Putin kündigt Teilnahme an virtuellem G20-Gipfel an – Moskau will Sicht Russlands darlegen
Putin hat sich bei den letzten G20-Gipfeln von seinem Außenminister vertreten lassen. Kommenden Mittwoch will der russische Präsident wieder persönlich teilnehmen – aber nur virtuell.
Moskau – Die Sicht von Russland auf die „zutiefst instabile Weltlage“ darlegen – das ist der Plan des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dafür will er beim anstehenden G20-Gipfel am Mittwoch (22. November) nicht wie üblich seinen Außenminister Lawrow schicken, sondern persönlich teilnehmen. Der Haken dabei: Das Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer findet lediglich virtuell statt.
Putin auf G20-Gipfel trotz Ausschlussforderungen
Die Teilnahme Putins wurde vergangenen Sonntag von Moskaus Staatsfernsehen angekündigt. Russlands Machthaber werde seit langer Zeit wieder westlichen Staatsführern begegnen. Diese haben nach dem Überfall des russischen Militärs auf die Ukraine weitreichende Sanktionen gegen Russland beschlossen. Ob es ein erfreuliches Wiedersehen wird, darf also bezweifelt werden.

Nach dem russischen Angriffskrieg forderten vor allem westliche Staaten den Ausschluss des russischen Präsidenten von der politischen Weltbühne. Gegen Putin liegt außerdem ein Haftbefehl des internationalen Strafgerichtshofs vor. Ihm wird die Verschleppung ukrainischer Kinder während des Ukraine-Kriegs vorgeworfen.
Putin könnte auf G20-Gipfel festgenommen werden
Das virtuelle Staatentreffen wurde von Indiens Premierminister Narendra Modi bereits vergangenen Monat angekündigt. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, wer Russland bei dem Treffen vertreten wird.
2024 findet in Brasilien das nächste G20-Treffen in Persona statt. Zu bezweifeln ist, dass sich Putin auch vor Ort zeigen wird. Der Frage, ob man Russlands Präsidenten bei Anwesenheit verhaften würde, weichte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva aus. (nhi)