 Uhr: Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu liegt Erdogan sogar noch weiter vorne. Dem Amtsinhaber werden dort 59,47 Prozent zugerechnet. Auch die deutsche Nachrichtenagentur dpa meldet diese Ergebnisse. Damit hätte Erdogan sogar eine absolute Mehrheit gegen Kılıçdaroğlu erhalten. Eine Stichwahl wäre nicht mehr notwendig.
Erste Ergebnisse aus der Türkei zeigen Erdogan vorne
Update vom 14. Mai, 17.38 Uhr: Die ersten offiziellen Hochrechnungen zur Türkei-Wahl liegen vor. Demnach liegt Amtsinhaber Erdogan mit 49,85 % vier Prozentpunkte vor Kılıçdaroğlu, der auf 45,71 % käme. Bislang sind laut türkischen Medien rund ein Prozent aller Stimmen ausgezählt.
Update vom 14. Mai, 17.20 Uhr: In türkischen Medien werden die ersten Ergebnisse zur Türkei-Wahl veröffentlicht. Laut den aktuellen Meldungen liegt Kemal Kılıçdaroğlu vor Recep Tayyip Erdogan. Der Herausforderer käme demnach auf 53,74 Prozent, der Amtsinhaber lediglich auf 42,75. Offiziell sind diese Ergebnisse aber nicht.
Update vom 14. Mai, 16.45 Uhr: Laut Canan Kaftancıoğlu, Vorsitzende der CHP in Istanbul, ist die Wahlbeteiligung in der Metropole überwältigend. Über 90 Prozent aller Berechtigten sollen in Istanbul ihre Stimme abgegeben haben. Jetzt sei es an der Zeit, „gemeinsam Ihre Stimme schützen, indem wir die Stimmenauszählung verfolgen.“
Opposition meldet Verdachtsfälle von Wahlbetrug in der Türkei
Update vom 14. Mai, 16.15 Uhr: Laut der Opposition gibt es Verdachtsfälle von Wahlfälschung bei der Türkei-Wahl. Ein Video aus Sanliurfa soll eine Person zeigen, die Dutzende illegale Wahlzettel für Erdogan abstempelt. „Unsere Anwälte wurden in das entsprechende Dorf verwiesen und es wurde Einspruch beim Bezirkswahlausschuss eingelegt“, berichtet der CHP-Abgeordnete Oğuz Kaan Salıcı.
Update vom 14. Mai, 16.00 Uhr: Die Wahllokale in der Türkei sind nun offiziell geschlossen.
Auswärtiges Amt spricht Warnung wegen Türkei-Wahl aus
Update vom 14. Mai, 15.45 Uhr: Das Auswärtige Amt hat vor Ausschreitungen wegen der Wahlen in der Türkei gewarnt. Es sei „nicht auszuschließen, dass die Stunden nach Schließung der Wahllokale unruhig werden können“, schrieb die Behörde unter anderem an den Türkei-Korrespondenten der ARD, Oliver Mayer, der die Warnung wiederum auf Twitter veröffentlichte. Ebenfalls auf Twitter kursieren Videos, die Gewaltakte rund um Wahllokale in der Türkei zeigen sollen.
Wahlen in der Türkei: Erdogan und sein Herausforderer Kilicdaroglu geben ihre Stimmen ab
Update vom 14. Mai, 12.21 Uhr: Der türkische Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu hat im Zuge der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei seine Stimme in der Hauptstadt Ankara abgegeben. Kilicdaroglu äußerte sich gegenüber Journalisten. „Wir alle haben die Demokratie vermisst“, sagte er laut dem Sender Halk TV. „Ihr werdet sehen, der Frühling wird kommen“, ergänzte er und bedankte sich bei allen türkischen Wählern, bevor er gemeinsam mit seiner Frau Selvi Kilicdaroglu das Wahllokal verließ. „Der Frühling wird kommen“ ist der Wahlspruch des türkischen Oppositionsbündnisses.
Präsidentschaftswahl Türkei: Stimmen für Ince trotz Rückzug gültig
Update vom 14. Mai, 8.54 Uhr: In der Türkei hat die Stimmabgabe für Präsidentschafts- und Parlamentswahlen angefangen. Von 8 bis 17 Uhr (Ortszeit) werden insgesamt 60.697.845 stimmberechtigte Wähler ihre Stimmen an 191.910 Wahlurnen abgeben können. Bei den heutigen Wahlen werden 4.904.672 Personen zum ersten Mal wählen.
Präsidentschaftswahl: Türkei wählt neuen Präsidenten und neues Parlament
Erstmeldung vom 13. Mai: Ankara – Die Spannung steigt von Istanbul im Westen bis nach Igdir ganz im Osten. Am Sonntag (14. Mai) wählen 64 Millionen Wahlberechtigte in der Türkei einen neuen Präsidenten. Und nach 20 Jahren deutet sich erstmals wieder ein Wechsel an der Spitze des Landes ab.
Seit 2003 regiert Recep Tayyip Erdogan mit seiner AKP in der Türkei - zunächst als Ministerpräsident, ab 2014 als Präsident des Landes. Seine Herrschaft nahm in den vergangenen Jahren immer autoritärere Züge an. Die Pressefreiheit wurde immer weiter eingeschränkt, die Opposition beklagte sich über systematische Unterdrückung. Auch deshalb bildete sich ein Bündnis aus nahezu allen wichtigen Oppositionsparteien gegen Erdogan. An ihrer Spitze steht ihr Kandidat Kemal Kilicdaroglu. Mit dem beliebten CHP-Politiker soll nach der Türkei-Wahl 2023 der Sturz Erdogans gelingen.
Kilicdaroglu liegt in Umfragen zu den Wahlen in der Türkei vorne
Optimistisch dürfte die Opposition ein Blick auf die Umfragen in der Türkei stimmen. Kilicdaroglu führt in nahezu allen Erhebungen, wenn auch denkbar knapp. Nachdem der dritte Kandidat im Bunde, Muharrem Ince, seine Kandidatur wieder zurückgezogen hat, deutet sich nun umso mehr ein Zweikampf zwischen Erdogan und Kilicdaroglu an. Die pro-kurdische HDP wiederum verzichtete auf einen eigenen Kandidaten, um so Kilicdaroglu zu stärken.
Hinter Kilicdaroglu steht so ein Bündnis aus sechs Parteien, das sich „Sechser-Tisch“ nennt. Doch auch Erdogan weiß einen Zusammenschluss von vier Parteien hinter sich - die sogenannte „Volksallianz“.
Diese Bündnisse stehen bei der Präsidentschaftswahl Türkei hinter Erdogan und Klicdaroglu
- Recep Tayyip Erdoğan („Volksallianz“): Adalet ve Kalkınma Partisi (AKP), Milliyetçi Hareket Partisi (MHP), Büyük Birlik Partisi (BBP), Yeniden Refah Partisi (YRP)
- Kemal Kılıçdaroğlu („Sechser-Tisch“): Cumhuriyet Halk Partisi (CHP), İyi Parti (İyi), Demokrasi ve Atılım Partisi (Deva), Gelecek Partisi (GP), Demokrat Parti (DP), Saadet Partisi (SP)
Doch sollte keiner der Kandidaten ein Ergebnis erzielen von mehr als 50 Prozent Ja-Stimmen, dann folgt zwei Wochen später eine Stichwahl. Der künftige Präsident der Türkei könnte also auch erst am 28. Mai feststehen.
Wahlen in der Türkei: Türken können über neuen Präsident und Parlament abstimmen
Neben dem Präsidenten wird auch das Parlament in der Türkei neu gewählt. 600 Abgeordnete bilden die „große Nationalversammlung.“ Eine Partei benötigt mehr als sieben Prozent der Stimmen, um ins Parlament einziehen zu dürfen. Auch beim Kampf um Sitze im Parlament zeichnet sich ein spannendes Rennen zwischen den Parteien der „Volksallianz“ und des „Sechser-Tischs“ ab.
Partei | Umfrage-Ergebnis |
---|---|
AKP | 34,4 % |
CHP | 29,5 % |
İYİ | 11,0 % |
YSP | 10,3 % |
MHP | 6,6 % |
MP | 2,4 % |
TİP | 1,9 % |
YRP | 1,5 % |
Sonstige | 2,4 % |
Rückblick auf die Wahl in der Türkei 2018
Für Erdogans AKP bedeutete schon die vergangene Türkei-Wahl 2018 einen Abstieg in der Wählergunst. Die Nationalkonservativen blieben zwar stärkste Kraft, verloren aber die absolute Mehrheit und mussten ein Bündnis mit der MHP eingehen. Kilicdaroglus CHP verlor ebenfalls an Stimmen, konnte ihre Stellung als stärkste Oppositionskraft aber behalten.
Erdogan selbst konnte sich bei der Präsidentschaftswahl 2018 mit 52,6 Prozent im ersten Wahlgang durchsetzen. (dil)